Erasmus+ Erklärung zur Hochschulpolitik 2021-2027

 

Das Erasmus-Programm hat seit seiner Einführung das internationale Profil und die
Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen geprägt. Folglich stehen die Ziele und Prioritäten zum
Aufbau eines Europäischen Hochschulraums mit den Zielen der institutionellen Strategie und der
Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen im Einklang:

 

Internationale Mobilität ist ein Schlüsselfaktor der Internationalisierung sowie ein wesentlicher Bestandteil der Universitätsausbildung und der Karrierewege von Studierenden, Forschenden, Lehrenden und Verwaltungsmitarbeiterinnen sowie Verwaltungsmitarbeitern. Das Rektorat hat 2018 den Stellenwert der Internationalisierung mit der Einrichtung eines Prorektorats für Internationales bekräftigt.

Die Bedeutung, die die RWTH Aachen der internationalen Mobilität beimisst, spiegelt sich analog dazu auch in einer Umstrukturierung wider, die 2018 im International Office vollzogen wurde. Diese diente dazu, die Arbeit des International Office auf die Weiterentwicklung der Hochschule und die sich verändernden Bedingungen in der Hochschullandschaft auf nationaler, europäischer und globaler Ebene einzustellen.

Sie geht mit dem Anspruch einher, das Serviceportfolio an veränderten Bedürfnissen und einer wachsenden Nachfrage aus den Zielgruppen Studierende, Lehrende und Forschende auszurichten. Durch Prozessoptimierung und den Einsatz digitaler Infrastruktur werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, ambitionierte Zielzahlen in der studentischen Auslandsmobilität zu erreichen. Der Fokus auf Credit Mobility, Praxisrelevanz, Innovation und Digitalisierung sowie Europa als Referenzrahmen sichert die Qualität und die Übereinstimmung mit der institutionellen Zielsetzung der RWTH Aachen.

Die RWTH Aachen ermutigt, unterstützt und befähigt alle Mitglieder der Universität, Erfahrungen im Ausland zu sammeln, um ihre persönliche und berufliche Entwicklung, Karrierechancen und ihre Kompetenzen zur Interaktion in internationalen multilateralen Netzwerken zu fördern.

Ziel der RWTH Aachen ist es, Auslandsaufenthalte zu Studien- und Lehrzwecken zu einem selbstverständlichen Bestandteil – ja zur Norm – der akademischen Laufbahn von Studierenden und der Karrierewege von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen werden zu lassen und allen Universitätsangehörigen unabhängig von ihrem sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund Zugang zu Mobilitätsmöglichkeiten zu bieten und solche speziell zu fördern. Aus diesem Grund bietet die RWTH Aachen eine Vielzahl von Austauschmöglichkeiten, strukturierten Mobilitätsprogrammen und attraktiven Mobilitätszuschüssen, die den Bedürfnissen verschiedener Universitätsmitglieder entsprechen und leicht zugänglich sind.

Die RWTH Aachen lebt eine offene Willkommenskultur und bereitet ihren internationalen Studierenden und Forschenden einen herzlichen Empfang. Sie unterstützt und begleitet diese serviceorientiert während des gesamten Aufenthalts an der Hochschule. Zu einer gelungenen Willkommenskultur gehören unter anderem die ansprechende, zielgruppenspezifische Gestaltung der Ankunftsphase, die Vernetzung und Weiterentwicklung aller Serviceangebote der RWTH Aachen für die internationalen Zielgruppen und die Förderung der Integration der internationalen und Vernetzung mit den heimischen Hochschulangehörigen.

Das primäre Ziel der Willkommenskultur und ihrer Maßnahmen ist die Schaffung optimaler außerfachlicher Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Studien- oder Forschungsaufenthalt an der RWTH Aachen. Die besonderen Herausforderungen, denen die internationale Zielgruppe begegnet, werden durch besondere Dienstleistungen und Wertschätzung seitens der Hochschule aufgefangen. Dadurch wird der Grundstein für ein erfolgreiches Studium beziehungsweise einen erfolgreichen Forschungsaufenthalt gelegt.

Die RWTH Aachen möchte allen Hochschulangehörigen ein interkulturell geprägtes und wissenschaftlich stimulierendes Studien-, Forschungs- und Arbeitsumfeld bieten. Die Internationalisierung ist als Querschnittsthema in allen universitären Bereichen mit konsequent zweisprachiger Kommunikation fest verankert. Durch die Stärkung des Selbstverständnisses der RWTH Aachen als global agierende, internationale Universität wird die Integration und Produktivität der internationalen Hochschulangehörigen gewährleistet und die international ausgerichtete persönliche und akademische Weiterentwicklung für alle ermöglicht.

