Häufig gestellte Fragen zum Thema Nachhaltigkeit

  Eine Hand hält einen Tabletstift und macht damit Notizen © Martin Braun  

Nachfolgend finden Sie Erläuterungen zu einzelnen Themen beziehungsweise Antworten auf Fragen in Bezug auf Nachhaltigkeit im Betrieb, die häufig an uns herangetragen werden. Bei ergänzenden oder zusätzlichen Fragen, melden Sie sich gerne unter oder stellen Sie diese in der Sprechstunde Nachhaltigkeit.

 

Entsorgung

Warum wird an der RWTH kein Müll getrennt – Welche Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt es an der RWTH?

Bislang wird bei der Mülltrennung beziehungsweise -entsorgung innerhalb der Gebäude an der RWTH regulär zwischen Papier- und Restmüll unterschieden. Tatsächlich stehen der Mülltrennung, wie wir sie aus Privathaushalten gewohnt sind, an der RWTH verschiedenste Herausforderungen entgegen, zum Beispiel Fremdeinwürfe durch Passanten vor allem im Kernbereich oder auch fehlende Abstellflächen der Müllcontainer vor den Gebäuden, die gleichzeitig gut für die Entleerung durch die Müllfahrzeuge erreichbar sind.

Dennoch soll dieser Beitrag zur klimaschonenden Ressourcennutzung wo es möglich ist etabliert werden. Um die Möglichkeiten einer differenzierteren Mülltrennung zu evaluieren wurden und werden Pilotprojekte „Gelbe Tonne“ durchgeführt. Dabei werden vor allem die Standorte für zusätzliche Container, die Abfallmengen sowie geeignete Sensibilisierungsmaßnahmen geprüft.

Neben der Mülltrennung in den Büros umfasst das Angebot der Abfallwirtschaft (Service Center Abfallwirtschaft - SCA) darüber hinaus folgende Services:

  • Bereitstellung Wertstoffbehälter (gemischt: Kunststoff, Holz, Metall), die regelmäßig oder auf Abruf geleert werden
  • Container/Behälter für Einzelfraktionen (Glas, Elektroschrott, Bauschutt, Holz, Metalle, Späne, etc.)
  • Abgabemöglichkeit am SCA
  • Regelmäßige Sammlung spez. Abfälle (Altreifen, Leuchtstoffröhren, Tonerkartuschen, Datenschutzträger, Styropor…)
  • Individuelle Beratung z.B. von Instituten durch das SCA/den Abfallbeauftragten bezüglich der Entsorgung  neuer/„schwieriger“ Abfälle

 

Energie

Welche Art von Strom (Graustrom/Grünstrom) bezieht die RWTH und wie verläuft der Ausschreibungsprozess für die Lieferung?

Die RWTH erzeugt ca. 35 Prozent der elektrischen Energie selbst in hocheffizienten Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung - primärer Energieträger ist hier Erdgas. 65 Prozent der elektrischen Energie wird auf Basis einer Ausschreibung im Rahmen eines Vergabeverfahrens beschafft, in Anwendung der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Vergabeverordnung – VgV), des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und der Richtlinie 2014/24/EU des europäischen Parlaments und des Rates.

Veröffentlicht wird über das Deutsches Ausschreibungsblatt (DAB) – dort sind sämtliche Informationen zum nächsten Vergabeverfahren öffentlich verfügbar. Die sich aus dieser Vergabe ergebende Beschaffungsstrategie entspricht einem börsennahen Stromeinkauf. Dies entspricht dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz, da auf diese Weise ein besonders guter Preis erzielt werden kann.

Physikalisch kann in Deutschland an der Börse nur Graustrom (Strom-Mix aus verschiedenen Bezugsquellen, also erneuerbare / regenerative und nicht-erneuerbare Energie) beschafft werden. Die Steuerung der Anteile der erneuerbaren Energie an diesem Strommix geschieht einerseits auf Basis der gesetzlichen Regelungen (Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz – KWKG ...), andererseits haben aber auch wirtschaftliche Effekte, wie die Merit-Order, hier einen Einfluss.

In der kommenden Ausschreibung für die Strombeschaffung der RWTH wird der Bezug aus erneuerbaren Quellen, physikalisch und/oder bilanziell in jedem Fall stärker berücksichtigt und fokussiert werden. Die Rahmenbedingungen der Ausschreibung werden insbesondere zwischen Dezernat 10.0 – Facility Management, Dezernat 7.0 – Finanzen und der Hochschulleitung diskutiert und entschieden. Die Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance begleitet den Prozess beratend. Die Gespräche werden bereits geführt und die Hinweise aus der Sitzung GreenTeam Betrieb werden in die Entscheidungsfindung einfließen.

Welche Möglichkeiten gibt es für die RWTH, Grünstrom zu beziehen?

Um wirklich sicherzustellen, dass physisch betrachtet ausschließlich erneuerbarer Strom in das RWTH-Netz eingespeist wird, muss dieser entweder durch eigene EE-Erzeugungsanlagen innerhalb des Netzes erzeugt werden, oder es muss Grünstrom von externen Anlagen bezogen werden, die über eine direkte Stromleitung mit dem Netz verbunden sind.

