Technische Universitäten treiben Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion voran

23.10.2019

Die technischen Hochschulen des CESAER-Netzwerks haben sich dazu verpflichtet, die Verwirklichung von Gleichheit, Vielfalt und Inklusion durch persönliche Führungsverantwortung, institutionellen Einsatz und gesellschaftlichen Wandel zu beschleunigen.

 

Hierzu hat die 32. Generalversammlung des Netzwerks eine Erklärung verabschiedet. Im Detail verpflichten sich die Einrichtungen des Netzwerks dazu,

  • einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent auf allen Führungsebenen und in allen beratenden Gremien zu gewährleisten
  • Strategien und Richtlinien für die Bereiche Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion zu entwickeln, umzusetzen, zu begleiten und auszuwerten sowie Maßnahmen zur Beschleunigung dieses Prozesses zu entwickeln
  • den Austausch von Best-Practice-Beispielen in den drei Bereichen in Form einer interinstitutionellen Lerngemeinschaft zu fördern
  • Antidiskriminierungsrichtlinien sowie Beratungsangebote zum Umgang mit Wahrnehmungsverzerrungen, unbewussten Vorurteilen und anderen Quellen diskriminierenden Verhaltens zu entwickeln.

CESAER will die derzeitige gesellschaftliche Dynamik nutzen, um das Bewusstsein für die genannten Bereiche zu schärfen, innere Widerstände zu überwinden, Barrieren abzubauen, Transparenz zu erhöhen und eine Führungskultur zu etablieren, die Chancengleichheit als Qualitätsmerkmal betrachtet.

„Alles beginnt mit der Führungskultur. Das betrifft sowohl Führungskräfte als Rollenvorbilder als auch die gerechte, chancengleiche Förderung von Talenten. Die Nutzung des Wissens und der Fähigkeiten jeder einzelnen Person kommt der Gesellschaft, der Universität und den Menschen selbst zugute,“ erläutert Sigbritt Karlsson, Präsidentin der KTH Stockholm und Vice-President for Leadership & Sustainability bei CESAER.

Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen und Leiterin der CESAER Task Force Human Resources, ergänzt: „Meiner Erfahrung nach werden Frauen am effektivsten durch transparente Einstellungs- und Berufungsverfahren in Kombination mit der Praxis, geeignete Kandidatinnen proaktiv vorzuschlagen, gefördert. Dies wird flankiert von einem Prozess kontinuierlicher Sensibilisierung aller Beteiligten. Um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erreichen, müssen wir Schülerinnen für das Studium der MINT-Fächer Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik begeistern und Studentinnen inspirieren und ermutigen, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Ganz entscheidend ist hier die Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren. Bei den Themen Chancengleichheit und Inklusion gilt es, eine möglichst breite Perspektive einzunehmen und doch die unterschiedlichen kulturellen, strukturellen und fakultätsspezifischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Zusammenarbeit und Austausch, insbesondere von Best-Practice-Beispielen, werden uns neue Wege eröffnen, Zugangsbarrieren zu beseitigen und Menschen dazu befähigen, erfolgreich Karrieren in der Wissenschaft einzuschlagen."

Die Erklärung folgt auf die Veröffentlichung eines Whitepapers zum Thema Gleichstellung und Best Practices im September.