Theologie und Globale Entwicklung M.A.
Steckbrief
Eckdaten
- Abschluss:
- Master of Arts
- Studienbeginn:
- Winter-, Sommersemester
- Regelstudienzeit:
- 4 Semester
- ECTS-Punkte:
- 120Mehr Informationen
Was ist damit gemeint?
ECTS sind Leistungspunkte, die den Arbeitsaufwand im Studium messen.
- Sprache:
- Deutsch
Zugangsvoraussetzungen
-
1. Hochschulabschluss, fachliche Vorbildung gem. PO
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Was ist damit gemeint?
Ein anerkannter erster Hochschulabschluss, durch den die fachliche Vorbildung für den Masterstudiengang nachgewiesen wird. Die für ein erfolgreiches Studium erforderlichen Kenntnisse sind in der jeweiligen Prüfungsordnung (PO) festgelegt.
-
Sprachkenntnisse in Deutsch
Mehr Informationen
Was ist damit gemeint?
Zur Einschreibung in diesen Studiengang muessen Sie Kenntnisse in der Unterrichtssprache nachweisen. Details regelt die Pruefungsordnung.
Zulassung für Erstsemester
- frei
kein NC
Zulassung höhere Semester
- frei
kein NC
Termine und Fristen
Wie können wir unser Zusammenleben so gestalten, dass es die Würde aller Menschen und den Schutz der natürlichen Ressourcen sicherstellt? Der Aachener Masterstudiengang Theologie und Globale Entwicklung stellt sich den großen sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Welt.
Er kombiniert den multiperspektivischen Ansatz der theologischen Disziplinen mit anderen Ansätzen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, insbesondere der Soziologie, Politologie und Kulturgeographie. Dadurch entsteht in der internationalen Debatte um Entwicklungsarbeit, den sogenannten Development Studies, eine neue Perspektive und Zielorientierung.
Die Besonderheit dieses Studiengangs liegt in der interdisziplinären und praxisorientierten Konzeption unter besonderer Berücksichtigung von religiösen und kulturellen Prozessen. Damit wird die Erkenntnis berücksichtigt, dass das Verständnis unterschiedlicher Kulturen und Religionen und der Umgang mit ihnen Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklungspolitik sind.
Ausgehend von einer theologischen Fundierung, fokussiert das Studienkonzept christliche und nichtchristliche Religionen und ihre Institutionen, interreligiöse und interkulturelle Perspektiven sowie Konsequenzen von verschiedenen Menschenbildern und ethischen Herausforderungen. Darüber hinaus legt es soziologische, politologische und kulturgeographische Grundlagen.
Studierende beschäftigen sich mit aktuellen Entwicklungsprozessen und reflektieren diese im Diskurs mit Expertinnen und Experten der in Aachen ansässigen, weltweit tätigen Entwicklungsorganisation Misereor und des Werks der pastoralen Zusammenarbeit Missio.
Darüber hinaus sammeln sie im Verlauf ihres Studiums praktische Erfahrungen in einem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und können so ein eigenes Netzwerk für die spätere Berufswahl knüpfen. Abschließend profilieren und qualifizieren sich Studierende durch eigenständige wissenschaftliche Bearbeitung eines selbst gewählten Themas. Dabei werden sie individuell und fachkundig durch ihre Dozentinnen und Dozenten begleitet.
Studienverlauf
Der Studiengang besteht aus drei Phasen, die sich über die vier Semester des Masterstudiums verteilen. In der ersten Phase, dem ersten und zweiten Semester, steht die theoretische Fundierung im Bereich Theologie und Globale Entwicklung im Vordergrund. Das dritte Semester ist als Praktikumsphase weitgehend von Lehrveranstaltungen befreit, wird aber durch ein vor- und nachbereitendes Reflexionsseminar begleitet. Im vierten Semester bilden ein Kolloquium und die Masterarbeit die Abschlussphase des Studium.
