Exzellenzuniversität RWTH

 

The Integrated Interdisciplinary University of Science and Technology – Knowledge. Impact. Networks.

Exzellenzantrag © RWTH Aachen  

Zu Beginn der nunmehr dritten Runde der Exzellenzinitiative – der Exzellenzstrategie – hat sich die RWTH zu einer Integrierten Interdisziplinären Universität für Science und Technology entwickelt, deren Fokus auf der Konvergenz von Wissen, Methoden und Erkenntnissen liegt.

Ziel ist es, ein einzigartiges nationales und internationales Bildungs-, Forschungs- und Transferumfeld mit dynamischen Forschungsnetzwerken zu schaffen, das disziplinäre und organisatorische Grenzen überschreitet.

In ihrem erfolgreichen Antrag für die Förderlinie „Exzellenzuniversität“ hat die RWTH insgesamt zehn Maßnahmen identifiziert und ausgearbeitet, die maßgeblich für die Entwicklung zu einer „Integrated Interdisciplinary University of Science and Technology“ sein werden.

 

Exzellenz-Maßnahmen

Maßnahme 1 – „Strengthen and Expand Disciplines“

Im Fokus steht die Stärkung sowohl der Lebenswissenschaften als auch der Simulations- und Datenwissenschaften. Im Zuge dessen plant die RWTH die Einrichtung mehrerer Professuren, die die Forschung und internationale Sichtbarkeit der RWTH in diesen Feldern weiter voranbringen.

Maßnahme 2 – „Accelerate Integration“

Drei Hauptaktivitäten sollen die Integration der interdisziplinären Forschung unterstützen und beschleunigen. Dazu zählt das Exploratory Research Space, kurz ERS, mit den gut etablierten ERS Seed Funds, dem neuen Format der flexiblen ERS Prep Funds und der Förderung von ERS Projekten mit internationalen Partnern im International Research Space, kurz IRS.

In selbst-organisierten Centern werden derweil in einem Bottom-up Verfahren je ein Kernforschungsprogramm in modernster Infrastruktur und einzigartigem wissenschaftlichen Netzwerk bearbeitet.

Zu guter Letzt wird eine Stärkung der Profilbereiche als wichtigste interdisziplinäre Strukturen erfolgen. Künftig sollen die Profilbereiche mit in die Planung neuer Professuren sowie in die Bildung von Allianzen mit externen Einrichtungen und der Industrie einbezogen werden.

Maßnahme 3 – „Internationalize Frontier Research“

Die bereits im Zukunftskonzept II eingerichteten Kármán-Forschungskonferenzen werden hier fortgesetzt, um aktuelle Forschungsthemen weiterhin interdisziplinär und international sichtbar zu fördern.

Des Weiteren werden Schreibwerkstätten zu den Themen Online-Zusammenarbeit, Team-Writing und interdisziplinäre Kommunikation gefördert.

Vielfältige Initiativen zur Förderung der Internationalisierung finden sich zusätzlich auch in sämtlichen anderen Maßnahmen wieder und verdeutlichen somit die hochschulweite Relevanz international ausgerichteter Forschung für die RWTH.

Maßnahme 4 – „Stimulate Open Science“

Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie wird die RWTH mit einem einheitlichen Forschungsdatenmanagement die an der Hochschule generierten Daten leichter auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar machen.

Ziel ist es, mit dieser effektiven Nutzung von Ressourcen und Wissen, die nationale und internationale Wissenschaftslandschaft anzuführen und eine intensivere Beteiligung an der Forschung zu fördern. Dafür wird die RWTH sowohl die personelle als auch technische Infrastruktur weiter ausbauen.

Maßnahme 5 – „Collaborate in Living Labs“

In den sogenannten Living Labs soll künftig innovative Forschung unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie anderer Interessensgruppen stattfinden.

Die RWTH erhofft sich davon eine intensive Kooperation zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht nur für mehr Transparenz und Akzeptanz sorgt, sondern zugleich sinnvolle Lösungen für komplexe Probleme bietet.

Eins dieser Living Labs wird sich dem Thema Responsible Research & Innovation, kurz RRI, widmen und insbesondere Studierende in interdisziplinäre Forschungsteams zusammen mit gemeinnützigen Organisationen einbinden.

Maßnahme 6 – „Nurture Talents & Teams – Boost People“

Im Wettbewerb um herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird die RWTH ihre proaktive, zielgruppenspezifische Personalgewinnungsstrategie weiter ausbauen.

Auch die Sensibilisierungs- und Consultingangebote zum Thema „Gender und Diversity“ sowie Anti-Bias-Trainings werden erweitert oder neukonzipiert durch das Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management, kurz IGaD.

Internationale Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs haben künftig in dem neu etablierten Advanced Research Opportunity Program, kurz AROP, über Reisestipendien die Möglichkeit, an kurzfristigen Forschungsprojekten an der RWTH mitzuarbeiten.

