Juni bis September 2020, Ausgabe 190
Liebe Alumni,
das Coronavirus hat die Welt immer noch im Griff. Die RWTH hat sich auf die Pandemie allerdings schnell und gut einstellen können. Die Lehre wurde innerhalb kurzer Zeit auf digitalen Modus umgestellt. Per Homeoffice sowie mit Schutzeinrichtungen, Hygiene- und Abstandsregeln können die Beschäftigten in Technik und Verwaltung ihre Arbeit fortsetzen. Nicht zuletzt entstanden in den letzten Monaten Hilfs- und Solidaritätsaktionen zur Unterstützung von Studierenden sowie zahlreiche wissenschaftliche Projekte und Studien zu unterschiedlichsten Aspekten der Corona-Pandemie. Bereits im letzten Newsletter haben wir über einige Projekte informiert. In dieser Ausgabe finden Sie weitere Bespiele. Ebenso wird die Initiative „#RWTHhilft“ des Fördervereins proRWTH fortgesetzt.
Wie Sie alle wissen, hätte das Jahr 2020 für die RWTH ein Festjahr werden sollen. Stattdessen mussten die geplanten Jubiläumsveranstaltungen anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens abgesagt und auf das nächste Jahr verschoben werden: Das Unifest und der Alumni-Tag sind nun für den 12. Juni 2021 geplant. Niemand mag zurzeit die Entwicklung der Corona-Pandemie vorauszusagen. Die RWTH arbeitet aber mit viel Optimismus daran, ihr Jubiläum im kommenden Jahr würdig zu feiern.
Doch das Jahr 2020 soll nicht ganz ohne Jubiläum verstreichen. Die für den 10. Oktober mit vielen Gästen im Hörsaalzentrum C.A.R.L. geplante „Show“ wird in einer digitalen Variante am 10. Oktober per Livestream um 20:15 Uhr (MESZ) auf dem YouTube-Kanal der RWTH zu sehen sein. Sie sind herzlich eingeladen, um auf Distanz und doch gemeinsam einen großartigen und spannungsgeladenen Abend zu verbringen. Mehr dazu im vorliegenden Newsletter.
Herzliche Grüße – und bleiben Sie gesund!
Ihr Alumni-Team
Personalia
Technologie-Pionier Sebastian Thrun wird mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet
Professor Sebastian Thrun ist ausgewiesener Experte für Künstliche Intelligenz und wurde von der US-Fachzeitschrift Foreign Policy auf Platz vier der hundert einflussreichsten Denker der Welt eingereiht. Angefangen hat alles mit einem Informatikstudium an den Universitäten in Hildesheim und Bonn, wo er 1995 promovierte. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Carnegie Mellon University und der Stanford University wechselte er 2011 zu Google, wo er mit dem Aufbau der Forschungsabteilung „Google X“ betraut wurde. Dort entstanden „Google Street View“, die Datenbrille „Google Glass“ und das selbstfahrende Auto. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie verständigten sich kürzlich RWTH und Stadt Aachen in Rücksprache mit dem Beirat des Aachener Ingenieurpreises darauf, die Verleihung an den Robotik-Spezialisten in das Jahr 2021 zu verlegen. Ein konkreter Termin wird zu einem späteren Zeitpunkt benannt.
RWTH-Professor Peter Kukla leitet den Aufbau des Fraunhofer IEG am Standort Aachen
Die Transformation der Energieversorgung von den großen zentralen Strukturen der Braun- und Steinkohleverbrennung auf dezentrale und klimaneutrale Systeme bedeuten große Herausforderungen. Die Entscheidung für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung führt in den betroffenen Regionen zu einem strukturellen Wandel und der Frage nach alternativen Energiequellen. Die RWTH Aachen und das Anfang 2020 gegründete Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG forschen gemeinsam an der Erkundung und nachhaltigen Nutzung von Georessourcen. Neben der Integration des Internationalen Geothermiezentrums Bochum, kurz GZB, in die Fraunhofer-Gesellschaft und dem Aufbau weiterer Institutsteile in Cottbus und Jülich forscht das Fraunhofer IEG zudem an den Außenstellen in Aachen/Weisweiler und Zittau. Professor Peter Kukla, Leiter des Geologischen Instituts und Dekan der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH, wurde die Verantwortung für den Aufbau des Standortes Aachen mit den Abteilungen für Georessourcen und für Speichertechnologien übertragen.