Modulare Studienstruktur
Modul 1: Kirche als Akteurin in Entwicklungsprozessen
- Theologische Grundfragen der Ekklesiologie
- Kirche als Gesellschaft in der Gesellschaft oder Gegenentwurf zur Gesellschaft
- Eurozentrismusproblem
- Kirche als Weltgesellschaft - Einheit, Universalität, Katholizität
- Funktion und Auftrag von Kirche in sozialen Veränderungsprozessen
Modul 2: Entwicklung: Fragestellungen, Konzepte, Institutionen
- Grundlagen von Entwicklung: Entwicklungsbegriffe und ihre postkoloniale Kritik, Wachstumsdiskussion, Gender, Rolle von Religionen für Entwicklung
- Sozialethik und Weltgemeinwohl
- Globale Entwicklung am Beispiel von Ernährung, Energie, Klima
- Frieden und Menschenrechte
- Akteure und Institutionen globaler Entwicklung
Modul 3: Weltreligionen im Dialog
- Weltreligionen und ihre Theologie in Grundzügen: Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus
- Interreligiöser Dialog: Exklusivismus, Inklusivismus, Pluralismus
- Mission als Dialog
- Friedens- und Gewaltpotentiale in den Religionen
- Kontextuelle Theologien: Theologie und Kirche in Asien, Afrika, Lateinamerika
- Interkulturalität
Modul 4: Entwicklungs- und Kulturgeschichte
- Kirchengeschichte als Kultur- und Entwicklungsgeschichte
- Missions- und Missionierungsgeschichte
- Religion und Säkularität in europäischen und lateinamerikanischen Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert
Modul 5: Entwicklungshermeneutik in religiösen Schriften
- Schrift- und Kulturhermeneutik
- Rezeptionsprozesse bei religiösen Schriften
- Auswirkungen des Postkolonialismus auf religiöse Schriftentwicklung
Modul 6: Politik, Gesellschaft und globale Entwicklung
- Gesellschaft
- Gesellschaftsmodelle
- Gesellschaftsentwicklung
- Weltgesellschaft
- Weltorganisationen, beispielsweise Internationaler Währungsfond, Weltbank, UNO, UNESCO, EU
- Interkulturelle Lernprozesse gestalten
- Geographische Entwicklungen
Modul 7: Fremdsprachen
- Zwei Kurse einer entwicklungspolitisch relevanten Sprache aus dem Angebot des Sprachenzentrums der RWTH.
Modul 8: Praktikum, Exposure Reisen
- Praxiserfahrung im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit
- Einführungs- und Nachbereitungsseminar
Abschlusssemester
- Masterarbeit
- Forschungskolloquium
Weitere Details zu Inhalten und Perspektiven des Studiengangs finden Sie auf der Homepage des Studiengangs.
Auslandsstudium
Das Institut für Katholische Theologie der RWTH fördert aktiv alle Bestrebungen seiner Studierenden, internationale Erfahrungen zu sammeln. Im dritten Semester bietet der Studiengang eine begleitete Praktikumsphase an, die im In- und Ausland absolviert werden kann. Die verschiedenen Möglichkeiten und Kontakte werden interessierten Studierenden im Studienverlauf vorgestellt .
Alle Kooperationsprogramme der RWTH werden vorgestellt auf den Webseiten zum Austauschstudium.
Voraussetzungen
Voraussetzung für die Studienaufnahme ist ein erster Hochschulabschluss, mit dem die fachliche Vorbildung nachgewiesen wird, die die Prüfungsordnung definiert. Die Feststellung, dass die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, trifft der Prüfungsausschuss.
Berufsperspektiven
Der Studiengang vermittelt Kompetenzen in der Entwicklungszusammenarbeit, der Reflexion von globalen Prozessen und dem Umgang mit verschiedenen Kulturen und Religionen. Der Praxisbezug wird durch die Vernetzung mit in der Entwicklungszusammenarbeit tätigen Organisationen von Anfang an sichergestellt. Ein Praktikum dient dem Erfahrungserwerb sowie der Kontaktaufnahme mit potentiellen Arbeitgebern. Dies gewährleistet eine Verzahnung der theoretischen Grundlagen mit der Berufspraxis. Berufliche Möglichkeiten eröffnen sich beispielsweise
- in der leitenden Tätigkeit bei kirchlichen wie nichtkirchlichen Organisationen sowie Nichtregierungsorganisationen und freien Bildungsträgern mit länder- und themenspezifischen Arbeitsbereichen;
- als Referentin oder Referent oder Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter in entwicklungspolitischen und sozialwissenschaftlichen Kontexten von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und im kirchlichen Bereich;
- im medialen Bereich mit Bezug zu sozialwissenschaftlichen, sozialethischen und entwicklungspolitischen Fragestellungen;
- im Fachjournalismus, im Verlagswesen oder in der Bildungsarbeit an verschiedenen Institutionen, sowie einer Akademie, Volkshochschule oder dem Katholischen Bildungswerk;
- im pastoralen Bereich kirchlicher Trägerschaft, speziell im Beruf der Pastoralreferentin oder des Pastoralreferenten;
- in der Wissenschaft im Rahmen eines Promotionsvorhabens.
Modulhandbuch und Prüfungsordnungen
Das Modulhandbuch stellt alle Module des Studienganges vor und bietet damit einen umfassenden Einblick in seine Inhalte.
Prüfungsordnungen hingegen regeln rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen.
Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie Angaben zum Nachweis der gegebenenfalls geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Diese Regelungen werden für jeden einzelnen Studiengang in einer fachspezifischen Prüfungsordnung aufgegriffen, detaillierter formuliert und auf die spezifischen Fachinhalte angewendet.
Existieren in einer Übergangsphase für einen Studiengang zwei Prüfungsordnungen, gilt für Studienanfänger automatisch die aktuellste Fassung.
Modulhandbuch
Fachspezifische Prüfungsordnung
Übergreifende Prüfungsordnung der RWTH
Fakultät
Der Masterstudiengang Theologie und Globale Entwicklung wird angeboten vom Institut für Katholische Theologie in der Philosophischen Fakultät. Kooperationspartner sind die Fachgruppe Gesellschaftswissenschaften, das Institut für Geographie sowie die Hilfsorganisationen Misereor und Missio.