Aachener Abendgespräche zur schulischen Inklusion
RWTH bietet Online-Veranstaltungen im Sommersemester 2021 an.
Im Sommersemester 2021 liegt der Schwerpunkt der „Aachener Abendgespräche zur schulischen Inklusion“ im Bereich der kognitiven Beeinträchtigungen. An drei Dienstagen – 20. April, 4. Mai und 15. Juni 2021 – treffen sich Interessierte online zu Vortrag und Diskussion jeweils zwischen 18.30 und 20 Uhr.
„All means all – ‚Schwere Mehrfachbehinderung‘ und Inklusion in der Schule“
Vortrag von Professor Andreas Hinz, Emeritus Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, am 20. April 2021.
Der Vortrag thematisiert das Spannungsverhältnis zur schulischen Inklusion zwischen Ansprüchen und gesellschaftlichen Barrieren. Vorgestellt werden Erfahrungen, die in den 1970er bis 1990er Jahren zu integrativen Modellversuchen gesammelt wurden.
Andreas Hinz war Professor für Allgemeine Rehabilitations- und Integrationspädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
„Inklusion von Schüler*innen mit Beeinträchtigungen im schulischen Lernen – eine Herausforderung insbesondere während des Lockdown“
Vortrag von Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Dr. Sabine Geist und Dr. Janka Goldan, Universität Bielefeld und Laborschule Bielefeld, am 4. Mai 2021.
Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen im schulischen Lernen haben den größten Anteil an sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Sie wachsen häufig unter benachteiligenden Lebensbedingungen auf und haben Probleme bei Handlungsplanung, Arbeitsorganisation, Vorwissen und Gedächtnis sowie in der Entwicklung von (schrift-)sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen. Der Vortrag thematisiert Entwicklungsbedingungen sowie Möglichkeiten der Förderung. Auch wird auf Erfahrungen mit der inklusiven Förderung während der Corona-Pandemie an der Laborschule Bielefeld eingegangen.
Sabine Geist ist Lehrerin und didaktische Leiterin der Laborschule Bielefeld, Janka Goldan arbeitet als Sonderpädagogin und akademische Rätin an der Universität Bielefeld. Birgit Lütje-Klose ist Professorin für schulische Inklusion und sonderpädagogische Professionalität an der Universität Bielefeld.
„Digitales Musizieren von Jugendlichen mit komplexen Behinderungen – Potenziale und Herausforderungen für inklusionsorientierten Musikunterricht“
Vortrag von Professorin Dr. Imke Niediek, Leibniz Universität Hannover, am 15. Juni 2021.
Kann die Digitalisierung Menschen mit schweren Behinderungen mehr Teilhabe an kultureller Bildung ermöglichen? Im Forschungsprojekt „be_smart“ wird das subjektive Erleben von Jugendlichen mit schweren Behinderungen im Umgang mit digitalen Musiziermedien untersucht. Auch werden die Potenziale, die Musikpädagoginnen und -pädagogen in digitalen Musikinstrumenten für ihre Arbeit sehen, erforscht. Im Vortrag wird deutlich, dass Musikunterricht nicht per se ein „Inklusionspotenzial“ hat, sondern Probleme inklusiver Bildung reproduziert werden.
Imke Niediek ist Professorin für Pädagogik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung an der Leibniz Universität Hannover.
Redaktion: Presse und Kommunikation