Governance von Technologie und Innovation M.A.

 

Steckbrief

Eckdaten

Abschluss:
Master of Arts
Studienbeginn:
Wintersemester
Regelstudienzeit:
4 Semester
ECTS-Punkte:
120Mehr Informationen

Was ist damit gemeint?

ECTS sind Leistungspunkte, die den Arbeitsaufwand im Studium messen.

Sprache:
Deutsch und Englisch

Zugangsvoraussetzungen

  • 1. Hochschulabschluss, fachliche Vorbildung gem. PO Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Ein anerkannter erster Hochschulabschluss, durch den die fachliche Vorbildung für den Masterstudiengang nachgewiesen wird. Die für ein erfolgreiches Studium erforderlichen Kenntnisse sind in der jeweiligen Prüfungsordnung (PO) festgelegt.

  • Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Zur Einschreibung in diesen Studiengang muessen Sie Kenntnisse in allen Unterrichtssprachen nachweisen. Details regelt die Pruefungsordnung.

Zulassung für Erstsemester

frei
kein NC

Zulassung höhere Semester

frei
kein NC

Termine und Fristen

 

Unsere Gesellschaft wird nachhaltig durch Technologie und Innovation transformiert. Dies zeigt sich in globalen Herausforderungen wie Energiewende, Klimawandel, alternden Gesellschaften, vernetzter Produktion, Künstlicher Intelligenz oder Mobilität. Um angemessene Entscheidungen zu treffen, bedarf es der Auseinandersetzung mit komplexem und unübersichtlichem Wissen, aber auch mit Nichtwissen. Um diese Form von Wandel sozial-verträglich gestalten zu können, sind besondere Kompetenzen erforderlich. Diese werden erworben durch die Verknüpfung wissenssoziologischer, wissenschaftsphilosophischer und technologiepolitischer Perspektiven.

Der internationale Master-Studiengang Governance von Technologie und Innovation vermittelt praxisnah diese Kompetenzen. Er ist an der Schnittstelle von Wissenschaftsforschung, Politikberatung und öffentlicher Verwaltung angesiedelt. Im Mittelpunkt stehen Fragen unsicheren Wissens und Entscheidens unter komplexen sozio-technischen Bedingungen. Probleme und Lösungswege werden sowohl theoretisch-konzeptionell behandelt, als auch praxisnah in Projekten und Praktika. Dazu wird der Master-Studiengang gemeinsam mit Praxispartnern aus Wissenschafts- und Technologieorganisationen, Wirtschaft, Politik und Verwaltung durchgeführt. Themen des Curriculums sind:

Analytik komplexer Wissenslagen

  • Analyse komplexer Wissenskulturen
  • Nichtwissen
  • Digitalisierung von Wissenschaft und Technologie
  • Modellierung komplexer Wissenszusammenhänge
  • Explainable Artificial Intelligence
  • Prognose- und Evaluierungswissen
  • Forschungsmetriken und -standards
  • Vision Assessment

Innovationswerkzeuge und -verfahren

  • Partizipative Technikentwicklung, Living Labs
  • Citizen Science
  • Verantwortliche Technikgestaltung, Responsible Research and Innovation
  • Ethische Analyse neuer Technologien
  • Open Innovation, Open Science
  • Foresight-Methoden
  • Technology Road Maps

Wissenschaft und Politik

  • Entscheiden unter Unsicherheit und Nichtwissen
  • Technikfolgenabschätzung
  • Algorithm Accountability
  • Social Sustainability Cycles
  • Nachhaltige Transformationsprozesse

Methoden- und Forschungskompetenz

  • Erfassung vielschichtiger Innovationssituationen
  • Qualitative Management- und Bewertungsmethoden
  • Monitoring und Bewertung von Technologieentwicklung und Innovation

Die Lehrinhalte werden in maßgeschneiderten Vorlesungen und Seminaren vermittelt. Diese erlauben das intensive gemeinsame Arbeiten an Problemstellungen der Governance von Technologie und Innovation. Zudem werden in Sonderformaten im Selbststudium gewonnene Kenntnisse vertieft. Ein mindestens zehnwöchiges Forschungspraktikum oder ein Lehrforschungsprojekt bieten die Möglichkeit zur vertieften Berufsfeldorientierung.

