Juli bis September 2022, Ausgabe 197
Editorial
Liebe Alumni,
es war ein noch etwas ungewohntes, aber dennoch sehr schönes Gefühl, wieder viele Alumni und Gäste bei den jüngsten Veranstaltungen der Hochschule begrüßen zu können. Alle Anwesenden haben die persönlichen Begegnungen und Momente sichtlich genossen. Es zeigte sich, wie wichtig das soziale Leben für die Hochschule ist. Es ist ein Faktor für erfolgreiches Lehren und Lernen – und vor allem, wenn es darum geht, Beziehungen zwischen Institutionen und Menschen aufzubauen und zu fördern. Wir hoffen selbstverständlich, dass sich die Präsenzkultur auch im anstehenden Wintersemester weiter entwickelt und nicht wieder eingeschränkt werden muss.Abschließend möchten wir uns schon an dieser Stelle für die großartige Unterstützung der erstmalig durchgeführten Matching Challenge bedanken, wodurch 27 zusätzliche Deutschlandstipendien finanziert werden können. Angesichts der aktuellen finanziellen Belastungen für die meisten Menschen ist das beeindruckend.
Im nachstehenden Newsletter haben wir weitere Informationen rund um das Alumni-Netzwerk und die RWTH zusammengestellt, die – so hoffen wir – Ihr Interesse finden.
Herzliche Grüße aus Aachen
Ihr Alumni-Team
Alumni
Alumni-Treffen in Hamburg: „Logistische Herausforderungen in der Corona-Zeit“
Für Freitag, 11. November 2022, 16 Uhr, lädt Alumnus Arne Schwertfeger zur Besichtigung des Logistik-Unternehmens Reyher ein. Somit wird das Treffen, das bereits im März 2020 geplant war, aber pandemie-bedingt abgesagt werden musste, nachgeholt.
RWTH würdigte ihre Doktorjubilarinnen und -jubilare
Zwei Jahre lang konnte die Feier für die goldenen und silbernen Doktorjubilarinnen und -jubilare, also die ehemaligen Promovenden, die vor 25 beziehungsweise 50 ihre Promotion abgeschlossen haben, pandemiebedingt nicht stattfinden. In diesem Jahr war es wieder soweit. Etwa 110 Doktorjubilarinnen und -jubilare, davon 27 Goldjubilarinnen und -jubilare, folgten der Einladung des Rektors nach Aachen. Neben Erinnerungen und Rückblicken nutzte der Rektor die Gunst der Stunde, um den Gästen ebenso die heutige Hochschule näherzubringen und Perspektiven in die Zukunft der RWTH aufzuzeigen.
RWTH feiert stimmungsvolles Graduiertenfest 2022
Die Botschaft kam an: „Seid euch einfach bewusst, dass ihr mehr bewegen könnt als viele andere. Nehmt daraus ein Gefühl mit von empowerter Verantwortung für diese Gesellschaft“, gab Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in ihrer Keynote den Absolventinnen und Absolventen beim Graduiertenfest der RWTH mit auf Weg. Damit nahm sie die 1.400 Graduierten in die Pflicht, gewissenhaft die Zukunft zu gestalten. Und so war die Rede der Wissenschaftsjournalistin, die an diesem Tag auch noch mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet wurde, neben dem traditionellen Hütewerfen der Höhepunkt einer stimmungsvollen Feier, bei der die Absolventinnen und Absolventen aller Fakultäten und Abschlussarten – Bachelor, Master, Staatsexamen und Promotion – der RWTH Aachen des Sommersemesters 2021 sowie des Wintersemesters 2021/2022 im Mittelpunkt standen. Mit insgesamt 5.000 Gästen im Dressurstadion war das Graduiertenfest einmal mehr ausverkauft und die Familien sowie Freundinnen und Freunde der Graduierten feierten den musikalisch von der Big Band der RWTH (Leitung Jacqques Cuypers, Gesang Rafiandi Kresnanto) und DJ Bridness begleiteten Einzug der Absolventinnen und Absolventen lautstark.
Der Ingenieurpreis 2022
Ein frischer Wind wehte durch den Krönungssaal, als vor Kurzem bereits zum achten Mal der Aachener Ingenieurpreis im Rathaus verliehen wurde. Denn in diesem Jahr ging die gemeinsame Auszeichnung von RWTH und Stadt Aachen an die Wissenschaftsjournalistin, Moderatorin und Bestsellerautorin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim für ihre Leistung, Wissenschaft verständlich und unterhaltsam zu vermitteln.
