Strategie für exzellente Lehre gesichert

16.09.2011

So viel Geld aus einem Wettbewerb für die Lehre an der RWTH gab es noch nie: Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Thomas Rachel, MdB, übergab am 16.9.2011 Rektor Ernst Schmachtenberg Bewilligungsbescheide für zwei Lehr-Projekte.

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Sie sind in der ersten Runde des von Bund und Ländern getragenen „Qualitätspakts Lehre“ ausgewählt worden. Dabei erhält das Programm „RWTH 2020 Exzellente Lehre“ in den kommenden fünf Jahren rund 15 Millionen Euro für eine bessere Betreuung und mehr zielgerichtete und individuelle Beratung der Studierenden. Die zweite schriftliche Zusage über 3,5 Millionen Euro ist an das ZLW / IMA adressiert, wo der Aachener Anteil des Projekts „Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften (ELLI)“ angesiedelt ist. Das Verbundprojekt wird zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund durchgeführt.

„Für den Qualitätspakt Lehre stellt die Bundesregierung im Zeitraum von 2011 bis 2020 insgesamt rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Ein solches Engagement für die Qualität von Studium und Lehre in einem breit angelegten, bundesweiten Förderprogramm hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben“, betonte Staatssekretär Rachel bei der Überreichung der Bewilligungsbescheide in Aachen. „Der RWTH ist es in besonderem Maße gelungen, neben vielen guten Ideen eine ehrliche Analyse ihrer Stärken und Schwächen vorzulegen und daraus gezielte Maßnahmen abzuleiten, die an den konkreten Problemen vor Ort ansetzen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Qualität der Lehre zugunsten der Studierenden weiter zu verbessern“, unterstrich der Dürener Bundestagsabgeordnete. Dankend nahm Rektor Schmachtenberg die Bescheide mit den Worten entgegen: „Wir sehen uns mit dieser Förderung in unserem Gesamtkonzept Lehre bestätigt, an dessen Entwicklung ein Team aller Hochschulgruppen mitgewirkt hat. Durch das Bund-Länder-Programm kann die RWTH die Strategie für Lehre jetzt angemessen umsetzen.“

Bessere Betreuung und eine zielgerichtete Beratung sind zwei wesentliche Punkte des Konzepts „RWTH 2020 Exzellente Lehre“. So werden beispielsweise 16 hauptamtliche Mentoren an den Fakultäten eingestellt, die in persönlichen Beratungen Fördermöglichkeiten für Studierende mit Problemen aber auch solchen mit überdurchschnittlichen Leistungen anbieten.

Für eine Verbesserung des Betreuungsverhältnisses werden zudem vier neue Professuren in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau und Mathematik sorgen. Dazu bietet ein Qualifizierungsprogramm allen Dozenten vom Professor bis zum studentischen Tutor die Möglichkeit, sich fit zu machen für ihre Aufgaben als Lehrende. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung mediendidaktischer Kompetenzen. Auch die Self Assessments, die ab dem Wintersemester bereits flächendeckend für die ganze Hochschule zur Verfügung stehen, können dank der Förderung weiter verbessert werden. Den Studienanfängern liefern zudem Mathematikkurse als studienbegleitendes Ganzjahresangebot fachliche Unterstützung.

„Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften (ELLI)“ wollen die RWTH, die Ruhr-Universität Bochum und die TU Dortmund gemeinsam fördern. Auch bei ELLI steht die Studieneingangsphase im Mittelpunkt. So werden zum Beispiel in Aachen Kleingruppenarbeiten in virtuellen Laboren und praktische Aufgabenstellungen mehr soziale und thematische Anbindung schaffen. Zu den weiteren Zielen von ELLI gehören neben der Mobilitätsförderung und Internationalisierung auch die Förderung von Vielfalt: Verschiedene Maßnahmen wie Schülerlabore wollen junge Menschen für ein Ingenieurstudium interessieren, aber ebenso werden Menschen mit einschlägigen Vorerfahrungen Möglichkeiten zum Studium geöffnet.

Bildtext: RWTH-Rektor Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg, Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Sabina Jeschke, Leiterin des RWTH-Zentrums für Lern- und Wissensmanagement, und Prof. Dr. Aloys Krieg, RWTH-Prorektor für Lehre (v.l.n.r.) betonten die Strategie für exzellente Lehre. Dabei überreichte der Staatssekretär der RWTH Bewilligungsbescheide mit rund 18,5 Millionen Euro.