Mittelstadt als Mitmachstadt. Qualitativer Wandel durch neue Kulturen des Stadtmachens.
Steckbrief
Eckdaten
- Zielgruppe:
- Doktorandinnen und Doktoranden
- Richtung / Ort:
- Deutschland
Kontakt
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Ein Team aus RWTH Aachen, Universität Stuttgart und Universität Potsdam entwickelt für die Robert Bosch Stiftung ein Graduiertenkolleg zu zukünftigen Entwicklungen kleiner Mittelstädte (20.000 bis 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner). Das Graduiertenkolleg ist inter- und transdisziplinär angelegt und zielt darauf ab, in acht ausgewählten Mittelstädten Zukunftsfragen und Transformationsanliegen zu untersuchen, um durch neue Formen des Stadtmachens und Mitmachens Veränderungen herbeizuführen.
Wandel anstoßen – Verschränkung von Inhalten und Prozessen
Das Kolleg zielt darauf ab, in acht ausgewählten Mittelstädten Transformationen zu untersuchen und einen (planungs-/ verwaltungs-)kulturellen Wandel zu konkreten Themen, Zukunftsfragen und Transformationsanliegen der Städte herbeizuführen. Drei mögliche Transformationsansätze stehen dabei im Mittelpunkt: ‚Wandel über Orte und Räume’, ‚Wandel über Institutionen und Governance’ und ‚Wandel über Prozesse und Dialoge’.
Die Doktorierenden des Kollegs arbeiten an ihren Hochschulen, aber auch vor Ort, um Transformationsprozesse zu untersuchen und Transformationsaufgaben zu identifizieren, zu konkretisieren und Planungs- und Dialogkulturen sowie Governancestrukturen zu beobachten. Darauf aufbauend gilt es, das Mitmachen und Mitgestalten zu wichtigen Zukunftsthemen vor Ort anzuregen, zu erproben und anschließend zu reflektieren.
Transformativ forschen – Agentinnen und Agenten vor Ort
Mit dem interdisziplinären Graduiertenkolleg wird ein agentenbasierter Ansatz verfolgt, der darauf abzielt, empirische Forschung zu Transformationsprozessen in Mittelstädten mit konkreten räumlichen, strukturellen und planerischen Impulsen vor Ort zu verknüpfen, um dadurch einen (planungs-/ verwaltungs-) kulturellen Wandel in den betreffenden Mittelstädten anzustoßen.
Im Kolleg promovieren – gemeinsam statt allein
Das Graduiertenkolleg beginnt am 1. April 2020 und läuft über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. Die Doktorierenden erhalten in dieser Zeit ein Stipendium von 1.800 Euro brutto zuzüglich Spesen für Vor-Ort-Tätigkeiten und Konferenzen.
Für die Betreuung der Dissertation stehen an den drei teilnehmenden Hochschulen zur Verfügung:
- Professorin Agnes Förster, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung, RWTH Aachen
- Professor Frank Lohrberg, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur, RWTH Aachen
- Professorin Cordula Kropp, Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Techniksoziologie am Institut für Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart
- Professorin Sabine Kuhlmann, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation, Universität Potsdam
- Juniorprofessor Jan Polívka, Nachhaltige Wohnbestandsentwicklung, RWTH Aachen
- Professorin Christa Reicher, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Entwerfen, RWTH Aachen
Diese Professorinnen und Professoren sowie eine Ansprechpartnerin der Robert Bosch Stiftung bilden das Auswahlgremium für die Doktoranden. Bewerbungsgespräche werden jeweils mit zwei Professorinnen und Professoren geführt.
Das Kolleg ermöglicht eine enge Zusammenarbeit der Doktorierenden (Peer-to-Peer) unter anderem durch thematische Tandems, Formen des Gruppencoachings, gemeinsame Forschungswochen, thematische und methodische Schulungen und eine gemeinsame Erkenntnisplattform. Zusätzlich wird ein intensiver Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den Mittelstädten und Akteuren von Ort angestrebt – durch die Arbeit im Feld, aber auch in sogenannten Mittelstadtkonferenzen.
Erwartungen an Ihr Profil
Sie bringen mit:
- ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder vergleichbar) der Architektur, Landschaftsarchitektur, Stadt-, Regional-, Raum- und Umweltplanung, Raumwissenschaften, (Stadt-)Geographie, Politik-/Verwaltungswissenschaft, Sozialwissenschaften,
- die Befähigung und Bereitschaft zur selbstständigen Bearbeitung des Forschungsvorhabens im beschriebenen thematischen Kontext,
- ein hohes Interesse an wissenschaftlicher Arbeit in engem Dialog mit der kommunalen (Planungs-) Praxis,
- die Bereitschaft zum flexiblen Arbeiten an verschiedenen Orten (regelmäßige Arbeit in Mittelstädten, Forschungswochen an verschiedenen Hochschulen, Konferenzen et cetera),
- die Bereitschaft zur Mitgestaltung des kooperativen Arbeitens im Kolleg und der damit verbundenen Veranstaltungen, unter anderem Aufbau eines Mittelstadtnetzwerkes.
- Vorausgesetzt werden ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität und Teamgeist sowie sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse.
Facts & Figures zur Bewerbung
Interessierte richten ihre Bewerbung als PDF bis zum 15. Januar 2020 an Dr. Fee Thissen.
Erwartet wird neben den üblichen Bewerbungsunterlagen ein Motivationsschreiben (maximal 2 DIN A4-Seiten) mit einem Kurzstatement zur Frage: Welche Transformationsprozesse/ -aufgaben deutscher Mittelstädte stehen im Zentrum Ihres Forschungsinteresses und inwiefern meinen Sie, die Mittelstädte dabei unterstützen zu können?
Bitte geben Sie auch an, an welcher Hochschule und bei welcher Betreuungsperson Sie gerne promovieren möchten (Mehrfachnennungen sind möglich; an der Hochschule des Erstbetreuers wird die Promotion eingereicht).
Für Rückfragen stehen Ihnen Professorin Agnes Förster und Dr. Fee Thissen gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lehrstuhls für Planungstheorie und Stadtentwicklung.