Zehn Prozent höherer Wirkungsgrad durch neuartigen Biokraftstoff

25.05.2011

Welchen Beitrag zur zukünftigen Mobilität und Energieversorgung können Biokraftstoffe leisten? Diese und weitere Fragen diskutieren vom 24. bis zum 26. Mai rund 140 Kraftstoff-Experten beim „Technology Watch Day on Future Biofuels“ und beim „4. TMFB International Workshop“. Im Novotel Aachen City tauschen derzeit Biologen, Chemiker, Verfahrens- und Verbrennungstechniker  aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Kraftstoffgewinnung aus Biomasse und deren Nutzung in Verbrennungsmotoren aus. Insgesamt acht internationale Forschungszentren, die sich mit zukünftigen Biokraftstoffen beschäftigen, sind beim „Technology Watch Day on Future Biofuels“ am 24. Mai vertreten. Dazu gehören beispielsweise das „Energy Biosciences Institute“ von  der University of California in Berkeley und die „Combustion Research Facility“ aus dem kalifornischen Livermore.

 

Im Zentrum des „4. TMFB International Workshop“ vom 25. bis 26. Mai steht vor allem Neues aus dem RWTH-Exzellenzcluster „Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“, der seinem englischen Titel „Tailor-Made Fuels from Biomass“ entsprechend den Kurztitel TMFB trägt. Er wurde im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder eingerichtet, um nachhaltige Wege der Biomassenutzung zu erforschen. Unterstützt wird die Wissenschaftler von einer Gruppe namhafter Unternehmen als Industriepartner. Seit November 2007 werden alle relevanten Forschungsaspekte von den motortechnischen Anforderungen an neue Kraftstoffe über die verfahrenstechnischen Prozessschritte bis hin zur Auswahl geeigneter Katalysatoren für die Umwandlung der Bestandteile der Biomasse betrachtet. Rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in diesem Exzellenzcluster mit.

Durch die Zusammenführung von Biokraftstoffproduktion und -verbrennung im Exzellenzcluster konnte mit 2-Methylfuran ein innovativer Biokraftstoff erforscht werden, mit dem sich im Ottomotor ein bis zu zehn Prozent höherer Wirkungsgrad als mit konventionellem Ottokraftstoff erreichen lässt, ohne dass höhere Emissionen entstanden. Durch die erfolgreiche Umsetzung der wesentlichen Prozessschritte im Labor von der Biomasse über katalytische Umwandlungsverfahren bis hin zum fertigen Endprodukt zeigt sich bereits heute das Potenzial für eine effiziente Herstellung dieses Biokraftstoffs. Verwandt wurde dabei hölzernes, nicht essbares Pflanzenmaterial.