Binationaler Forschungspreis für RWTH-Professor Walter Leitner
Professor Walter Leitner, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Chemie und Petrolchemie der RWTH Aachen, wird mit dem Georg Wittig-Victor Grignard-Preis ausgezeichnet. Dieser binationale Preis wird jährlich an exzellente Chemikerinnen und Chemiker verliehen, die die wissenschaftliche Vernetzung zwischen Deutschland und Frankreich fördern. Die Société Chimique de France und die Gesellschaft Deutscher Chemiker wählen im Wechsel die Preisträgerin beziehungsweise den Preisträger. Die Société Chimique de France nominierte den Aachener Chemiker.
Weiterbildung & Karriere
„Stellenportal RWTH Alumni“ online
Auf unserem Stellenportal RWTH Alumni haben Unternehmen die Chance, Stellenangebote für vakante Führungspositionen oder für Arbeitnehmer mit Erfahrung zu veröffentlichen. Zugleich richtet sich diese Plattform speziell an unsere Alumni, denn Absolventinnen und Absolventen der RWTH sind in Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie immer wieder sehr beliebt, insbesondere Alumni mit Erfahrung. Falls Sie als Unternehmen an der Veröffentlichung einer Stellenanzeige interessiert sind, kontaktieren Sie gerne per E-Mail.
RWTH International Academy Angebote: Vergünstigte Teilnahmegebühren für Mitglieder des RWTH Alumni-Netzwerks
Bei Buchung einer Weiterbildungsveranstaltung der RWTH International Academy reduziert sich für Alumni die Gebühr durch Ihre Mitgliedschaft im RWTH-Alumni-Netzwerk. Bei der Buchung von Zertifikatskursen und Seminaren sowie Full-Time Master Studiengängen reduziert sich die Teilnahmegebühr um 5 Prozent, bei Part-Time-Programmen verringert sich der Betrag um 10 Prozent. Die Kurse und Studienprogramme können auf der Homepage der International Academy gebucht werden.
Wissenschaft & Wirtschaft
Der besondere Film zum Jubiläum der RWTH
Die erste Vorlesung wurde noch in der „Königlichen Rheinisch-Westphälischen Polytechnischen Schule“, der heutigen RWTH Aachen, gehalten. Gründungsdirektor August von Kaven formulierte in seiner Rede den Anspruch „rascher, wunderbarer Fortschritte in der Anwendung der Wissenschaft“. 150 Jahre später zeigt die RWTH Aachen in einem Film, wofür sie heute steht. Eigentlich sollte „Die Show“ im Hörsaalzentrum C.A.R.L. der Höhepunkt einer Reihe von Feierlichkeiten sein – vor dem Hintergrund der Pandemie wurden diese Veranstaltungen zunächst abgesagt. Stattdessen lädt die RWTH jetzt zum Jubiläumsfilmabend – dieser kann gemeinsam und doch räumlich getrennt erlebt werden. Der Beitrag wird am 10. Oktober 2020 um 20:15 Uhr (MESZ) auf der Videoplattform YouTube ausgestrahlt. Als Vorgeschmack gelangen Sie hier zu dem Einladungsfilm.
RWTH-Podcast: Corona – unsere Antworten auf die Pandemie
Die Corona-Krise tangiert verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und operative Bereiche, auch an der RWTH. Um einen besseren Einblick in die unterschiedlichen Umbrüche in Forschung und Lehre an der Schnittstelle zur Wirtschaft sowie die Auswirkungen auf Internationalisierung, Hochschulstruktur und unsere Kultur zu erhalten, kommen in diesem Podcast RWTH-Expertinnen und -Experten zu Wort. Professor Roger Häußling führt zusammen mit seinem Team vom RWTH-Lehrstuhl für Technik- und Organisationssoziologie Interviews mit Verantwortlichen für die Digitalisierung der Lehre, Virologen und Medizinern der Uniklinik RWTH Aachen, dem RWTH-Rektorat, dem Allgemeinen Studierendenausschuss, Politikwissenschaftlern sowie Experten für Ethik, Wirtschaft (inklusive der Innovationsforschung), Informatik und Maschinenbau.