 

Studienverlauf

Der Studiengang startet mit einer Einführungswoche, in der ein detaillierter Überblick zum Studienverlauf präsentiert wird. Der Studiengang besteht aus

  • Drei Basismodulen im ersten Semester
  • Drei Aufbaumodulen im zweiten Semester
  • Einem Erweiterungsmodul im ersten bis dritten Semester
  • Praxismodul im dritten Semester
  • Mastermodul im vierten Semester
Studienstruktur
1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester
Basismodule Aufbaumodule Praxismodul Mastermodul

Wissenstheorie des Forschens

Innovieren im Wandel

Governance von Wissenschaft und Innovation

Modelling for Innovation

Blockseminar Methoden der Wissenschafts- und Technikforschung

Masterseminar

Masterarbeit

Masterabschlusskolloqium


Technology Assessment
Responsible Research and Innovation Praktikum oder Lehrforschungsprojekt, mindestens zehn Wochen
30 CP 30 CP 20 CP 30 CP

Wahlpflichtmodul, ein Modul aus fünf:

A. Managing the Innovation Process

B. Sustainability Strategies in Politics and Companies

C. Techniksoziologie

D. Technologie und Politik

E. Entscheidungslehre

10 CP

Weitere Informationen zum Studienverlauf und ein Link zum Modulhandbuch finden sich zukünftig auf den Webseiten des Studiengangs und denen der beteiligten Lehrstühle.

Auslandsstudium

Studierende werden ausdrücklich dabei unterstützt, internationale Erfahrungen zu sammeln. Im dritten Semester bietet der Studiengang im Zuge des Praxismoduls ein bis zu sechsmonatiges Mobilitätsfenster. Studierende werden in der Einführungswoche auf entsprechende Möglichkeiten aufmerksam gemacht.

Alle Kooperationsprogramme der RWTH werden vorgestellt auf den Webseiten zum Austauschstudium.

Praktikum

Ein mindestens zehnwöchiges Forschungspraktikum oder Lehrforschungsprojekt ist verpflichtender Bestandteil des Studiums. Die Studierenden können dabei zwischen berufsfeldorientierten Praktika und solche, die als Lehrforschung an der RWTH stattfinden, frei entscheiden.

Praktische Erfahrungen schon während des Studiums erhöhen die eigene Berufsfeldexpertise und haben deshalb einen positiven Einfluss auf die späteren beruflichen Optionen. Um dies zu stärken, gibt es einen den Studiengang unterstützenden Think Tank aus Praxispartnern. Einige Praxispartner des Think Tank stellen Praktikumsplätze zur Verfügung, auf die sich exklusiv Studierende dieses Studiengangs bewerben können, so zum Beispiel das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse in Karlsruhe, das Bundesamt für Risikobewertung, das E.ON Energy Research Center an der RWTH Aachen sowie das Jülich Institut für Energie-und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich.

Das Praktikum findet typischerweise im dritten Semester statt, also im Wintersemester. Es kann am Stück absolviert oder in sinnvolle Einheiten unterteilt werden. Das Praktikum umfasst mindestens zehn Wochen in der Vorlesungszeit des dritten Semesters, kann aber auf bis zu sechs Monate erweitert werden. Das Praxismodul wird im dritten Semester durch ein Methodenseminar zu Methoden der Wissenschafts- und Technikforschung in der ersten Vorlesungswoche sowie das Kolloquium des Erweiterungsmoduls „Governance of socio-technical change“ in der letzten Vorlesungswoche ergänzt.