Die Preisträgerin überraschte mit einer sehr persönlichen Geschichte über ihre Beweggründe, Chemie zu studieren (ihr Vater ist Chemiker) und dann doch den Weg der Wissenschaftskommunikatorin einzuschlagen. „Am Abendbrottisch ging es bei uns nie um Politik, sondern eher um Chemie. Politisch wurde ich erst, als ich in den USA lebte und den Wahlkampf Trump gegen Clinton verfolgte. ‚Alternative facts‘, ‚fake news‘ und die Informationskrise sind meine größte Sorge.“ Genau deshalb sollte Wissenschaftskommunikation als „Prestige-Skill“ etabliert werden, und mehr Forschende sollten dazu ermutigt werden, „authentisch und glaubhaft“ gegen „Scharlatane“ anzutreten. Auch wenn die Freude über die Aachener Auszeichnung groß gewesen sei, hätte Nguyen-Kim vor der Verleihung Sorge gehabt, dass „der Jury noch auffällt, dass ich keine Ingenieurin bin“, scherzte sie. Daher sehe sie den Preis als eine „Wertschätzung der Wissenschaftskommunikation“.
Erfolgreiche Matching Challenge für das Deutschlandstipendium
In diesem Jahr hat das Team des RWTH Bildungsfonds zum ersten Mal eine Matching Challenge zur Akquise für das Deutschlandstipendium eingesetzt. Die Herausforderung bestand darin, mit der Unterstützung unserer Alumni die 18.000 Euro-Spendenmarke zu knacken. Sobald dieser Betrag erreicht wird, geben zwei sogenannte Matching Partner jeweils 9.000 Euro dazu und das Bundesministerium für Bildung und Forschung verdoppelt den Gesamtbetrag nochmals auf 72.000 Euro. Dank der Hilfe vieler spendenfreudiger Alumni haben wir die Matching Challenge nicht nur gewonnen, sondern das angestrebte Ziel sogar um über 12.000 Euro überboten! Für diese überragende Unterstützung der Alumni möchten wir uns herzlich bedanken! Durch das Pilotprojekt „Matching Challenge“ für den RWTH Bildungsfonds können wir in der kommenden Förderperiode 27 weitere Deutschlandstipendien an hervorragend ausgebildete und engagierte Studierende für zwei Semester vergeben. Mehr auf der Seite des Bildungsfonds sowie auf Instagram und LinkedIn.
Reise nach Indonesien
Professor Bernd Markert, Rektoratsbeauftragter für RWTH-Alumni-Beziehungen, und Dietrich Hunold, Alumni-Koordinator der RWTH, trafen Ende Juli RWTH-Alumnus Otto Toto Sugiri, Mitgründer und President Director von DCI Indonesia, dem größten und führenden Rechenzentrumsdienstleister in Indonesien, in Jakarta. Sugiri schloss 1980 sein Studium der Elektrotechnik mit Vertiefung Technische Informatik an der RWTH ab. In Indonesien gilt er als Pionier des Entrepreneurships und der Digitalisierung. Zuvor hielten die Gäste aus Aachen beim DAAD-Alumni-Treffen in Yogjakarta Vorträge über die Alumniarbeit der RWTH. Anlässlich der Konferenz GetIn-CICERO, einer vom Bundesbildungsministerium für Bildung und Forschung geförderten Kooperation von RWTH-Geowissenschaftlern und Kollegen der Partneruniversität UGM Yogjakarta, hatte der DAAD zu diesem regionalen Treffen ehemaliger indonesischer Stipendiaten eingeladen. Bernd Markert und Dietrich Hunold nutzten auch die Gelegenheit, um mit indonesischen RWTH-Alumni über zukünftige Alumni-Aktivitäten zu sprechen.
Online-Meeting der Nordamerika-Alumni
Am 27. Oktober, 12 Uhr Ostküstenzeit (EST) findet das nächste Online-Meeting (per Zoom) der RWTH Alumni in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) statt.
Themen sind die zukünftigen Alumni-Aktivitäten:
- Virtuelle Vorträge, welche Themen, wie oft, wie lange, welcher Tag/welche Uhrzeit?
- Virtueller Stammtisch
- Persönliches Treffen im Mai 2024
Hier geht es zur Anmeldung.