SARS-CoV-2-Viren im Abwasser
Seit Beginn der Pandemie arbeiten Forschergruppen an Methoden, den Nachweis von SARS-CoV-2 Viren im Abwasser für die Überwachung des COVID-19 Infektionsgrads der Bevölkerung zu verwenden. Die Idee ist einfach: Da infizierte Personen SARS-CoV-2 Viren über die Fäkalien abgeben, könnten Abwasserproben Aufschluss über die Infektionszahlen aller an eine Kläranlage angeschlossenen Einwohner liefern. Bei ausreichender Empfindlichkeit könnten solche Analysen Behörden als Frühwarnsystem dienen, um lokal ansteigende Fallzahlen im Einzugsgebiet einer Kläranlage frühzeitig zu erkennen.
Digitale Gesellschaften verstehen
Computergestützte Sozialwissenschaften, kurz CSS, erlauben einzigartige Einblicke in soziale Phänomene und die zugrundeliegenden Mechanismen digitaler Gesellschaften. Das Potenzial, aber auch vorhandene Schwierigkeiten computergestützter Sozialwissenschaften zeigen sich vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie deutlich: Einerseits werden Mobilitätsdaten der Menschen etwa in Warn-Apps von Unternehmen anonymisiert zur Verfügung gestellt und ermöglichen wichtige Erkenntnisse über soziales Verhalten. Andererseits handelt es sich dabei um eine besondere Ausnahme, in der Regel mangelt es den computerbasierten Sozialwissenschaften an ausreichenden Daten, weil diese grundsätzlich schwierig zu erfassen sind oder von Privatunternehmen nur unzureichend zur Verfügung gestellt werden. Ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Mitwirkung von RWTH-Professor Markus Strohmaier, Inhaber des Lehrstuhls für Methodik und Theorie computerbasierter Geistes- und Sozialwissenschaften am Human Technology Center HumTec, hat nun in der Zeitschrift Science die Hindernisse und Möglichkeiten computergestützter Sozialwissenschaften erörtert.
RWTH ist die beste deutsche Uni im Informatik-Ranking
Im aktuellen Hochschulranking des internationalen Computer Sciences-Portal „Guide2Research“ belegt die RWTH den ersten Platz unter den deutschen Universitäten. Mit 1.152 Punkten liegt sie deutlich vor den TUs aus München (1.033 Punkte) und Berlin (897 Punkte). Insgesamt 41 deutsche Hochschulen schafften es in die Rangliste, in der die knapp 650 weltweit besten Hochschulen im Bereich Informatik aufgenommen wurden. Insgesamt belegt Aachen Rang 54 und ist damit höher platziert als so renommierte Hochschulen wie die Yale University oder das California Institute of Technology, kurz Caltech. Angeführt wird die weltweite Rangliste hauptsächlich von US-Amerikanischen Hochschulen.
Die RWTH Aachen ist eine Top-Gründeruni
Laut jüngster Auswertung des Bundesbildungsministeriums gehört die RWTH unter den Standorten für Förderungen von Gründungsvorhaben im Förderjahr 2019/20 zu den Top-Hochschulen. So belegen RWTH und Uniklinik Aachen im Rahmen des EXIST-Programms mit insgesamt 19 bewilligten Förderungen den zweiten Platz im deutschlandweiten Hochschulvergleich. Mit drei geförderten Forschungstransfer-Projekten und 16 bewilligten Gründerstipendien ist die Exzellenzuni zudem der einzige Hochschulstandort in NRW, der es in die Top 10 der meistgeförderten Hochschulen geschafft hat.
Digitale Vorschau auf das 30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium
Aufgrund der weltweiten Einschränkungen durch das Coronavirus (Covid-19) musste das für dieses Jahr geplante 30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium, das alle drei Jahre vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen ausgerichtet wird, auf 2021 verschoben werden. Die neue digitale Plattform AWKonline gibt jetzt schon erste Einblicke in die relevanten Fragestellungen der Produktionstechnik, die beim AWK’21 am 10. und 11. Juni 2021 im Eurogress Aachen vertieft und praxisnah erläutert werden. Interessierte finden den digitalen Tagungsband zum Download, Vorträge sowie exklusive Videointerviews mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Das geplante Vortragsprogramm soll zeigen, welche Ansätze des Internet of Production für Unternehmen wertvolle Werkzeuge sind, um ihre Resilienz zu stärken und sie somit befähigen, mit einschneidenden Krisen umzugehen.
