Brigitte-Gilles-Preis 2009
Gewinnerinnen und Gewinner 2009
Wie in den beiden Vorjahren konnten sowohl in der RWTH-internen wie auch in der externen Ausschreibung entsprechende Nominationen berücksichtigt werden. Das Gymnasium Zitadelle aus Jülich wurde für das Projekt „Tutorenprogramm von Mädchen (Klasse 10) für Mädchen (Klasse 6) in den Naturwissenschaften“ unter der Leitung von Ellen Vomberg ausgezeichnet. Innerhalb der Hochschule erhält Professorin Christine Roll, Leiterin des Hochschularchivs, für ihre fortdauernden Bemühungen in der Ansprache und Bindung des zukünftigen weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an die RWTH Aachen, den Preis. Im Rahmen der Veranstaltung „RWTHtransparent – Mobilising People“ am 29.1.2010 wurden die Auszeichnungen, die jeweils mit einem Preisgeld von 2500 Euro dotiert sind, übergeben.
Ausschreibung für Schul- und Hochschulprojekte
Die Ausschreibung des Brgitte-Gilles-Preises 2009, benannt nach der ersten Frauenbeauftragten der RWTH Aachen, erfolgte erneut in zwei Linien: Zum einen sollen Projekte an Gymnasien, Gesamtschulen, Berufskollegs und Realschulen aus der Stadt Aachen sowie der näheren Umgebung, die zur Weckung und Förderung des Interesses von Schülerinnen an Naturwissenschaften und Technik ab der Jahrgangsstufe fünf beitragen, prämiert werden. Zum anderen sollen Hochschulprojekte, die sich aktiv um eine Ansprache von jungen Studentinnen und Wissenschaftlerinnen bemühen und damit Akzente setzen, eine entsprechende Würdigung erhalten.
Girls' Day am Gymnasium Zitadelle in Jülich
Die Idee zum Tutorenprogramm des Gymnasiums Zitadelle entstand nach der Durchführung des Girls’ Days 2009: Der Differenzierungskurs Physik und Chemie der Klassenstufe neun hat für die Mädchen der Stufen fünf und sechs einen eigenen Girls’ Day organisiert. Unter dem Motto „Physik ist überall“ konnten die Mädchen zu ausgewählten Themen Versuche und Experimente durchführen, die zuvor von Schülerinnen der höheren Stufe vorbereitet worden sind. Aus der Begeisterungsfähigkeit der jüngeren Schülerinnen entwickelte sich rasch ein von den Zehntklässlerinnen selbstständig zusammengestelltes Tutorenprogramm. Das Konzept dieses Programms beinhaltet sechs Maßnahmen, unter anderem die Teilnahme an dem RWTH-Mentoring Programm TANDEMkids. Die Preisjury hat in der Entscheidungsbegründung besonders die Nachhaltigkeit des Tutorenprogramms hervorgehoben. Die nachrückende Generation an Tutorinnen verpflichtet sich, die Maßnahme weiterzuführen und zugleich werden die alten Tutorinnen selbst in der Vermittlung der MINT-Fächer gestärkt.
Frauenkarrieren gestern und heute
Die Leiterin des Hochschularchivs Professorin Christine Roll hat sich laut Preisjury mit vielfältigen Aktivitäten rund um die 100-Jahrfeier zum Frauenstudium an der RWTH Aachen für die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs verdient gemacht. Im Rahmen der Feierlichkeiten hat das Hochschularchiv eine Ausstellung zusammengestellt, die zeigt, wie sich die wissenschaftlichen Karrieren von Frauen entwickelten und im Laufe der letzten 100 Jahre gewandelt haben. Neben der Ausstellung und einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung von namhaften Wissenschaftlerinnen, hatten Schülerinnen die Möglichkeit mit diesen arrivierten Forscherinnen Kontakt aufzunehmen, Karriereplanungen nachzuvollziehen und eigene berufliche Ziele in Wissenschaft und Forschung zu entwickeln. Das Preisgeld soll nachhaltig Verwendung finden, indem die Ergebnisse aus den Ausstellungen und Diskussionen, insbesondere die zur 100 Jahrfeier anlässlich des Frauenstudiums an der RWTH Aachen erzielt wurden, in einer RWTH-Publikation veröffentlicht werden.