Die Beteiligung am Erasmus-Programm in der neuen Programmgeneration ist für die Internationalisierung der RWTH Aachen unerlässlich. Die Prioritäten des Europäischen Bildungsraums unterstützen, fördern, schärfen und ergänzen die wesentlichen Ziele der Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen:

Das Erasmus-Programm ist das zahlenmäßig größte Mobilitätsprogramm der RWTH Aachen und aus dem Portfolio der Mobilitätsangebote nicht mehr wegzudenken. Es bietet den Studierenden und dem Personal der RWTH Aachen attraktive Möglichkeiten der Mobilität mit finanzieller Unterstützung.

Insbesondere die Programmlinien Erasmus-Studienaufenthalt und Erasmus-Praktikum sind stark nachgefragte und erfolgreiche Mobilitätsformen. Die Attraktivität des Erasmus-Programms spiegelt sich nicht nur in den Zahlen wider, auch die Rückmeldungen der Erasmus-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen zeigen eine sehr hohe Zufriedenheit mit den Mobilitätserfahrungen. Erasmus-Aufenthalte als etablierte, attraktive und beliebte Form der Mobilität sollen weiterhin allen Hochschulangehörigen der RWTH Aachen zugänglich sein unter besonderer Berücksichtigung benachteiligter Gruppen und ihrer Bedürfnisse. Die Hochschulleitung wertet die fortgesetzte Teilnahme am Erasmus-Programm als unabdingbare Voraussetzung für das Erreichen der Zielmarken: Signifikante Erhöhung von Auslandsmobilität in allen Studienzyklen sowie Etablierung von Auslandsmobilität als fester Bestandteil von Lernen, Lehren und Arbeiten an der Hochschule.

Wie kein anderes Mobilitätsprogramm unterstützt Erasmus eine uneingeschränkte und automatische Anerkennung akademischer Leistungen, die während der Mobilität erreicht wurden und die ebenso erklärtes Ziel der RWTH Aachen ist. Die Maßnahmen zur Förderung einer positiven Anerkennungskultur im Sinne der Lissabon-Konvention wurden wesentlich durch die Errungenschaften intensiviert, die im Erasmus-Programm im Bereich der Anerkennung erzielt worden sind.

Die Digitalisierung und die Förderung digitaler Kompetenzen sind zentrale Zielvorgaben an der RWTH Aachen. Entsprechend wurde die Möglichkeit von „Digital Opportunity Traineeships“ begrüßt, die ein wichtiges Instrument zur Vermittlung digitaler Kompetenzen für Studierende der RWTH Aachen darstellen. Auslandspraktika, die Mobilität und die Förderung von „digital skills“ verbinden, sind zu einem wichtigen Bestandteil der Programmlinie Erasmus-Praktikum geworden. Auch die Einführung von Blended Mobility, die physische Mobilität um digitale Komponenten ergänzen soll, wird an der RWTH Aachen vorangetrieben.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur für das Management des Erasmus-Programms wird dem Bereich der Internationalisierung den gewünschten und notwendigen Digitalisierungsschub geben, von dem auch andere Mobilitätsprogramme der RWTH Aachen profitieren werden. Es ist Teil des Selbstverständnisses der RWTH Aachen, sich an dieser Pionierarbeit zu beteiligen.

Die RWTH Aachen hat insbesondere aufgrund ihrer geographischen Lage eine starke europäische Identität, die durch die Teilnahme am Erasmus-Programm dauerhaft und nachhaltig gestärkt wird. Die strategische Vernetzung und Integration der RWTH Aachen in Europa soll mittels des Erasmus-Programms weiter verfestigt und fortgesetzt werden, damit europäischer Austausch und aktive europäische Bürgerschaft noch mehr gelebt werden können. So beteiligt sich die RWTH Aachen auch an der Programmlinie „Europäische Hochschulen“, welche die Ziele des Erasmus-Programms verdichtet und vereint.

Das Erasmus-Programm war und ist in vielerlei Hinsicht Vorreiter und Vorbild für andere Mobilitätsprogramme der RWTH Aachen. Diese Rolle wird Erasmus auch in der nächsten Programmgeneration innehaben insbesondere bei der Digitalisierung und bei der Entwicklung umweltfreundlicher Maßnahmen für Erasmus-Aktivitäten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Erasmus-Programm einen Grundpfeiler für die Realisierung der wesentlichen Ziele der Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen darstellt. Die RWTH Aachen ist entschlossen, die Erfolgsgeschichte des Erasmus-Programms engagiert fortzuschreiben.