Brigitte-Gilles-Preis

  Vier Personen auf einer Bühne lächeln in die Kamera. Urheberrecht: © Heike Lachmann

RWTH-Prorektorin Sabine Brück-Dürkop überreichte Linda Grüßer, Julia Wallqvist und Mohammad Chehadé (von links) den Brigitte-Gilles-Preis 2022.

 

Die RWTH Aachen verleiht jährlich den Brigitte-Gilles-Preis, der den Namen der ersten Frauenbeauftragten der Hochschule, Professorin Brigitte Gilles, trägt. Die Themen werden mit jeder Ausschreibung Mitte des Jahres neu festgelegt.

 

Ziel ist es, Projekte und Maßnahmen mit innovativem Charakter auszuzeichnen, welche einen wesentlichen Beitrag zur Frauenförderung leisten. Es sollen Maßnahmen gefördert werden, welche die Bedingungen für Studium, Lehre und Forschung sowie die Organisation der Arbeit von Frauen verbessern. Ferner sind Projekte förderungswürdig, die zu einer Erhöhung der Anzahl an Studentinnen und Wissenschaftlerinnen in Fächern mit geringem Frauenanteil beitragen. Auch die erfolgreiche Umsetzung von Forderungen aus dem Gleichstellungsplan der RWTH kann ausgezeichnet werden.

Die Ausschreibung erfolgt einerseits hochschulintern, andererseits extern an Schulen, um schon im Vorfeld auf diese Ziele hinzuwirken.

Der Preis wird in folgenden Kategorien ausgeschrieben:

  • Projekte, Initiativen und Einzelpersonen, die dazu beitragen das Interesse von Schülerinnen an den Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu wecken und zu fördern.
  • Maßnahmen, Initiativen und Einzelpersonen, die die Lebens-, Studien- und Arbeitsbedingungen von Frauen an der Hochschule verbessern und sie auf ihrem Karriereweg bestärken.
  • Herausragende Abschlussarbeiten aus allen Fakultäten, deren Fragestellungen einen klar erkennbaren Bezug zum Thema Gleichstellung zwischen den Geschlechtern aufweisen.

Den Preisträgerinnen und Preisträgern werden ihre Auszeichnungen im Rahmen der Veranstaltung „RWTHtransparent“ feierlich überreicht. Die Auszeichnung ist in den ersten beiden Kategorien jeweils mit 2.500 Euro dotiert. Abschlussarbeiten werden mit 500 Euro ausgezeichnet.

Die nominierten Projekte sollen nicht länger als zwei Jahre zurückliegen und einen Bezug zur RWTH Aachen aufweisen. Die Projekte und Maßnahmen können sich im Entwicklungsstadium befinden, die Umsetzung muss jedoch sichergestellt sein. Der Preis kann sowohl an Einzelpersonen wie auch an Personengruppen gehen.

Eine schriftliche Nominierung beziehungsweise Bewerbung ist bis zum 30. November 2023 per möglich. Es können die auf dieser Seite zum Download verfügbaren Bewerbungsformulare – auch ergänzend oder als Hilfestellung – genutzt werden.

 

Hintergrund

2000 hat die RWTH Aachen zum ersten Mal den Frauenförderpreis verliehen. Dieser wurde 2008 in den Brigitte-Gilles-Preis umbenannt. Die Hochschule förderte mit der jährlichen Verleihung des Preises Schulprojekte, die zur Weckung und Förderung des Interesses von Mädchen an Naturwissenschaften und Technik beitragen, sowie RWTH-interne Projekte und Maßnahmen zur Frauenförderung.

Nach wem ist der Brigitte-Gilles-Preis benannt?

Professorin Brigitte Gilles war seit 1980 ordentliche Professorin für Psychologie und seit 1983 Dekanin der Pädagogischen Fakultät. Nach deren Schließung blieb sie bis zu Ihrer Emeritierung 1994 Professorin an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen.

Brigitte Gilles setzte sich schon zu Beginn ihrer Laufbahn für eine geschlechtergerechte Hochschule ein, hatte sie doch schon länger an wissenschaftlichen Studien über geschlechterspezifische Ungleichheiten gearbeitet. 1989 hielt sie als Dekanin vor dem Senat eine flammende Rede für den Erhalt der Pädagogischen Hochschule und konnte damit zumindest die Bezeichnung „Fachbereich 9“ retten.

1991 wurde Brigitte Gilles zur ersten Frauenbeauftragten der RWTH Aachen gewählt. Ihr Ziel formulierte sie nach der Wahl sehr klar und deutlich:

 

Ich möchte den Frauen die Augen öffnen für all ihre Chancen.

Brigitte Gilles

  Vier Frauen auf einer Bühne lächeln in die Kamera. Urheberrecht: © Heike Lachmann RWTH-Prorektorin Sabine Brück-Dürkop überreichte Professorin Erika Ábrahám, Kaja Köhnle und Christina Büsing (von links) für das Projekt „Woman Career Lunch” den Brigitte-Gilles-Preis 2022.