Umbrella Award für Stefanie Elgeti

25.05.2018
Drei Männer und eine Frau schauen in die Kamera © Technion

Kooperation zwischen der RWTH Aachen, dem FZ Jülich und dem Technion fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs.

 

Die Umbrella Kooperation zwischen der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich und dem Technion Israel Institute of Technology besteht seit 1983. In dieser strategischen Partnerschaft wird grenzüberschreitende Forschung von enormer Strahlkraft vorangetrieben. Im Rahmen des 32. Umbrella Symposiums wurde nun erstmals der mit 5.000 Euro dotierte Umbrella Award verliehen. Dieser Preis wird ab sofort bei jedem Umbrella Symposium für herausragende Forschende auf dem Gebiet des jeweiligen Symposiumsthemas ausgelobt.

Diesmal wurde das Symposium in Haifa, Israel, zum Thema „Energy Conversion and Energy Storage“ gehalten, erste Preisträgerin seitens der RWTH Aachen ist Professorin Stefanie Elgeti vom Lehrstuhl für Computergestützte Analyse technischer Systeme, CATS. Ihre Methode zur Lösung von Problemen aus dem Bereich Fluid-Struktur-Interaktion, wie Sie beispielsweise für Windkraftanlagen auftreten, stellte Sie beim Symposium vor. Weitere Preisträger sind Emre Durmus vom Forschungszentrum Jülich und Professor Matthew Suss vom Technion Israel Institute of Technology. Mit dem Preisgeld, das die Deutsche Technion Gesellschaft e.V. bereitstellt, werden die Forschenden bei ihren Lehr- und Forschungsaufenthalten in Israel und Deutschland unterstützt.

Förderung im ersten Abschnitt der Karriere

Mit dem Umbrella Award wollen die drei beteiligten Einrichtungen exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im ersten Abschnitt ihrer Karriere fördern. „Der Umbrella Award ist auf nationaler Ebene einzigartig und gewinnt durch seine Förderung durch die Deutsche Technion Gesellschaft auch internationale Bedeutung. Die mit der Auszeichnung verbundene finanzielle Förderung soll den Grundstein für eine weitere Zusammenarbeit und den persönlichen Austausch zwischen Deutschland und Israel legen. Damit sollen die betroffenen Nachwuchswissenschaftler auch im internationalen Wettbewerb gestärkt und ihre Mobilität gefördert werden“, sagt Professor Joachim Mayer, Inhaber des Lehrstuhls für Mikrostrukturanalytik der RWTH Aachen und administrativer sowie wissenschaftlicher Koordinator der Umbrella Kooperation für die RWTH.

Die Preisträgerin

Die erste RWTH-Preisträgerin Stefanie Elgeti, 36, forscht bereits seit mehr als zehn Jahren in der Simulationstechnik. Als Maschinenbaustudentin kam sie an die RWTH Aachen und blieb. Während die gebürtige Mannheimerin 2005 ihre Diplomarbeit schrieb, wurde direkt neben ihrem Hiwi-Raum der neue Lehrstuhl eingerichtet. Sie bewarb sich – und überzeugte. Die Mutter von zwei Töchtern (11 und 14) wurde 2014 bereits mit dem Young Researchers Award des Exzellenzclusters Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer ausgezeichnet und ist auch an Anträgen im Rahmen der Exzellenzinitiative beteiligt.

Ihr aktuelles Forschungsfeld ist die Simulation und numerische Auslegung im Bereich der sogenannten urformenden Fertigungsverfahren. „Mathematisch gesehen handelt es sich hierbei um ein inverses Problem, welches durch eine geeignete Parametrisierung und eine Qualitätsfunktion beschrieben werden muss. Gemeinsam mit meiner Arbeitsgruppe habe ich Anwendungen aus dem Bereich Kunststoffprofilextrusion, Kunststoffspritzguss sowie Alu-Druckguss behandelt“, erläutert sie. Die Aufgaben Ihrer Arbeitsgruppe seien hierbei die Simulation aller Prozessschritte von Füllung über Erstarrung bis hin zur Bestimmung von Verzug und Eigenspannungen.

Nächstes Jahr wird das Forschungszentrum Jülich das Umbrella-Symposium abhalten und 2020 wieder die RWTH. Dann ist wieder Israel an der Reihe. Das Technion in Haifa ist die älteste Universität Israels. Unter den 600 Fakultätsmitgliedern befinden sich drei Nobelpreisträger. „Als führende technische Hochschule in Israel und Inkubator für eine beeindruckende Zahl von Technologie-Ausgründungen bietet das Technion ein unschätzbares Potenzial für die strategische Weiterentwicklung und wissenschaftliche Profilbildung der RWTH Aachen. Der personelle und thematische Austausch zwischen zwei als exzellent eingestuften Partner hat sich als enorm fruchtbar und stimulierend erwiesen“, erläutert Mayer.

Anfang Dezember 2018 wird es in Israel bereits eine Winter School für Doktorandinnen und Doktoranden der drei Partnerinstitutionen geben. Den Austausch und die Mobilität von Nachwuchswissenschaftlern zu fördern ist ein weiteres zentrales Anliegen des Umbrella-Verbunds. „Hierzu wurden neben dem Award auch die Umbrella Winter/Summer Schools ins Leben gerufen, bei denen Doktoranden und junge Postdoktoranden von erfahrenen Expertinnen und Experten aus allen drei Einrichtungen in aktuellen Themen unterrichtet werden. Das persönliche Kennenlernen, aber auch der Kontakt mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen drei Einrichtungen steht dabei im Vordergrund“, erläutert Mayer. Die Schools widmen sich den zentralen Themen der Symposien, sodass die betroffenen Nachwuchswissenschaftler nach der Teilnahme an den Schools über die Symposien mit den Kollegen und Aktivitäten an den anderen Einrichtungen verbunden bleiben.

Redaktion: Presse und Kommunikation