Hans Peter Stihl erhält den Aachener Ingenieurpreis
Der Unternehmer wird im Krönungssaal für ingenieurwissenschaftliche Innovationskraft, wirtschaftlichen Erfolg und langfristiges soziales Engagement ausgezeichnet.
Er hat das Familienunternehmen Stihl zum Weltmarktführer für Motorsägen gemacht und zeichnete sich auch abseits der Firma durch sein mannigfaltiges Engagement aus. Hans Peter Stihl, Sohn des Unternehmensgründers Andreas Stihl, ist ein Mann, der außergewöhnliche Impulse in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft gesetzt hat. Nun erhielt Hans Peter Stihl in einer stimmungsvollen Feierstunde im Krönungssaal des Rathauses den Aachener Ingenieurpreis 2019 als Anerkennung für seine unternehmerische Lebensleistung, die ingenieurwissenschaftliche Innovationskraft mit wirtschaftlichem Erfolg und langfristigem sozialen Engagement verbindet, wie RWTH-Rektor Professor Dr. Ulrich Rüdiger bei der Zeremonie betonte. „Der Preisträger steht für ein faires, partnerschaftliches Miteinander, nachhaltiges Wirtschaften und enormes Engagement in vielen Bereichen.“ Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte:„Menschen wie Hans Peter Stihl machen unseren Standort Deutschland zum gefragten Ort von Innovationen.“.
Applaus und Anerkennung
Viel Applaus und Anerkennung seitens des Publikums erfuhr der 87-jährige Hans Peter Stihl im Laufe der Preisverleihung, die von den Old Abbey Jazzmen mit mitreißendem Dixieland untermalt wurde – einem Musikwunsch des Preisträgers, der selbst ein begeisterter Musiker ist. Das Publikum lernte einen facettenreichen Unternehmer kennen. Ein Vorbild für die junge Generation künftiger Ingenieurinnen und Ingenieure seien Preisträger wie Hans Peter Stihl, betonte der Direktor des VDI, Ralph Appel. „Mit ihrem Schaffen haben sie einen maßgeblichen Beitrag zur Wahrnehmung und Weiterentwicklung des Ingenieurwesens beigetragen“, erklärte er.
In seiner Laudatio beschrieb Heinrich Baumann, Vizepräsident der IHK Region Stuttgart, Hans Peter Stihl als Ingenieur, der mit unglaublicher Innovationskraft über Jahrzehnte die Entwicklung von Produkten und des Unternehmens vorantrieb und immer noch treibe. „Es sind diese Faszination und Begeisterungsfähigkeit für die technischen Details und Innovationen sowie sein visionäres Denken, die ihn seit Jahrzehnten antreiben. Sein Ziel ist, mehr aus jedem Produkt, aber auch aus jedem Mitarbeiter und nicht zuletzt aus sich selbst herauszuholen“, berichtete Baumann. So habe er aus Kunden wahre Fans des Unternehmens gemacht und eine Marke mit weltweiter Strahlkraft aufgebaut.
Der Laudator lobte gleichermaßen den „großartigen Menschen Hans Peter Stihl, der sich in seinen verschiedenen Rollen stets die Fähigkeit bewahrt habe, über den Tellerrand des eigenen Unternehmens und der eigenen Branche hinauszublicken und sich mit großer Kraft für das Gemeinwesen engagiere. „Denn wer dazu nicht bereit ist, dem fehlt hinterher die Legitimation, sich zu beschweren. Das gilt umso mehr für Ingenieure“, sagte Baumann.
Die Faszinationskraft der Motorsägen erläuterte der Preisträger dann direkt an drei Beispielen: Er hatte einerseits eine 60 Jahre alte und mittlerweile legendäre „Contra“, die erste gestriebelose Einmann-Motorsäge aus dem Hause Stihl, im Gepäck, anderseits mit der „MS500i“ und der „MSA220“ zwei aktuelle Modelle, an denen er mit der Begeisterung des Ingenieurs die technischen Errungenschaften in seinem Metier darstellte. „Es ist mir bis heute ein wichtiges Anliegen, die neuesten Entwicklungen unserer Ingenieure in meinen eigenen Händen halten und in Wald und Garten auf Herz und Nieren selbst testen zu können. Nach wie vor bin ich fasziniert von der Technologie unserer Maschinen", erzählte Hans Peter Stihl.
Auszeichnung auch für Familie und Mitarbeitende
Ganz bescheiden widmete der Preisträger die Auszeichnung seiner Familie und den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Familienunternehmens: „Sie zeichnen mich mit dem Aachener Ingenieurpreis 2019 für meine unternehmerische Lebensleistung aus, was mich mit Stolz erfüllt. Doch diese hohe Ehre will ich nicht alleine für mich in Anspruch nehmen: Ohne unsere Mitarbeiter, aber vor allem meine Geschwister und inzwischen die nächste Generation der Familie Stihl, wäre eine solche Leistung nicht möglich gewesen. Insbesondere die jahrzehntelange Bürogemeinschaft mit meiner Schwester Eva Mayr-Stihl hat sich als wichtiger Erfolgsfaktor herausgestellt.“ Und er fügte hinzu: „Hier, im Krönungssaal des Aachener Rathauses, einem historisch bedeutenden Ort und in diesem beeindruckenden Ambiente in die exquisite Reihe der Träger des Aachener Ingenieurpreises aufgenommen zu werden, ist eine große Ehre und Freude für mich. Dafür meinen herzlichen Dank!“
Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Nach der Wissenschaftlerin Professor Emmanuelle Charpentier im vergangenen Jahr hat sich der Beirat des Ingenieurpreises 2019 bewusst für einen mittelständischen Unternehmer entschieden.
Keynote Speech beim Graduiertenfest
Am morgigen Samstag, 14. September, wird Hans Peter Stihl die Keynote Speech beim Graduiertenfest der RWTH Aachen halten – vor rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Dressurstadion in der Aachener Soers.
Partner des Ingenieurpreises
VDI
Mit rund 145.000 Mitgliedern ist der Verein Deutscher Ingenieure VDI der größte technisch-wissenschaftliche Verein Deutschlands. Seit 160 Jahren gibt er wichtige Impulse für neue Technologien und technische Lösungen, für mehr Lebensqualität, eine bessere Umwelt und mehr Wohlstand. Der VDI ist Stifter einer Figur der Künstlerin Mariana Castillo Deball, die der Preisträger erhält.
Bild
Von links: Oberbürgermeister Marcel Philipp, Ingenieurpreisträger Hans Peter Stihl, Laudator Heinrich Baumann, RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger und VDI-Direktor Ralph Appel.