Das RWTH Alumni-Magazin „keep in touch“ in neuem digitalen Format
Neben der Printausgabe des zwei Mal jährlich erscheinenden Alumni-Magazins „keep in touch“ gibt es nun eine neue digitale Version mit mehr Benutzerfreundlichkeit, mehr Bildmaterial, Videos und Links. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsstrategie der RWTH versteht sich die neue digitale Version auch als eine Alternative zur Printversion.
Mit der Titelstory und dem Interview der aktuellen Ausgabe stellen wir RWTH Alumna Deepa Gautam-Nigge, Senior Director M&A Corporate Development bei SAP, vor. Darüber hinaus bietet das Alumni-Magazin weitere aktuelle Themen rund um die RWTH, wie beispielsweise die Hilfsaktion für die Ukraine, die gemeinsam mit der Uniklinik gestartet wurde, sowie Themen aus Wissenschaft, der Stadt und Region Aachen.
Personalia
RWTH-Wasserexperte Hani Sewilam wird Minister in Ägypten
Professor Hani Sewilam, akademischer Rat am Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie der RWTH Aachen und Rektoratsbeauftragter für die Länder Afrikas, wurde im Rahmen einer Kabinettsumbildung zum Minister für Water Ressources and Irrigation in Ägypten ernannt. Neben seiner Tätigkeit an der RWTH ist Sewilam Professor am Institute of Global Health and Human Ecology und Direktor des Centers for Applied Research on the Environment and Sustainability, kurz CARES, an der American University, kurz AUC, in Kairo und Geschäftsführer des UNESCO-Lehrstuhls für Hydrological Changes and Water Resources Management.
Sewilam kam 2002 nach dem Studium in seiner ägyptischen Heimatstadt Zagazig und in Southampton zur Promotion an die RWTH Aachen, die er mit Auszeichnung abschloss.
RWTH-Ehrendoktorwürde für Christel Baier und Ralf Steinmetz
RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger zeichnete Professorin Christel Baier von der Technischen Universität Dresden und Professor Ralf Steinmetz von der Technischen Universität Darmstadt mit dem akademischen Grad und der Würde eines „Doktors der Naturwissenschaften Ehren halber“ aus. Die Verleihungen erfolgten vor Kurzem im Rahmen der Feierlichkeiten zu 50 Jahren Informatik an der RWTH Aachen.
RWTH-Professor Bolm in Academia Europaea aufgenommen
Professor Dr. Carsten Bolm, Direktor des Instituts für Organische Chemie der RWTH Aachen, wurde in die Academia Europaea aufgenommen. Die Forschungsbeiträge des Chemikers reichen von der Grundlagenforschung im Bereich der organischen Synthesechemie über die Mechanochemie bis zur Entwicklung neuer biobasierter Kraftstoffe. Er ist im Rahmen des Exzellenzclusters The Fuel Science Center und des Profilbereichs Molecular Science and Engineering der Aachener Uni tätig.
Bolm promovierte 1987 in Marburg und absolvierte anschließend einen Postdoktorandenaufenthalt beim Nobelpreisträger Barry Sharpless am Massachusetts Institute of Technology in Boston (USA). 1993 habilitierte der Chemiker an der Universität in Basel. 1996 nahm er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Organische Chemie der RWTH an.
Early Career Award der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Professorin Francesca Santoro erhält den diesjährigen Early Career Award der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Materialwissenschaftlerin und Ingenieurin für biomedizinische Technik forscht und lehrt seit 2022 an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RWTH Aachen und am Institut für Bioelectronics des Forschungszentrums Jülich. Mit dem Preis würdigt die Leopoldina sowohl Santoros Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der Bioelektronik als auch ihre Arbeiten zur Entwicklung neuer Materialien, die den Heilungsprozess durch Elektrotherapie von Haut und Nervengewebe beschleunigen können.
Professor Lutz Eckstein wird zukünftiger VDI-Präsident
Professor Lutz Eckstein, Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge, kurz ika, der RWTH Aachen, wurde auf der Vorstandsversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI zum zukünftigen Präsidenten gewählt. Eckstein folgt zum 1. Januar 2023 auf Dr. Volker Kefer, der satzungsgemäß nach vier Jahren als Präsident ausscheidet.
Professor Eckstein leitet seit 2010 das ika und ist Sprecher des Profilbereichs Mobility & Transport Engineering der RWTH Aachen. Er ist darüber hinaus unter anderem Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, kurz VDI-FVT. 2021 wurde er in den Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur berufen.