RWTH forscht zur Fernsteuerung von Binnenschiffen
Die Binnenschifffahrt in Deutschland kämpft mit hohem Preisdruck, Niedrigwasserperioden und einem Mangel an Schiffsführern. Im Institut für Regelungstechnik der RWTH Aachen werden daher im Verbundprojekt „FernBin“ Methoden und Algorithmen entwickelt, um Binnenschiffe sicher und effizient fernzusteuern. FernBin wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie seit dem 1. Juli 2020 gefördert. Projektpartner sind das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. in Duisburg, die Universität Duisburg-Essen, die Argonics GmbH, das Ingenieurbüro Kauppert GmbH, die in – innovative navigation GmbH sowie die Bundesanstalt für Wasserbau.
Allianz technischer Universitäten mit der RWTH wird von der EU-Initiative „Europäische Hochschulen“ gefördert
Der europäische Verbund „ENHANCE – European Universities of Technology Alliance”, gebildet von RWTH Aachen und sechs weiteren technischen Universitäten, wird künftig durch die Europäische Kommission gefördert. Das gab die Kommission im Juli 2020 bekannt. Damit wird die Allianz, deren Sprecherhochschule die TU Berlin ist, in der zweiten Runde der Ausschreibung „European Universities – Allianzen europäischer Universitäten“ in den kommenden drei Jahren mit insgesamt fünf Millionen Euro unterstützt. Die sieben Beteiligten von „ENHANCE“ sind die Chalmers University of Technology aus Schweden, die Norwegian University of Science and Technology aus Norwegen, die Politecnico di Milano aus Italien, die RWTH Aachen University und die Technische Universität Berlin aus Deutschland sowie die Universitat Politècnica de València aus Spanien und die Warsaw University of Technology aus Polen.
RWTH Aachen und University of Cape Town kooperieren im Projekt VaReeWa
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt VaReeWa: Entwicklung eines kombinierten pyro-/hydrometallurgischen Prozesses zur Wertrückgewinnung aus Elektronikschrott durch kleinformatige Umsetzung in Afrika. Im Rahmen des mit 150.000 Euro dotierten Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreises wird die Zusammenarbeit von Professor Bernd Friedrich vom RWTH-Lehrstuhl für Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling und Professor Jochen Petersen von der University of Cape Town in Südafrika für 24 Monate unterstützt.
RWTH Aachen kooperiert mit Universitäten in Georgien
Der georgische Botschafter in Deutschland, Professor Levan Izoria, sowie der georgische Generalkonsul, Levan Diasamidze, besuchten am 22. September 2020 die RWTH, wo die Delegation von Rektor Ulrich Rüdiger empfangen wurde. Der Besuch kam im Kontext eines größeren Besuchs am Forschungszentrum Jülich zustande, wo seit 2004 eine Kooperation mit verschiedenen georgischen Hochschulen über die „Georgian German Science Bridge“ existiert. Organisiert wurde der Besuch an der RWTH von Professor Achim Stahl vom III. Physikalischen Institut B in Kooperation mit dem Dezernat für Internationale Hochschulbeziehungen.
EIT Health MACH-Projekt gewinnt Horizon Impact Award 2020
Das Projekt „Mobile Autonomy for Children in End stage Heart Failure”, kurz MACH, hat den Horizon Impact Award 2020 gewonnen. Das Projekt wurde in internationaler Zusammenarbeit von der Uniklinik RWTH Aachen, der RWTH Aachen University, dem Newcastle upon Tyne Hospitals NHS Foundation Trust und der Berlin Heart GmbH durchgeführt. Ziel war die Entwicklung und Markteinführung einer mobilen Antriebseinheit für das Herzunterstützungssystem EXCOR, mit der herzkranke Kinder ihren Krankenhausaufenthalt autonomer und flexibler gestalten können.
Veranstaltungen
4, und 10.10.2020 | |
5. bis 7.10.2020 |
Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik: „Aachen Colloquium Sustainable Mobility“ |
27. und 28.10.2020 | |
28.10.2020 | |
11.11.2020 | |
16. bis 19.11.2020 |
Die aufgeführten Termine sind eine Auswahl. Weitere Veranstaltungen finden Sie auf den Webseiten der RWTH Aachen, der der Stadt Aachen sowie von Aachen Congress.
Herausgeberin im Auftrag des Rektors: Stabsstelle Relationship Management
Redaktion: Dietrich Hunold
Verantwortlich: Marlen Gorin
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