Eine Alternative zur Eigenerzeugung bieten Grünstromtarife, oder eine „Nachvergrünung“ des Graustroms über sogenannte Herkunftsnachweise (HKNW).

Grünstromtarife

Durch Grünstromtarife kann sichergestellt werden, dass erneuerbar erzeugter Grünstrom tatsächlich irgendwo durch eine EE-Anlage produziert wird. Jedoch handelt es sich hierbei um ein rein bilanzielles Konstrukt. Der physikalische Grünstromanteil im Graustrom-Mix verändert sich nicht. Es muss weiter auch beachtet werden, dass es bislang keine vom Gesetzgeber festgelegte Definition davon gibt, was unter „Grün-“ oder „Ökostrom“ zu verstehen ist. Aus diesem Grund existiert eine große Spannbreite an Produkten, die unter dieser Bezeichnung zusammengefasst werden. Hier muss genauer hingeschaut und bewertet werden. Prinzipiell kann aber im Rahmen einer Ausschreibung ein entsprechender Liefervertrag mit einem Energieversorger abgeschlossen werden.

Herkunftsnachweise

Unabhängig vom Stromliefervertrag können auch sogenannte Herkunftsnachweise (HKNW) für erneuerbaren Strom eingekauft werden. Diese stellen eine flexible Alternative zum Grünstromtarifprodukt dar, sind allerdings mit deutlich höherem administrativen und zeitlichen Aufwand verbunden. Herkunftsnachweise ermöglichen es, parallel zu einem laufenden Liefervertrag mit Graustrom virtuellen Grünstrom einzukaufen und so die eigene Ökobilanz zu verbessern. Die Kosten für die Herkunftsnachweise entstehen zusätzlich zu den Kosten für den Strombezug.

Der Handel mit Herkunftsnachweisen findet größtenteils im Rahmen des oben beschriebenen Stromhandels statt. Die Strombörse EEX bietet zwar seit 2013 HKNW-Handelsprodukte an, die gehandelte Menge waren bisher jedoch gering. Dies könnte mitunter daran liegen, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) das sogenannte Doppelvermarktungsverbot (§ 80 EEG) vorsieht. Danach dürfen Betreiber von EE-Anlagen nicht die EEG-Einspeisevergütung in Anspruch nehmen und zeitgleich Herkunftsnachweise des Stroms verkaufen.

Wo kann ich mehr über den Energieverbrauch der RWTH erfahren?

Das Sachgebiet 10.36 - Energiemanagement der RWTH veröffentlicht bereits seit 2005 jährlich einen Energiebericht, der auf der Website des Dezernats 10.0 – Facility Management eingesehen werden kann.

Wieso hat die RWTH nicht auf jedem Dach Photovoltaikanlagen?

Grundsätzlich muss berücksichtigt werden, dass die meisten Gebäude, die von der RWTH genutzt werden, nicht der Hochschule selbst gehören, sondern Liegenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Die Sanierung dieser Gebäude, aber auch der Neubau verantwortet deshalb der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW.

In einer Machbarkeitsstudie hat das Dezernat 10.0 – Facility Management die Möglichkeiten der Installation von Photovoltaik-Anlagen auf RWTH-eigenen Gebäuden geprüft. Zu berücksichtigende Faktoren waren dabei unter anderem die Belegung der Dachfläche durch Begrünung und Technik zum Gebäudebetrieb (Heizung, Kühlung) sowie die architektonisch zulässige Dachlast der einzelnen Gebäude. Leider hat die bisherige Studie keine einfach zu erschließenden Potentiale für Installationen von Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen von Bestandsgebäuden der RWTH ergeben.

Mittelfristig besteht das Ziel, in den kommenden Bau- und Sanierungsprojekten mindestens zehn große Photovoltaik-Anlagen mit je ca. 100 Kilowattpeak (Spitzenleistung) in Abstimmung zwischen RWTH und BLB zu realisieren. Darüber hinaus wird das Potenzial zur Installation von Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden im Rahmen der Bau- und Sanierungsprojekte standardmäßig geprüft und bewertet.

Festzuhalten ist auch, dass bei Bau- und Sanierungsarbeiten sowohl durch den BLB NRW als auch durch die RWTH, die Standards zum nachhaltigen Bauen gemäß den Zertifizierungssystemen nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) oder BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) berücksichtigt werden.

Wie gestaltet die RWTH die Lichtsteuerung? Werden an der RWTH Leuchtdiode (LED)-Lampen eingesetzt?

Die Umstellung von Leuchtstoffröhren auf geeignete Leuchtdiode (LED)-Lampen wurde für die RWTH in verschiedenen Pilotprojekten erhoben und die Konzeptionierung zur flächendeckenden Umstellung wird federführend durch Dezernat 10.0 – Facility Management durchgeführt. Ebenso sind Zeitschaltungen und Bewegungsmelder für eine geringere Leuchtdauer in verschiedenen Gebäuden umgesetzt und unterliegen ebenfalls der Umsetzung von Dezernat 10.0.

