Unser Gehirn: wenn es mal nicht richtig "ticct"
Das Gehirn in unserem Kopf kannst du dir wie einen Computer mit vielen verschiedenen Bauteilen vorstellen. Durch die vielen Bauteile kannst du bestimmen, wie, wann und was du an deinem Körper bewegen möchtest – und zwar tausende Male am Tag. Manche Menschen können aber nicht all ihre Bewegungen steuern – sie machen zum Beispiel ungewollte Bewegungen und Geräusche oder rufen sogar ganze Wörter und Sätze, die sie gar nicht sagen möchten.
Diese plötzlichen und ungewollten Bewegungen oder Laute nennt man Tics. Menschen mit mehreren Tics haben häufig das sogenannte Tourette-Syndrom.
In unserer Vorlesung erklären wir dir, wie wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Gehirn untersuchen und ihm beim Arbeiten zuschauen können, um mehr über Tics und die Bauteile im Gehirn herauszufinden. Dazu möchten wir dir zeigen, was das Tourette Syndrom genau ist, wie du dich verhalten kannst, wenn du jemanden triffst, der mit einem Tic lebt und was während eines Tics im Gehirn passieren könnte.
Zu den Dozentinnen
Theresa Heinen hat 2020 ihren Master in Psychologie (mit Spezialisierung in Neuropsychologie) an der Maastricht University abgeschlossen. Julia Schmidgen hat ihren Master in Neurowissenschaften ebenfalls 2020 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg abgeschlossen.
Sie beide promovieren aktuell im Rahmen eines multizentrischen Sonderforschungsbereichs zu Schlüsselmechanismen motorischer Kontrolle (Motor SFB 1451).
Dort beschäftigen sie sich mit der motorischen Entwicklung im Laufe der Kindheit und Jugend. Mit verschiedenen Bildgebenden Verfahren (fMRT, EEG) untersuchen sie die Entwicklung von Hirnarealen, die an der Kontrolle bewusst gesteuerter Bewegungsabläufe beteiligt sind, um herauszufinden welche neuronalen Mechanismen genau an der Entstehung von Tic-Störungen beteiligt sind.