RWTH-Ehrendoktorwürde für Armin Maiwald
Miterfinder von „Die Sendung mit der Maus“ ausgezeichnet.
Mit seinen „Sachgeschichten“ hat Armin Maiwald Generationen von Kindern Wissenschaft und Technik verständlich nähergebracht. Der 82-jährige ist Miterfinder, Produzent und jahrelanger Akteur der „Die Sendung mit der Maus“ des WDR. Auf Beschluss des Senats der RWTH Aachen wurde er jetzt mit dem akademischen Grad und der Würde des „Doktors der Ingenieurwissenschaften Ehren halber“ ausgezeichnet, überreicht durch Senatsvorsitzenden Professor Kai-Uwe Schröder.
„Armin Maiwald und sein Team wecken Woche für Woche den Forschungsgeist der Kinder – und der Geschwister, Eltern und Großeltern, die mit den Kindern gemeinsam die Sendung mit der Maus regelmäßig verfolgen. Auch wenn sich vielleicht keine eindeutige Linie von der ersten gesehenen Sachgeschichte im Kindesalter bis zur Immatrikulation an einer Hochschule als junger Erwachsener ziehen lässt, ist unbestreitbar, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich mit Freude an das Sendeformat zurückerinnern“, erklärte Laudator Carsten Schiffer, Vertreter der Fachschaft Maschinenbau im Fakultätsrat der RWTH-Fakultät für Maschinenwesen.
Die Fachschaft als Vertretung der Studierenden des Maschinenwesens, stellte den Antrag für die Verleihung dieser Ehrendoktorwürde an den Senat der diesem gerne folgte. „Armin Maiwald möge uns ein leuchtendes Beispiel sein, unsere eigene Neugierde und unseren Forschungsdrang ein Leben lang zu erhalten und stets an den akademischen Nachwuchs weitervererben zu wollen“, sagte Schiffer weiterhin. „Wir haben selbst schon bei verschiedenen komplizierten Fragen die RWTH Aachen um Hilfe gebeten, die uns auch jedes Mal in wunderbarer Weise weitergeholfen hat. Insofern ist es für mich eine besondere Ehre - eigentlich immer als Hilfe suchender - in dieser Art ausgezeichnet zu werden. Schließlich ist die RWTH nicht irgendeine Universität, sondern sie gehört zu den besten Institutionen des Landes. Ich bedanke mich sehr herzlich dafür“, entgegnete Maiwald.
Herausragendes didaktische Niveau und Spaß
Rektor Professor Ulrich Rüdiger hob das herausragende didaktische Niveau der vom frisch gekürten Ehrendoktor erstellten Sachgeschichten und den Spaß, den er ganzen Familien damit bereite, hervor. „Armin Maiwald bereitet komplexe Zusammenhänge Kinder im Vor- und Grundschulalter auf. Er schafft es, altersgerechte Vereinfachungen und Darstellungen zu wählen, ohne die Zusammenhänge über die Maße zu verzerren. Damit erreicht er nicht nur Kinder, sondern auch die dazugehörigen Familien – er wirkt somit in die gesamte Gesellschaft hinein.“
Diese Fähigkeiten zeigte Maiwald dann auch im Vorfeld der Verleihung der Ehrendoktorwürde, in dem er eine Gastvorlesung bei der Kinderuni hielt. Maiwald sprach dabei über „Verbindungen“, also über die Dinge, die Alltagsgegenstände zusammenhalten – von Klemmverbindungen über Nägel, Schrauben und Kleber sowie über das Nieten, Schweißen und Reibschweißen.
Gebürtiger Kölner
Maiwald wurde 1940 in Köln geboren. Schon während seines Studiums der Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Köln arbeitete er als Bühnenhandwerker, Kabelhilfe, Ton- und Kameraassistent, 1963 dann als Regieassistent für das Nachmittagsprogramm des WDR-Fernsehens. 1965 führte er bei „René Gardi“ erstmals eigenständig Regie. Es folgten weitere Regiearbeiten unter anderem für das Kinder- und Jugendprogramm des WDR. Dazu zählten „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“, „Der Spatz vom Wallrafplatz“, die ersten Folgen der Puppenserie „Hallo Spencer“ und die erste WDR-Farbproduktion „Minidomm“.
1972 gründete Maiwald die „FLASH Filmproduktion“ in Köln, die bis heute die Filmbeiträge für „Die Sendung mit der Maus“ produziert. Seit Ende der 1970er Jahre ist Maiwald in diesen Lach- und Sachgeschichten auch regelmäßig zu sehen. Für seine Arbeit wurde er unter anderem 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2019 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
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Verleihung der Ehrendoktorwürde an Armin Maiwald im Rahmen der 100. Kinderuni der RWTH: Es gratulieren (von links) Prodekanin Katharina Schmitz, Rektor Ulrich Rüdiger, Senatsvorsitzender Kai-Uwe Schröder, Laudator Carsten Schiffer und die vielen Kinder im Hörsaal.
Info
Bevor Armin Maiwald die Doktorurkunde in den Händen halten konnte, hielt er die 100. Kinderuni. Bei dieser Jubiläumsveranstaltung sprach er vor über 700 interessierten Kindern zum Thema Verbindungen. Die RWTH Aachen möchte mit ihrer seit 2007 etablierten Veranstaltung Kinder früh mit wichtigen Themen der Gesellschaft wie Recycling, Elektromobilität und Hochwasserschutz in Kontakt bringen. Die Kinderuni wird von der Zentralen Studienberatung organisiert, die zum Jubiläum eine große Verlosung für die kleinen „Studierenden“ angeboten hat.