Aufgrund der organisatorischen Trennung der RWTH und des UKA beziehen sich die oben genannten. Projekte nicht auf das Uniklinikum Aachen.

An wen kann ich mich wenden, wenn etwas bei der Energieversorgung (Heizung, Klima, Lüftung) kaputt ist oder nicht richtig funktioniert, zum Beispiel der Regler am Heizkörper oder ein Fenster?

Bei aktuellen Störungen können Sie sich gerne an die des technischen Gebäudemanagements wenden. Bitte nutzen Sie zur Störmeldung vorrangig das das Meldeformular. Tragen Sie hier bitte alle notwendigen Angaben (Gebäude, Raumbeschreibung) in das Meldeformular ein. Darüber hinaus ist es möglich und hilfreich, Fotos von der Störung in das Formular hochzuladen.

Was kann ich selbst tun, um Energie im (Arbeits-)Alltag einzusparen?

Einige einfache und praktische Hinweise finden Sie im digitalen Flyer Energiespartipps. Weitere Tipps für einen nachhaltigeren Arbeitsalltag finden Sie unter Aktiv werden.

 

Digitalisierung

Darf die elektronische Unterschrift verwendet werden, um Prozesse effizient und ressourcenschonend umzusetzen?

Ja, seit März 2021 kann die elektronische Unterschrift (digitale Signatur) auf PDF-Dokumenten als gültige Unterschrift für den internen Geschäftsverkehr genutzt werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Rundschreiben A 2021-16 „Nutzung der elektronischen Unterschrift innerhalb der RWTH“ (09.03.2021).

Ist es geplant, die Abgabe digitaler Abschlussarbeiten einzuführen?

Ja, Anfang 2021 ist das Projekt „Digitale Abgabe von Haus- und Abschlussarbeiten“ gestartet. Ziel ist es, ein System für alle Studierenden und Prüfenden bereit zu stellen, in dem die Abgabe von Abschlussarbeiten in digitaler Form erfolgen kann.

Dazu arbeiten Vertreterinnen und Vertretern aus den Fakultäten, der Studierenden, verschiedener Verwaltungseinheiten und das ITC in einer Arbeitsgruppe zusammen, begleitet wird das Projekt durch die Student-Lifecycle-Management (SLCM)-Koordination.

Zunächst werden die Bedarfe ermittelt, im weiteren ein entsprechender Sollprozess zur Abgabe erarbeitet und abschließend eine entsprechende IT-Unterstützung eingeführt (geplant für 2022). Parallel zu diesem Projekt wird in einem angrenzenden Projekt die Möglichkeit geschaffen, digital eingereichte Arbeiten zu archivieren.

Wird zukünftig auch der direkte Auftragsvergabeprozess digitalisiert, nachdem die Beschaffung über den Zentraleinkauf bereits digital möglich ist (eBANF)?

Ja. Anfang August 2020 wurde den Hochschuleinrichtungen mit der eBANF ein elektronisches Formular mit einfachem Genehmigungsworkflow eingerichtet. Zudem wurde bereits Anfang Mai 2020 das RWTH Kaufhaus gestartet, mit durchgängig digitalen Bestell- und Rechnungsworkflows. Im RWTH Kaufhaus können Sie übrigens im Bereich Bewirtung – Catering auch direkt nach Bio-/Fairtrade Produkten filtern.

Aktuell werden die rosa Auftragsscheine noch in Papierform ausgegeben. Die Anzahl dieser soll durch den Ausbau der Online-Portale reduziert werden. Derzeit wird an der Einführung eines eProcurement-Systems gearbeitet, welches zukünftig die Durchführung alle Beschaffungsvorgänge in digitaler Form ermöglichen wird. Dieses wird den rosa Auftragsschein in Papierform ersetzen und das Angebot zur direkten Bestellung über Online-Shops und Kataloge erweitern.

 

Informationsübersicht

Kann ich eine Übersicht laufender Nachhaltigkeitsprojekte einsehen?

Ja. Einerseits bietet die digitale Nachhaltigkeitslandschaft einen Einblick in die di-versen Nachhaltigkeitsprojekte an der RWTH. Es besteht jedoch kein Anspruch auch Vollständigkeit – die Projekte werden von den Projektleitenden selbständig auf der Website eingetragen.

Zusätzlich gibt ist über Sciebo eine Übersicht der aktuellen Projekte einsehbar, an denen die Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance beteiligt ist.

Wie und wo kann ich meine Nachhaltigkeitsfragen loswerden?

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten! Versuchen Sie es doch mal hier:

  • E-Mail an
  • Wöchentliche (Video-) Sprechstunde Nachhaltigkeit, Mittwochs 14 bis 15 Uhr.
    Melden Sie sich kurz formlos per an und wir senden Ihnen die Zugangsdaten zu.