RWTH-Wissenschaftler erneut unter den weltweit meist zitierten Forschenden
Drei RWTH-Wissenschaftler stehen auf der von Clarivate Analytics veröffentlichten Liste der „Highly Cited Researchers“ 2021 in dem Bereich Pharmakologie und Toxikologie. Zu den weltweit am häufigsten zitierten Forschenden gehören demnach der Mediziner Professor Fabian Kießling und der Pharmazeut Professor Twan Lammers. Beide sind seit 2019 als Highly Cited Researcher gelistet. Außerdem gehört Professor Joost van Dongen, zuletzt 2018 als Highly Cited Researcher gelistet, erneut dazu.
Fabian Kießling ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung. Zuvor leitete er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg die Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik und die Junior-Gruppe Molekulare Bildgebung. Kießling erforscht Bildgebungsverfahren und (Nano-)Diagnostika, um Krankheiten auf molekularem und physiologischem Niveau besser zu charakterisieren und hierdurch Therapien auf die Gegebenheiten in individuellen Patienten anpassen zu können. Hierbei gilt er als Pionier der volumetrischen Flächendetektor-Computertomographie, der Motion Model Ultrasound Localization Microscopy (Superresolution-Ultraschall) und der molekularen Ultraschallbildgebung. Alle genannten Verfahren erlauben eine detaillierte Charakterisierung des Bindegewebes und der Blutgefäße in Geweben, welche beispielsweise in bösartigen Tumoren kritische Barrieren für den Wirkstofftransport bilden und deren Überwindung für den Therapieerfolg oftmals entscheidend ist.
Twan Lammers betreut das Lehr- und Forschungsgebiet für Nanomedizin und Theranostik der RWTH. 2009 kam Lammers als Arbeitsgruppenleiter zum Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung und übernahm 2014 die Universitätsprofessur für Nanomedizin und Theranostik. 2012 erhielt Lammers einen ERC Starting Grant und 2019 einen ERC Consolidator Grant. Zudem wurden ihm 2015 und 2018 zwei ERC Proof of Concept Grants zugesprochen. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der pharmazeutischen Technologie, der Modulation des Tumormikromilieus, und des bildgestützten und tumorgerichteten Wirkstofftransports.
Joost van Dongen betreut das Lehr- und Forschungsgebiet Molekulare Ökologie der Rhizosphäre. Dort erforscht er, wie Pflanzen ihre Umgebung wahrnehmen und wie sie diese Information in biochemische und physiologische Antworten umsetzen. Van Dongen, Jahrgang 1973, studierte Biologie an den Universitäten Utrecht und Wageningen. Bevor er im Mai 2013 den Ruf an die RWTH Aachen annahm, war er am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam tätig.
Die „Highly Cited Researchers“ werden aus den Veröffentlichungen ermittelt, die im „Web of Science“-Zitierindex zu den ersten ein Prozent der Zitate nach Fachgebiet und Publikationsjahr gehören. In die Liste werden demnach diejenigen aufgenommen, deren Publikation zu dem einen Prozent der am häufigsten zitierten Veröffentlichungen in ihrem Fachbereich gehören. Zitationen dienen in der Wissenschaft als Indikator für die Bedeutung von Publikationen und werden auch als Maßstab für die Qualität der Arbeiten gesehen. Je häufiger ein Text zitiert wird, desto höher ist seine Sichtbarkeit und damit auch die weltweite Wahrnehmung des Autors.