Grußworte

  Dieter Kaufmann Urheberrecht: © Elvira Eberhardt, Universität Ulm

Liebe Leserinnen und Leser,

In Anbetracht der weiter fortbestehenden Pandemie und deren tagtäglichen Auswirkungen auf den Lehr- und Wissenschaftsbetrieb, ist die Wahl des Themas für die diesjährige Jahrestagung der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler eine logische Konsequenz. Das Tagungsthema bietet darüber hinaus hervorragende Anknüpfungspunkte zu den beiden vergangenen Jahrestagungen in Saarbrücken und Bayreuth.

Ideen und Vorstellungen zur Digitalisierung von Studienangeboten und des zukünftigen Arbeitens haben deutlich früher und mit einem deutlich größeren Umfang Einzug in die Universitäten erhalten. Die flächendeckende Digitalisierung und Flexibilisierung der Studienangebote ist statt ferner Zukunftsmusik mittlerweile Realität. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Anforderungen, Rahmenbedingungen und Auswirkungen von mobilem Arbeiten ist schneller und mit einer stärkeren Vehemenz notwendig geworden.

Als Kanzlerinnen und Kanzler sind wir für die Bereitstellung optimaler Bedingungen für den Wissenschaftsbetrieb verantwortlich, müssen aber gleichzeitig in einem engen rechtlichen und finanziellen Rahmen handeln. Die Auseinandersetzung mit diesem Spannungsfeld und der Perspektive, wie wir künftig mit derartigen Krisen umgehen wollen, bilden einen idealen Ausgangspunkt einer erfolgreichen Tagung.

Dieter Kaufmann, Kanzler der Universität Ulm
Bundessprecher der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands

  Isabel Pfeiffer-Poensgen Urheberrecht: © Bettina Engel-Albustin / MKW

Liebe Leserinnen und Leser,

was haben wir aus der Corona-Pandemie gelernt? Was wird sich künftig ändern? Was wird bleiben? Mit diesen Fragen setzen sich die Kanzlerinnen und Kanzler der Deutschen Hochschulen und Universitäten im Rahmen Ihrer Jahrestagung – diesmal digital – auseinander. Darin steckt viel Gesprächsstoff: über die Rolle der Wissenschaft in der Pandemie und darüber, wie die Digitalisierungsfortschritte Lehre, Forschung und Verwaltung verändert haben und weiter verändern werden. In diesem Zusammenhang ist auch relevant, wie sich Forschung und Lehre und das System Hochschule als Ganzes sowie die Wissenschaft selbst bewähren mussten und weiterhin bewähren müssen.

Eine Antwort steht für mich schon fest: Sie, die Kanzlerinnen und Kanzler und die Hochschulen haben in der Pandemie schnell und klug reagiert. Sie haben den gewaltigen Digitalisierungsschub genutzt, indem ad-hoc nahezu alles auf digitale Formate umgestellt und die nötige technische Infrastruktur und Ausstattung bereitgestellt wurde. Mit dieser schnellen Reaktion sind die Hochschulen ihrer Aufgabe für Lehre und Forschung trotz dieser nie gekannten Herausforderung vorbildlich nachgekommen. Darauf dürfen Sie stolz sein.

Gleichermaßen gilt es nun, aus dem Erreichten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Digitalisierung darf nicht bei schnellen Notlösungen stehenbleiben, sondern muss konsequent weiterentwickelt und gestärkt werden. Es wird darum gehen, digital und analog zusammenzudenken, um digitale Formate und analoge Angebote sinnvoll und qualitätsgestützt zu verknüpfen. Hochschulübergreifende Strukturen in den Bereichen Studium und Lehre, Forschungsunterstützung, Administration und Digitale Infrastruktur sowie insbesondere im IT-Bereich zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen können hier wertvolle Synergien schaffen. Nicht zuletzt erwächst aus diesem Wandel aber auch eine große Verantwortung gegenüber allen Mitgliedern der Hochschulen, die auf diesen Weg mit ihren jeweiligen digitalen Kompetenzen vorbereitet und begleitet werden müssen.

Ich bin sicher, die Tagung der Kanzlerinnen und Kanzler wird wertvolle Impulse zu diesen und weiteren Themen liefern.

Isabel Pfeiffer-Poensgen
Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

  Sibylle Keupen Urheberrecht: © Jo Magrean

Liebe Leserinnen und Leser,

Corona zeigt klar auf: Viel Neues ist möglich, was vorher unerreichbar schien. Gravierende Veränderungen sind in kurzer Zeit möglich, wenn sich alle konstruktiv beteiligen. Wir haben mehr Möglichkeiten. Digitale Beteiligungsformate sind erschaffen und erprobt. Ein Mix aus digitalem und persönlichem Austausch ist das Konzept für die Zukunft. Es gilt, das Beste aus beiden Welten miteinander zu verbinden und Lernen neu zu gestalten.

Studium ist nicht nur Wissensvermittlung, Studierende nehmen ihre Hochschule auch als sozialen und individuellen Lebensraum wahr. Das Campusleben erwacht, der Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen, Dozierenden, gemeinsame Veranstaltungen, Treffen mit Freundinnen und Freunden, all das, was ein Studierendenleben ausmacht.

Die Lehre passt sich den neuen Umständen an, wird digital und oft innovativ. Das hat auch positive Auswirkungen. Studierende entwickeln mehr denn je eine hohe Selbstorganisation. Lehrkonzepte werden neu gedacht. Nicht alles, aber vieles gehört auf den Prüfstand. Wir alle lernen aus Corona und das fließt in die Hochschullehre mit ein.

Die Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands treffen sich dieses Jahr in Aachen. Darauf sind wir stolz und wünschen einen intensiven konstruktiven Austausch.

Oberbürgermeisterin Sybille Keupen

  Rektor Prof. Ulrich Rüdiger und Kanzler Manfred Nettekoven Urheberrecht: © Peter Winandy

Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich hätte diese 63. Jahrestagung unter der Überschrift „Forschungslandschaften“ neue Horizonte für die Entwicklungen unserer Hochschulen eröffnen sollen, und wir haben uns riesig darauf gefreut, Sie im Kontext des Jubiläums 150 Jahre RWTH persönlich in Aachen begrüßen zu dürfen.

Dann kam die Pandemie und COVID-19 sorgte dort, wo sonst tausende Studierende und Beschäftigte für Lebendigkeit sorgen, für gespenstische Leere. Die Forschung konnte zwar unter erschwerten Bedingungen fortgeführt werden, aber der Campus in Aachen war – wie überall sonst im Land – weitestgehend verwaist. Gelehrt wurde vor allem vor der Kamera, gelernt in der Regel zuhause vor dem Rechner. Bestenfalls nicht in einer Quarantänesituation.

Mit der fortschreitenden Impfung wird wieder Leben in unsere Hochschulen und Universitäten zurückkehren. Und das ist auch gut so. Aber was wird anders? Was wird so, wie es vorher war und was hat sich bereits nachhaltig verändert? Diese Fragen werden wir mit Ihnen im Rahmen der nun digitalen Tagung diskutieren.

Die neue Normalität hat begonnen, wir werden sie gestalten. Wir freuen uns auf die Impulse, die wir gemeinsam mit Ihnen in Aachen dazu erarbeiten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Ulrich Rüdiger
Manfred Nettekoven