Drei Fellowships für Lehrende der RWTH
Das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hatten erneut Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre ausgeschrieben.
Im Rahmen dieses Förderprogramms werden im Jahr 2019 insgesamt 43 Lehrende bei der Einführung digitaler Lehrvorhaben unterstützt. Drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH Aachen waren in der aktuellen Runde erfolgreich. Für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten die Fellows jeweils bis zu 50.000 Euro. Dazu gehören folgende Dozentinnen und Dozenten der Aachener Hochschule:
Dr. med. Sophia Schmitz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Uniklinik der RWTH Aachen
„INVOLVES – Interaktive videobasierte OP-Lehrveranstaltung nach dem Sandwich-Prinzip in der Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie“
Für das Verständnis eines akademisch-manuellen Faches wie der Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie ist es essenziell, Operationen schrittweise nachvollziehen zu können. In einer Vorlesung werden Grundlagen erläutert und Teilschritte konkretisiert. INVOLVES, die interaktive, videobasierte OP-Lehrveranstaltung nach dem Sandwich-Prinzip, geht hier noch weiter. Operationsvideos werden an definierten Stellen durch Verständnisfragen unterbrochen. Die Dozierenden haben so in der Vorlesung die Möglichkeit, mittels Audience-Response-System (ARS) den Wissens- und Verständnisstand der Studierenden zu verfolgen und auf Unklarheiten direkt einzugehen. Die Videos werden daneben in eine interaktive Online-Lehr- und Lernplattform implementiert. Da während des Praktikums die Einteilung in die Operationen am Abend vorher geschieht, sind so als "Flipped-OP"-Konzept die Voraussetzungen für eine gute Operationsvorbereitung der Studierenden gegeben.
Dr. Andreas Maurischat, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
„Entwicklung eines adaptiven Aufgabensystems zur ‚Höheren Mathematik I‘“
In Mathematik-Vorlesungen verlangen Studierende oft nach Übungsaufgaben, mit denen sie gezielt für Klausuren lernen können. Oftmals wird dann auf große Aufgabensammlungen verwiesen, bei denen die Studierenden leicht den Überblick über die relevanten Aufgaben verlieren und das Lernen somit sehr ineffizient wird.
Die geplante Lehrinnovation eines adaptiven Aufgabensystems auf der E-Learning-Plattform „Dynexite“ der RWTH füllt mit einem großen internen Aufgabenpool genau diese Lücke. Dieser wird den Studierenden jedoch nicht als Ganzes präsentiert, sondern das System schlägt jedem Studierenden Aufgaben vor, die auf das Wissen und die Kompetenz des Studierenden abgestimmt sind.
Syrina Beierle M.Sc., Lehrstuhl für Controlling
„Kompetenzorientierte E-Prüfungen im Bereich der Buchführung“
Die Buchführung ist ein grundlegender und gesellschaftlich hoch relevanter Bereich der Betriebswirtschaftslehre. Daher soll in der Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für Controlling und der RWTH-Einrichtung „Medien für die Lehre“ eine onlinebasierte Anwendung entwickelt werden, die den Aufbau fachlicher Kompetenzen bei Studierenden in diesem Bereich unterstützt.
Dazu werden zunächst diejenigen Fachkompetenzen definiert, die Studierende besitzen sollten, um erfolgreich das Fach Buchführung absolvieren zu können. Basierend auf den Leistungen von Studierenden, die sie beim Lösen von Online-Aufgaben zu einzelnen Lerneinheiten in der Buchführung erbringen, werden typische Fehlerarten erkannt und individuell analysiert. So können Fachkompetenzen identifiziert werden, bei denen die jeweiligen Studierenden Defizite aufweisen. Darauf aufbauend sollen in der folgenden Lerneinheit verstärkt Online-Aufgaben angeboten werden, die genau diese Fachkompetenzbereiche adressieren. Ziel ist der Ausbau der fachlichen Kompetenzen durch ein individualisiertes, onlinebasiertes Lernangebot.
Redaktion: Presse und Kommunikation