Karlspreis: Friedensnobelpreisträgerin und Botschafter besuchen die RWTH
Drei Veranstaltungen finden im Rahmenprogramm zur Verleihung an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk an der RWTH Aachen statt.
Eine Friedensnobelpreisträgerin und zwei Botschafter besuchen im Rahmenprogramm zur Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk die RWTH Aachen. Vorträge und Diskussionen des Bürgerforums RWTHextern und des Projektes Leonardo der RWTH in Zusammenarbeit mit Internationalen Karlspreis sind seit vielen Jahren etablierter Bestandteil des Rahmenprogrammes. In diesem Jahr werden – auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen und den Rotary Clubs der Region Aachen-Düren-Heinsberg-Monschau – gleich drei Veranstaltungen internationalen Gästen organisiert.
„An der Seite der Ukraine: Auf Posten in Kiew“: Diskussion mit S.E. Bartosz Cichocki, Botschafter der Republik Polen in Kiew
Wie nur wenige andere steht S.E. Botschafter Bartosz Cichocki geradezu symbolisch für das hohe Maß an Solidarität und Unterstützung, das die Ukraine speziell von ihrem nordwestlichen Nachbarn, der Republik Polen, erfährt. Als zahlreiche Diplomaten der westlichen Welt nach dem russischen Überfall im Februar 2022 ihre Vertretungen in Kiew angesichts des andauernden Raketenbeschusses auf die Hauptstadt bereits verlassen hatten, stellte sich Cichocki demonstrativ an die Seite der Ukrainer – und blieb. Der 46-jährige Politikwissenschaftler und Historiker, der seine berufliche Laufbahn bei renommierten Denkfabriken wie dem Warschauer Zentrum für Oststudien begann, war 2015/16 an der polnischen Botschaft in Moskau. 2017 wurde er zum Unterstaatssekretär für Sicherheits-, Ost- und Europapolitik im Außenministerium berufen. Seit März 2019 ist er Botschafter seines Landes in Kiew. Über seine dortigen Erfahrungen spricht und diskutiert er mit Studierenden des Projektes Leonardo der RWTH Aachen am Donnerstag, 4. Mai, um 18.30 Uhr im Hörsaalzentrum C.A.R.L., Claßenstraße. 11.
„Zur aktuellen Situation in der Ukraine“: S.E. Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland
Als die Entscheidung über den Karlspreisträger 2023 bekanntgegeben wurde, war – ein Novum in der Karlspreisgeschichte – der Botschafter der Ukraine live zugeschaltet. Der Preis, so sagte er, sei ein sehr wichtiges Zeichen der Unterstützung und der Solidarität mit seinem Land. „Er ermutigt uns in unserem Kampf für die europäischen und demokratischen Werte, für die Freiheit und ein zukünftiges friedliches Leben.“ Im Gespräch mit Sabine Scholt, Mitglied des Karlspreisdirektoriums und Leiterin der WDR-Programmgruppe Zeitgeschehen, Europa und Ausland, und dem Vorsitzenden des Karlspreisdirektoriums, Dr. Jürgen Linden, richtet S.E. Botschafter Oleksii Makeiev am Freitag, 5. Mai, um 17 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes der RWTH, Templergraben 55, den Blick auf die bevorstehende Preisverleihung, vor allem aber auf die aktuelle Situation in der Ukraine. Der 47-Jährige trat 1996 in den diplomatischen Dienst ein. 2014 wurde er Leiter der politischen Abteilung des Außenministeriums, 2020 Sonderbeauftragter für Sanktionspolitik. Seit Oktober 2022 ist er Botschafter der Ukraine in Berlin.
„Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte“, Oleksandra Matviichuk, Vorsitzende des Center for Civil Liberties (CCL), Kiew
„Wir kämpfen nicht nur für eine demokratische Wahl, sondern für das Recht, eine Wahl zu haben. Es ist ein Konflikt der Zivilisationen - zwischen der Demokratie und der totalitären ‚russischen Welt‘. Und die Frage ist nicht nur, was die Ukraine unter diesen Umständen tun sollte. Die Hauptfrage ist, was die demokratischen Länder tun werden, um die europäischen Werte zu schützen“, sagt Oleksandra Matviichuk.
Sie ist Vorsitzende, Gesicht und Stimme des ukrainischen Zentrums für bürgerliche Freiheiten (Center for Civil Liberties – CCL), für das sie 2022 den Friedensnobelpreis ebenso wie den Right Livelihood Award, den „Alternativen Nobelpreis“, entgegennehmen durfte. Als Repräsentantin des ukrainischen Volks wurde die Menschenrechtsaktivistin im selben Jahr mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Am Freitag, 12. Mai, spricht die ukrainische Juristin um 16 Uhr im C.A.R.L. über ihren Kampf für Frieden, Freiheit und Menschenrechte und diskutiert mit Studierenden des Projektes Leonardo. Moderiert wird die Veranstaltung von Professorin Ute Habel, Prorektorin für Internationales der RWTH Aachen und Professor Andrij Pich.
Zu allen Veranstaltungen an der RWTH ist der Eintritt frei, um Anmeldungen per E-Mail wird gebeten.