Weiterbildung & Karriere
„Stellenportal RWTH Alumni“ online
Auf unserem Stellenportal RWTH Alumni haben Unternehmen die Chance, Stellenangebote für vakante Führungspositionen oder für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Erfahrung zu veröffentlichen. Falls Sie als Unternehmen an der Veröffentlichung einer Stellenanzeige interessiert sind, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.
Zugleich richtet sich diese Plattform speziell an unsere Alumni, die sich beruflich weiterentwickeln und verändern wollen. Bitte schauen Sie doch einfach ‘rein.
Darüber hinaus finden Sie Stellenangebote der RWTH im hochschuleigenen Jobportal.
RWTH International Academy Angebote: Vergünstigte Teilnahmegebühren für Mitglieder des RWTH Alumni-Netzwerks
Bei Buchung einer Weiterbildungsveranstaltung der RWTH International Academy reduziert sich für Alumni die Gebühr durch Ihre Mitgliedschaft im RWTH-Alumni-Netzwerk. Bei der Buchung von Zertifikatskursen und Seminaren sowie Full-Time Master Studiengängen reduziert sich die Teilnahmegebühr um fünf Prozent, bei Part-Time Programmen verringert sich der Betrag um zehn Prozent. Die Kurse und Studienprogramme können auf der Homepage der International Academy gebucht werden.
Weiterbildungsveranstaltungen des WZLforums
Nacht der Start-ups
Du interessierst Dich für Start-ups und suchst einen Job? Die Aachener Start-ups suchen neben Hiwistellen, Praktikantinnen und Praktikanten auch viele potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Erfahrung. All das gibt es gemixt mit Musik, Bier und Pizza bei der Nacht der Start-ups! Wir starten direkt im Anschluss an die Nacht der Unternehmen am 25. Oktober in der digitalChurch.
Mehr Infos und Anmeldung auf der Event-Webseite.
28. Karrieretag Familienunternehmen – Jetzt bewerben
Am 25. November 2022 findet der 28. Karrieretag Familienunternehmen bei der Firma WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg am Main, statt. RWTH-Absolventen beziehungsweise Alumni (m/w/d) haben die Möglichkeit direkt mit den Inhabern und Entscheidungsträgern Deutschlands führender Familienunternehmen über individuelle Karriereperspektiven zu sprechen. RWTH-Alumni und Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen, erhalten eine Wild Card, das heißt, sie müssen so den offiziellen Bewerbungsprozess nicht durchlaufen, sondern werden direkt zugelassen! Um eine Wild Card zu lösen, müssen Interessierte im Bewerbungsformular bei der Frage „Wie haben Sie von der Veranstaltung erfahren?“ das Stichwort „RWTH Aachen Alumni“ eintragen. Bewerbungsschluss ist der 17. Oktober 2022.
Wissenschaft & Wirtschaft
Zweiter Teil der Videoreihe „Ein Stück Zukunft“ ist jetzt online
Wie bauen wir in Zukunft? Wie lässt sich klimaschädliches CO2 dabei reduzieren, das vor allem beim Bau mit Beton entsteht? Und wie gewinnen wir überhaupt passende Rohstoffe und Materialien? Clarissa Corrêa da Silva und Ralph Caspers, bekannt unter anderem aus der „Sendung mit der Maus“, haben sich dazu an der RWTH Aachen umgeschaut und aktuelle Forschungsfelder beleuchtet. Das Ergebnis ist eine neue Filmproduktion der Hochschule. Der zweite Teil der Reihe „Ein Stück Zukunft“ trägt den Titel „GreenTech – Unser Fundament für morgen“ und ist auf dem YouTube-Kanal der RWTH anzuschauen. Bei der Filmreihe handelt es sich um ein Projekt des sogenannten Knowledge Hubs im Rahmen der Exzellenzstrategie der RWTH. Die Produktion des 45-Minüters verantworten das Dezernat 3 – Presse und Kommunikation der RWTH und Medien für die Lehre mit Drehbuchautor Jens Tervooren.
Nachhaltiges Bauen und Betreiben
Das Lehr- und Forschungsgebiet für Immobilienprojektentwicklung, kurz iPE, der RWTH Aachen unter Leitung von Professorin Elisabeth Beusker hat zwei neue Forschungsvorhaben zur Entwicklung ressourcenschonender Fassadentechnologien und zur Optimierung individueller Energieverbräuche gestartet:
- Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik und dem Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen der RWTH sowie den Industriepartnern Hagemeister, Vonovia und Viessmann arbeitet das iPE im Projekt „Ressourcenschonende Fassadentechnologien: Energieklinker“, kurz ReFaTEk, an der Entwicklung und Erprobung ressourcenschonender Fassadentechnologien für die Baubranche.
