Sensibel sein für...
Depressionen bei Studierenden
Was sind Depressionen?
Depressionen sind eine Form der psychischen Erkrankungen, bei denen vor allem das Gefühlsleben auf spezifische Art betroffen und verändert ist. Typisch für depressive Episoden sind Beschwerden wie anhaltende gedrückte Stimmungslage oder emotionale Leere, oft in Kombination mit genereller Energie- und Lustlosigkeit. Auch andere Symptome können auftreten, zum Beispiel veränderter Appetit, verminderte Konzentrations- oder Gedächtnisfähigkeiten, Schlafstörungen, Negativität (auch in Bezug auf die eigene Person) oder ein grundlegendes Empfinden der Hoffnungs- und Sinnlosigkeit.
Es leidet jedoch nicht jede Person mit einer Depression unter den gleichen Beschwerden.
Was sind Depressionen nicht?
Es handelt sich nicht um eine Depression, wenn man einmal traurig ist oder die Stimmung gedrückt ist. Auch schlechte Laune oder einfach mal keine Lust auf irgendetwas zu haben, kennen die meisten Studierenden. Das ist normal und gehört zum Leben dazu. Häufig wird dann umgangssprachlich davon gesprochen `depressiv` zu sein. Eine Depression ist jedoch eine psychische Störung, die darüber hinaus geht, und deren Symptome klar von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sind.
Wie entsteht eine Depression?
Warum habe ich diese Anzeichen, obwohl ich doch eigentlich keinen Grund habe, deprimiert zu sein?
Hinweise, dass ich selbst betroffen bin:
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Ich fühle mich oft traurig, leer oder niedergeschlagen.
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Es fällt mir schwer, mich dazu zu motivieren, alltägliche Aufgaben zu erledigen.
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Mein Appetit hat sich deutlich verändert.
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Ich leide verstärkt unter Erschöpfung.
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Dinge, die mir früher Freude bereitet haben, interessieren mich nicht mehr.
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Soziale Kontakte, auch zu engen Bezugspersonen, erleben ich zunehmend als anstrengend.
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Ich habe Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren.
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Ich bin vergesslicher geworden.
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Ich habe ein negatives Selbstbild und empfinden mich selbst als unzulänglich.
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Ich fühle mich hoffnungslos.
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Ich sehe keinen Sinn im Leben oder habe lebensmüde Gedanken.
Wenn ich Hinweise bei mir selbst feststelle
- Wenn Sie Hinweise bei sich selbst feststellen, dass Sie betroffen sein könnten und das weitere Vorgehen besprechen möchten, vereinbaren Sie gerne ein Beratungsgespräch bei uns.
Der Eindruck, selbst für den eigenen Zustand verantwortlich zu sein, kann zu Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen führen und dazu, dass sich betroffenen Personen zurückziehen.
Die Forschung geht mittlerweile von einem sogenannten multifaktoriellen Erklärungsansatz aus, das heißt, dass viele verschiedene Faktoren zusammenwirken müssen, damit eine Depression entsteht.
Aktuell unterscheiden wir psychosoziale, neurobiologische und Stressfaktoren, die alle dazu beitragen, dass man an einer Depression erkrankt. Zur psychosozialen Situation zählen das gesamte Verhalten, unsere Lebenserfahrungen und Beziehungen zu Mitmenschen. Andere Faktoren wie Traumatisierungen oder Missbrauchserlebnisse können das Risiko, später an einer Depression zu erkranken, erhöhen.
In der Medizin/Psychologie werden Begriffe wie Vulnerabilität, Anfälligkeit oder erworbene Veranlagung gebraucht. Oft finden sich Auslöser, wie aktuelle Verlusterlebnisse und/oder Belastungssituationen (zum Beispiel Prüfungsstress, Umzug in eine andere Stadt usw.).
Depressive Episoden können aber auch ohne erkennbare äußere Auslöser auftreten. Durch eine Psychotherapie kann geholfen werden. Weiterhin gibt es auch immer körperliche Auslöser für das Entstehen einer Depression, das heißt Veränderungen im Körper und insbesondere neurobiologische Veränderungen im Gehirn.
Aktuelle Veränderungen in den Stresshormonen oder Ungleichgewichte in anderen Botenstoffen im Gehirn können hier als Auslöser wirken. Durch eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva kann direkt auf diese neurobiologischen Ungleichgewichte eingewirkt werden.
An wen kann ich mich wenden?
- Psychologische Beratung ZSB
- Zentrum für Psychische Gesundheit (ZPG)
- Allgemeinmedizinische/hausärztliche Praxis
- Termin-Servicestelle oder ambulante Psychotherapiepraxis zur Vereinbarung einer psychotherapeutischen Sprechstunde
- Psychologische Beratung Maschinenwesen
- Selbsthilfegruppe von VORSCHUB
- Selbsthilfegruppen der Junge Selbsthilfe Aachen