Beste Informatik-Abschlussarbeit kommt aus Aachen

12.10.2015

Sebastian Junges vom Lehrstuhl für Informatik II der RWTH Aachen erhält den mit 2.500 Euro dotierten Preis des Fakultätentags Informatik 2015 für seine Masterarbeit „Simplifying Fault Trees by Graph Rewriting“ („Vereinfachung von dynamischen Fehlzustandsbäumen durch Graphersetzung“).

 

Fehlzustandsbäume werden in der Industrie an vielen Stellen eingesetzt, um zu beschreiben, wie Fehler von Systemkomponenten zum Totalausfall des Systems führen können. Eine typische Analyse eines solchen Baumes misst beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass ein System innerhalb des nächsten Jahres ausfällt. Die Analyse von sogenannten dynamischen Fehlzustandsbäumen ist dabei besonders aufwändig.

Sebastian Junges, inzwischen Promotionsstudent, stellt in seiner Masterarbeit eine Methode vor, die die Analyse dynamischer Fehlerzustandsbäume wesentlich beschleunigt. Der 24-Jährige erreicht das, indem er die Fehlerbäume durch optimierende Baumtransformationen vereinfacht und durch das Ersetzen von bestimmten Mustern einen äquivalenten, aber kleineren Baum bildet. Die Arbeit beschreibt die mathematischen Grundlagen dieser Transformationen und zeigt anhand von Beispielen aus der Industrie, unter anderem aus der Raumfahrt und dem Bahnverkehr, eine Speicherreduktion von fast zwei Größenordnungen und eine signifikante Beschleunigung der Fehlerzustandsbaumanalyse. Die Arbeit wurde von Prof. Joost-Pieter Katoen (RWTH Aachen) und Dr. Mariëlle Stoelinga (Uni Twente, Niederlande) betreut.

Der jährlich ausgelobte Preis prämiert die beste der von deutschen Informatik-Fakultäten nominierten Masterarbeiten im Bereich der Informatik. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik am 30.9.2015 in Cottbus statt.

Redaktion: Presse und Kommunikation