- Das Projekt Energy App, kurz Epp, wird über eine Laufzeit von einem Jahr mit rund 100.000 Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. In Kooperation mit dem Lehrstuhl Informatik 10 der RWTH entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine nutzerfreundliche Applikation zur Aufbereitung und Optimierung individueller Energieverbräuche.
Der „digitale Herzschlag“ der RWTH feierte – 50 Jahre Informatik an der RWTH
Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Data Science, Datensicherheit – Schlagwörter aus der Informatik, die allgegenwärtig erscheinen. An der RWTH Aachen stehen diese und andere Themen im Fokus der Forschung und Lehre der Fachgruppe Informatik. Als die Informatik 1972 an der RWTH startete, gab es keine Smartphones mit sozialen Netzwerken, kein Internet, nicht einmal PCs. Mit drei Professoren wurde die neue Disziplin als eigenständiger Diplomstudiengang in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät aufgebaut, nachdem bereits ein Semester erste Erfahrungen mit dem Nebenfach Informatik im Diplomstudiengang Mathematik gesammelt wurden. Nun feierte die Informatik an der RWTH 50. Geburtstag – mit einer Festwoche unter dem Jubiläumsmotto „Der digitale Herzschlag der RWTH“, bei der Studierende und Alumni als auch Angehörige der RWTH und befreundeter Hochschulen sowie der Wirtschaft eingebunden waren.
Noch mehr Experimente mit dem Smartphone
Die Smartphone- und Tablet-App phyphox nutzt die geräteeigenen Sensoren für physikalische Experimente. Mit der gerade veröffentlichten Version 1.1.11 werden zusätzlich zu den bisher nutzbaren vielfältigen Smartphone-Sensoren nun auch 3D-Tiefensensoren unterstützt. Diese ergänzen die Bildpunkte von Kameras um räumliche Tiefeninformationen für bessere Fotos und Augmented-Reality-Anwendungen. Die Technik ist unter Light detection and ranging, kurz LiDAR, Time of flight, kurz ToF, und True Depth bekannt. Die damit verbundenen Abstandinformationen eröffnen ganz neue Möglichkeiten für physikalische Experimente, aber auch für Anwendungen in der Mathematik.
Molekulare Infarktkarte des Herzens mit RWTH-Beteiligung erstellt
Herzinfarkte sind nicht nur akute medizinische Notfälle, auch nach erfolgreicher Erstbehandlung können schwerwiegende und zum Teil tödliche Spätfolgen auftreten. Ursache hierfür sind die nach einem Herzinfarkt auftretenden Veränderungen in Größe, Form und Funktion des Herzens. Bisher ist weitgehend unbekannt, wie dieser Umbau des Herzens, die sogenannte Remodelierung, funktioniert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Heidelberg und der Uniklinik RWTH Aachen haben nun umfangreiche Daten über die zellulären Prozesse während der Remodelierung zu einer „Landkarte des Herzinfarktes“ zusammengetragen. Mittels künstlicher Intelligenz konnten sie Zellzustände identifizieren, die offenbar charakteristisch für die kardialen Umbauprozesse sind.
Die interdisziplinäre Projektgruppe arbeitete unter Leitung von Professor Rafael Kramann, Institut für Experimentelle Innere Medizin und Systembiologie, und Professor Ivan Costa, Institute for Computational Genomics, beide von der Uniklinik RWTH Aachen, sowie Professor Dr. Julio Saez-Rodriguez vom Institute for Computational Biomedicine des Universitätsklinikums Heidelberg. Das Fachmagazin Nature veröffentlicht die Forschungsergebnisse aktuell unter dem Titel „A spatial multi-omics map of human myocardial infarction”.
Energieeffizientes Papierrecycling
In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt EnEWA entwickelt das Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe der RWTH Aachen zusammen mit der Universität Siegen sowie mehreren Industriepartnern eine Lösung, um Altpapier aus Leichtverpackungen, Restabfall und Gewerbeabfall zu recyceln. Das Projekt wurde nun in Brüssel mit der höchsten Auszeichnung des Europäischen Rates für Papierrecycling, kurz EPRC, in der Kategorie „Innovative Technologien und Forschung&Entwicklung“ ausgezeichnet. Mit dem European Paper Recycling Award werden Projekte, Initiativen und Kampagnen gewürdigt, die durch Aktivitäten zur Unterstützung des Papierrecyclings zur europäischen Nachhaltigkeit beitragen.