Darüber hinaus wird die RWTH sogenannte Junior Principal Investigator-Fellowships anbieten, mithilfe derer exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für die Dauer von vier bis fünf Jahren an der Hochschule forschen werden.
Im Sinne der Frauenförderung und Internationalisierung sollen 70 Prozent der Fellowships für internationale Forschende bereitgestellt werden und mindestens 30 Prozent für Wissenschaftlerinnen. Die Junior Principal Investigators werden auf hoch kompetitive Personenförderprogramme von DFG und ERC vorbereitet. Das RWTH Center for Young Academics koordiniert sowohl die standardisierte als auch individuell zugeschnittene Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Eine weitere Unterstützung erhalten unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerdem über das bereits im Zukunftskonzept II sehr erfolgreich etablierte Child Care-Angebot des Gleichstellungsbüros. Im Rahmen von Child Care wurde eine zusätzliche U3-Gruppe mit neun Plätzen eingerichtet, die Eltern einen schnellen Wiedereinstieg in das Berufsleben an der RWTH ermöglicht.

Maßnahme 7 – „Research-Oriented Teaching“

Die RWTH fördert eine interdisziplinäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, damit die Studierenden über ihre Fächergrenzen hinaus wachsen.

Im Honors Collge werden besonders begabte Studierende identifiziert und individuell gefördert. Masterstudierende können somit ihr Curriculum mit Unterstützung eines persönlichen Mentors weitestgehend selbst bestimmen und im Hinblick auf ein späteres Promotionsstudium anpassen.

Ebenfalls zur Förderung der Selbstbestimmung unter Studierenden plant die RWTH im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie für die Lehre eine Reihe digitaler Formate für das Online-Lernen, damit sowohl Kurse als auch Materialien und Forschungsergebnisse jederzeit online zugänglich sind.

Auch seitens der Lehrkräfte wird die RWTH die Verbesserung der Lehre fördern, indem über das Exploratory Lecturer Space hochschuleigene Mittel für forschungsorientierte Lehre und innovative Lehrmethoden auf Antrag vergeben werden.

Maßnahme 8 – „Stimulate Entrepreneurial Transfer“

Zur Förderung des Unternehmergeists konzentriert sich diese Maßnahme auf die Entwicklung der persönlichen unternehmerischen Kompetenzen und die strukturelle Unterstützung des unternehmerischen Transfers.

Weiter vorangetrieben wird diese Entwicklung unter anderem durch die neu gegründete RWTH Innovation GmbH, den Collective Incubator (Teil des Antrags zum Exzellenz Start-up Center.NRW) und die Frontier Workshops, in denen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft über künftige Anforderungen in den für die Profilbereiche relevanten Themen diskutiert wird.

Um auch einen Wissenstransfer von der RWTH aus in die Öffentlichkeit zu gewährleisten, wird der Knowledge Hub eingerichtet. Er dient als wesentlicher Bestandteil der angestrebten Open Science-Kultur.

Maßnahme 9 – „Evolve and Mature Strong Alliances“

Um die Jülich Aachen Research Alliance, kurz JARA, weiter zu vertiefen, werden die JARA-Sektionen noch enger mit den Strukturen an der RWTH und dem Forschungszentrum Jülich verknüpft, zum Beispiel mit den Profilbereichen.

Neben der Institutionalisierung von wichtigen Forschungsbereichen sowie der Abstimmung bei Förderverfahren haben sich RWTH und FZJ auch auf die gemeinsame Besetzung von Professuren verständigt.

Neben der Zusammenarbeit mit dem FZJ strebt die RWTH zudem eine Intensivierung der Kooperationen mit anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen an, wie zum Beispiel mit Instituten aus der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft.

Maßnahme 10 – „Tune Agile Governance“

Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen 1 bis 9 ist eine agile Governance, die sich insbesondere durch Responsivität und die Fähigkeit zur Erneuerung, schnellen Reaktion und Kooperation auszeichnet.

In einem ersten Schritt wird die Dekanerunde durch das Planning and Allocation Committee, kurz PAC, abgelöst, in dem alle Dekaninnen und Dekane sowie Rektoratsmitglieder vertreten sind. Das PAC gewährleistet eine fakultätenübergreifende Planung und strukturelle Entwicklung. Inhaltlich unterstützt wird es durch das wissenschaftliche Strategy Board.

Ein besonderer Fokus der Maßnahme 10 liegt auch auf der Einrichtung gemeinsamer Infrastrukturplattformen, interdisziplinärer Center, neuer Organisationsstrukturen sowie auf der schnellen Neuausrichtung von Themenfeldern und Lehrstühlen. Die Umsetzung der Strategie der RWTH ist eine hochschulweite Aufgabe. Über Mittelvergaben im Rahmen des ERS-Fördersystems sowie des Strategiefonds werden Anreize zur Beteiligung an dieser Umsetzung geboten und neue Ideen gefördert.