 

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Studienaufnahme ist ein erster Hochschulabschluss in einem geistes- oder gesellschaftswissenschaftlichem beziehungsweise einem natur-, ingenieur- oder lebenswissenschaftlichen Fach. Um die interdisziplinäre Kompetenz nachweisen zu können, sind Vorleistungen in der jeweilig anderen Fächergruppe vorzulegen. Zudem wird die ausreichende Kenntnis von Deutsch und Englisch als Unterrichtssprachen vorausgesetzt. Näheres enthält die Prüfungsordnung. Die Feststellung, dass die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, trifft der Prüfungsausschuss.

 

Entscheidungshilfen

Das Konzept dieses Studiengangs ist interdisziplinär mit den wesentlichen fachlichen Komponenten, die durch die beiden Lehrstühle Wissenschafts- und Technikphilosophie, Professorin Dr. Gabriele Gramelsberger und Technik und Gesellschaft, Professor Dr. Stefan Böschen, bereitgestellt werden. Von daher empfiehlt es sich, sich vor der Bewerbung mit den Profilen der Lehrstühle zu befassen.

Das Konzept des Studiengangs ist interaktiv, praxisorientiert und basiert auf einer hohen Eigenverantwortung der Studierenden. Das ermöglicht es ihnen, sich in Abhängigkeit von den eigenen Lernbedarfen eine eigene Lernagenda passgenau zusammenzustellen. Die Lehrveranstaltungen bieten dazu korrespondierende Plattformen des gemeinsamen Erarbeitens wesentlicher Inhalte sowie der gemeinsamen Reflexion.

 

Berufsperspektiven

Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs erwerben besondere Fähigkeiten, um Fragen von Wissen und Entscheiden in komplexen Prozessen gesellschaftlichen Wandels mit und durch Technik beantworten zu können. Sie können sich rasch in unterschiedliche, wissensintensive Kontexte des Entscheidens einarbeiten und dafür das relevante Wissen zu sammeln, zu strukturieren und bereit zu stellen. Klare Bewertung, systematische Einordnung und verständliches Kommunizieren gehen dabei Hand in Hand.

Typische Berufsperspektiven bieten beispielsweise Öffentliche Verwaltung, Forschung und Entwicklung in Unternehmen, nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen, aber auch Universitäten und Forschungsorganisationen. Absolventinnen und Absolventen können schließlich in allen Organisationen eine Aufgabe finden, die Problemstellungen des Wissens- und Datenmanagements zu bewältigen haben.

Entsprechend der großen Bedeutung von außeruniversitären Kontakten während des Studiums betreibt der Studiengang einen Think Tank, durch den nicht nur Kontakte geknüpft werden können, sondern auch die Auswahl eines Praktikumsplatzes erleichtert und fokussiert werden kann. Gerade das Forschungspraktikum beziehungswiese Lehrforschungsprojekt sollte sorgfältig gewählt und gegebenenfalls durch weitere praktische Tätigkeiten ergänzt werden.

 

Modulhandbuch und Prüfungsordnungen

Das Modulhandbuch stellt alle Module des Studienganges vor und bietet damit einen umfassenden Einblick in seine Inhalte.

Prüfungsordnungen hingegen regeln rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen.

Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie Angaben zum Nachweis der gegebenenfalls geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Diese Regelungen werden für jeden einzelnen Studiengang in einer fachspezifischen Prüfungsordnung aufgegriffen, detaillierter formuliert und auf die spezifischen Fachinhalte angewendet.

Existieren in einer Übergangsphase für einen Studiengang zwei Prüfungsordnungen, gilt für Studienanfänger automatisch die aktuellste Fassung.

Modulhandbuch
Fachspezifische Prüfungsordnung
Übergreifende Prüfungsordnung der RWTH

 

Fakultät

Der Masterstudiengang Governance von Technologie und Innovation wird vom Department Society, Technology and Human Factors und hier von den beiden Lehrstühlen Wissenschafts- und Technikphilosophie und Technik und Gesellschaft an der Philosophischen Fakultät angeboten.