Zur Rückführung dieses Papiers entwickelt das Forschungsvorhaben EnEWA – „Energieeinsparung bei der Papierproduktion durch Erschließung der Wertschöpfungsketten Altpapier aus Leichtverpackungen, kurz LVP, Restabfall und Gewerbeabfall“ einen komplexen Aufbereitungsprozess von der trockenmechanischen Sortierung, Zerkleinerung und Hygienisierung bis hin zum Einsatz in der Papierproduktion. Somit soll auch Altpapier aus Leichtverpackungen, Restabfall und Gewerbeabfall in die nachhaltige Kreislaufwirtschaft integriert werden. Das könnte potenziell über 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr in Deutschland einsparen.
Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen
Obwohl es eine Vielzahl von Virologinnen, Mikrobiologinnen und Infektionsforscherinnen gibt, die Führungspositionen in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten innehaben, sind diese in der Öffentlichkeit meist wenig sichtbar. Die fehlende Wahrnehmung von Frauen als Wissenschaftsexpertinnen wurde insbesondere während der ersten Phase der COVID19-Pandemie deutlich. Es waren vor allem männliche Virologen, die in den Medien auftraten und sich als Berater der Politik positionierten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Programms „Innovative Frauen im Fokus“ den Aufbau eines Netzwerkes deutscher Infektionsforscherinnen. Verantwortlich für das Projekt Infect-Net ist RWTH-Professorin Gabriele Pradel, Abteilung für Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie am Institut für Biologie 2. Zum Gründungsteam gehören ihre Kolleginnen Petra Dersch (Universität Münster), Melanie Brinkmann (TU Braunschweig), Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Iris Bruchhaus (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg).
RWTH ist deutschlandweit führend in den Ingenieurwissenschaften
Das Ranking der National Taiwan University bescheinigt der RWTH Aachen in vielen Fächern herausragende Leistungen. So erreichen das Biomediziningenieurwesen, die Chemie, das Chemieingenieurwesen, das Energieingenieurwesen, der Maschinenbau, die Materialwissenschaften und die Physik einen Platz unter den besten einhundert Hochschulen weltweit. Auch im deutschlandweiten Vergleich schneidet die RWTH sehr gut ab, sie führt im Taiwaner Gesamtranking der Ingenieurwissenschaften.
Zentrale Studienberatung an der RWTH wird 50 Jahre alt
Der Start im September 1972 erfolgte eher im Stillen. Mit einer Handvoll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde an der RWTH vor 50 Jahren die Zentrale Studienberatung, kurz ZSB, als erste Anlaufstelle für alle Studieninteressierten, für Schülerinnen und Schüler, für Studierende, aber auch für Eltern, Lehrkräfte und Angehörige aufgebaut. 50 Jahre später arbeiten an der Ecke Templergraben/Pontstraße rund 40 Beschäftigte in einem multiprofessionellen Team in den Bereichen Studienberatung, Psychologische Beratung, Koordination der Programme für Schülerinnen und Schüler sowie Beratungsarbeit zur Studienorientierung, bei Studienzweifeln und Studienschwierigkeiten, bei Lernproblemen, aber auch bei persönlichen Krisen und Belastungen. „Unsere Beratung ist dabei immer vertraulich, ergebnisoffen und klientenzentriert“, erläutert die Leiterin der ZSB, Dr. Mandana Biegi.
Veranstaltungen
10. bis 12.10.2022 |
Aachen Colloquium Sustainable Mobility (Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik) |
24.10. bis 10.11.2022 |
GreenTech Expo „Energie“ im Herbst 2022 |
16.11.2022 |
AbsolventenTag der Fachgruppe Mathematik |
18.11.2022 | |
18.11.2022 | |
21. bis 23.11.2022 | Aachen Acoustics Colloquium |
Die aufgeführten Termine sind eine Auswahl. Weitere Veranstaltungen finden Sie auf den Webseiten der RWTH Aachen, des AStA RWTH Aachen, der Stadt Aachen sowie von Aachen Congress.
Herausgeberin im Auftrag des Rektors: Stabsstelle Relationship Management
Redaktion: Dietrich Hunold
Verantwortlich: Angela Poth Welter Ribeiro
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