Delegation aus Äthiopien besuchte die RWTH

30.11.2016

Die RWTH Aachen wird das TVET-Institut Addis Ababa bei der Ausbildung äthiopischer Berufsschullehrer unterstützen. Das TVET-Institut ist die zentrale Ausbildungsstätte für äthiopische Berufsschullehrer.

  Gruppenbild der Delegation © Andreas Schmitter Die RWTH Aachen und das TVET-Institut Addis Ababa unterzeichneten einen Kooperationsvertrag. Die äthiopische Delegation besuchte die Demonstrationsfabrik des Clusters Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus.

Die Kooperationsvereinbarung wurde vom RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg, dem äthiopischen Staatsminister Teshome Lemma Wodajo und dem Rektor des TVET-Instituts Sahle Teka Tedla unterzeichnet. Beim Besuch der Ministerdelegation aus Äthiopien war auch der Bildungsminister Dr. Shiferaw Tekelemariam dabei. Das so genannte Twinning-Programm umfasst Mobilität, Forschung und Qualifikation. Unterstützt wird es durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, kurz GIZ.

„Wir sehen es als große Chance, uns in Afrika zu engagieren und Äthiopien und das dortige Hochschulwesen bei seiner Entwicklung zu unterstützen“, betonte Schmachtenberg. Seitens der RWTH beteiligen sich die Fachdidaktiken der gewerblich-technischen Lehramtsausbildung, das Zentrum für Lehrerbildung und das Institut für Erziehungswissenschaft in koordinierender Funktion. Die Hochschulleitung ist Teil eines Steering-Komitees, das das Programm berät.

Die Deutsche GIZ ist schon seit Jahrzehnten im Auftrag des deutschen Entwicklungsministeriums im Bereich der beruflichen Bildung in Äthiopien tätig. Ziel ist es, die Qualität und Praxisorientierung der Berufsbildung zu erhöhen und jungen Menschen Beschäftigungsperspektiven in Äthiopiens schnell wachsender Wirtschaft zu bieten. Kooperationen wie zwischen der RWTH Aachen und dem TVET-Institut Addis Ababa tragen zu einer nachhaltig verbesserten Ausbildung zukünftiger Berufsschullehrer bei.

Das TVET-Institut hat seinen Schwerpunkt in der Ausbildung des Lehramts für gewerblich-technische Schulen. Laut Staatsminister Teshome ist es aber auf dem Weg zu einer technischen Hochschule. „Unser Ziel ist, die Kollegen vor Ort bei der Entwicklung ihrer Hochschule zu unterstützen und sie für die Bildungsforschung fit zu machen“, unterstrich Professor Marold Wosnitza vom Institut für Erziehungswissenschaft. Er hatte die Kooperation zwischen beiden Hochschulen auf den Weg gebracht und verantwortet sie auch künftig. Bislang gebe es in Äthiopien noch keine Bildungsforschung. Künftig will das TVET-Institut entsprechende Forschung betreiben, damit die bildungspolitische Entscheidung des Landes auf Basis solider Daten möglich wird.

In den nächsten zwei Jahren wird am TVET-Institut ein Forschungszentrum etabliert und das Personal durch Teilnahme am Studiengang „Empirische Bildungsforschung“ in Aachen qualifiziert. Auch werden Promotionsprojekte und ein Austausch von Lehrenden, Studierenden und Verwaltung unterstützt. Nach Ablauf der ersten zweijährigen Förderphase wird das Projekt evaluiert. Dann sollen die Weichen für eine längerfristige Zusammenarbeit gestellt werden.

Redaktion: Presse und Kommunikation