Erstarrung aus der Schmelze im Fokus
Nahezu 200 Wissenschaftler und Industrie-Experten aus 24 Nationen haben drei Tage in der Abtei Rolduc in Kerkrade über neue Ergebnisse und Methoden in der Materialforschung diskutiert. Alle drei Jahre findet diese "International Conference on Advances in Solidification Processes“ (ICASP) statt. Nach Stockholm 2005 und Graz/Seggau 2008 war in diesem Jahr Aachen an der Reihe.
Die Liste der Anwendungen ist lang: Eisenbahnschienen, Pipelines, Kanaldeckel, Zahnräder, medizinische Implantate, Motorblöcke sowie Turbolader, Turbinenschaufeln für Flugzeug- und Kraftwerksturbinen oder auch Silizium für die Photovoltaik und Lötverbindungen in der Elektronik - die Lebensgeschichte dieser Werkstoffe und Bauteile beginnt mit der Erstarrung aus einer Schmelze. Bei diesem Prozess werden bereits die meisten grundlegenden Eigenschaften des Werkstoffes festgelegt. Im Fokus der Wissenschaft stehen daher ein möglichst genaues Verständnis von Erstarrungsvorgängen und die Möglichkeiten einer gezielten Beeinflussung. Bei der internationalen Konferenz in Kerkrade wurden in mehr als 100 Vorträgen sowie einer zusätzlichen Posterausstellung beispielsweise neue Methoden zur direkten Beobachtung von Erstarrungsvorgängen mit Röntgenstrahlen vorgestellt.
Organisator der Veranstaltung ist Access e.V. ein privatwirtschaftliches, gemeinnütziges Materialforschungsinstitut an der RWTH Aachen. Die Leitung hatten inne Prof. Dr. Dr. h.c. Lorenz Ratke vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Dr. Gerhard Zimmermann, Access e.V.