Chemie B.Sc.

 

Steckbrief

Eckdaten

Abschluss:
Bachelor of Science
Studienbeginn:
Wintersemester
Regelstudienzeit:
6 Semester
ECTS-Punkte:
180Mehr Informationen

Was ist damit gemeint?

ECTS sind Leistungspunkte, die den Arbeitsaufwand im Studium messen.

Sprache:
Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

  • Abitur oder eine gleichwertige HZB Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung (HZB)

  • Sprachkenntnisse in Deutsch Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Zur Einschreibung in diesen Studiengang muessen Sie Kenntnisse in der Unterrichtssprache nachweisen. Details regelt die Pruefungsordnung.

Zulassung für Erstsemester

frei
kein NC

Zulassung höhere Semester

frei
kein NC

Einschreibungsvoraussetzungen

  • SelfAssessment Mehr Informationen

    SelfAssessment

    Die RWTH-SelfAssessments sind Online-Beratungsverfahren zur Studienentscheidung. Die Teilnahme an einem (selten zwei) dieser SelfAssessments ist verpflichtend. Welches SelfAssessment für dieses Fach absolviert werden muss, lesen Sie in der Studiengangbeschreibung unter "Voraussetzungen". Zur Einschreibung (nicht schon zur Bewerbung) muss die Teilnahme am studienfeldspezifischen SelfAssessment nachgewiesen werden. Die Teilnahmebescheinigung können Sie sich selbst ausdrucken.

Termine und Fristen

 

Von Arzneimitteln bis hin zu Functional Food, Smartphone-Displays und Biokraftstoffen: Chemie bildet die Grundlage für sehr viele Produkte des modernen Lebens. Sie vermittelt das Wissen über den Aufbau aller uns umgebenden Stoffe – angefangen bei den kleinsten Teilchen, den Atomen und Molekülen, über Produkte des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Waschmittel, bis hin zu sehr großen Molekülen wie der menschlichen DNA.

Chemiestudentinnen und -studenten lernen nicht nur, wie Stoffe aufgebaut sind, sie erwerben auch Kenntnisse darüber, wie diese synthetisiert werden und wie man ihre Eigenschaften und Funktionsweisen bestimmen kann. Dazu gehört auch, die Struktur neuer Verbindungen vorherzusagen, um gezielt Materialien mit gewünschten Eigenschaften herstellen zu können.

An der RWTH lernen Studierende schon früh wichtige Aspekte der industriellen Nutzung kennen, wie zum Beispiel die Umsetzung von Reaktionsschemata in der großtechnischen Produktion oder die Herstellung und Nutzung von Polymeren.

Um das nötige Wissen zu erlangen, werden die drei klassischen Teilgebiete der Chemie studiert: Anorganische Chemie, Organische Chemie und Physikalische Chemie – ergänzt durch eine frühe Einführung in die Technische Chemie und die Makromolekulare Chemie.

Um dieser außerordentlich gründlichen Basisausbildung willen gibt es im Bachelorstudiengang keine Spezialisierungsmöglichkeiten. Im Masterstudium können sich Studierende auf zwei der vier Schwerpunkte der chemischen Forschung an der RWTH konzentrieren:

  • Der Forschungsschwerpunkt Bioaktive Verbindungen und synthetische Methoden konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Moleküle mit spezifischen Funktionen beziehungsweise Funktionalitäten.
  • Die Katalyseforschung liefert die wissenschaftliche Basis für Schlüsseltechnologien und ist unerlässlich für nachhaltige chemische Prozesse und Produkte. Sie ermöglicht den Zugang zu komplexen biologisch aktiven Molekülen und trägt wesentlich zur Lösung von Problemen der Energiespeicherung und -konversion bei.
  • Der Forschungsschwerpunkt Werkstoffe und Mesoskopische Systeme befasst sich – unter Berücksichtigung von Oberflächen- und Grenzflächenphänomenen – mit der Entwicklung von harten und weichen Materialien und Werkstoffen.
  • Forschung und Lehre im Bereich Computerchemie und Spektroskopie gelten experimentellen und theoretischen Methoden, die chemische Zusammenhänge verständlich machen und zur Aufklärung chemischer Strukturen und ihrer dynamischen Prozesse beitragen.
 

Studienverlauf

Studienstruktur
Semester Vorlesungen und Praktika
1.-2. Allgemeine Chemie, Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Analytische Chemie, Mathematik, Physik
3.-5. Vertiefung in Anorganischer Chemie, Organischer Chemie und Physikalischer Chemie, Technische Chemie und Makromolekulare Chemie, Angewandte Spektroskopie und
Instrumentelle Analytik, Theorie der Chemischen Bindung
6. Bachelorarbeit (3-monatiges Forschungsprojekt), Chemie in der beruflichen Praxis, Computational Chemistry, Moderne Methoden der Anorganischen Chemie und der Organischen Chemie, Statistische Thermodynamik

Eine detaillierte Darstellung des Studienverlaufplans finden Sie auf den Webseiten der Fachgruppe für Chemie.

Wahlbereich

In einem ergänzenden Wahlbereich erwerben Studierende Grundkenntnisse in einem anderen Fach, zum Beispiel in Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften, beziehungsweise in einer Fremdsprache.

Praktika

Eine sorgfältige Grundlagenausbildung und die Verknüpfung von Theorie und Praxis sind wichtige Merkmale des Studiums an der RWTH. Einer der Schwerpunkte ist das Experimentieren, das heißt die Arbeit im Chemielabor. Studierende lernen in insgesamt zehn Laborpraktika und einer Forschungsarbeit, die vermittelte Theorie in die Praxis umzusetzen, um zum Beispiel gezielt Stoffe zu synthetisieren und zu analysieren. Durch die intensive praktische Ausbildung lernen sie, souverän und selbstständig im Labor zu arbeiten und ein Forschungsprojekt eigenverantwortlich zu entwickeln, durchzuführen und das erlangte Wissen zu veröffentlichen.

Sämtliche Praktika im Studiengang sind Institutspraktika. Ein Industriepraktikum ist im Studienverlauf nicht eingeplant, aber in jedem Falle empfehlenswert. Im späteren Masterstudium gibt es die Möglichkeit, anstelle eines Forschungspraktikums ein Industriepraktikum oder ein Auslandspraktikum in Industrie- beziehungsweise Forschungseinrichtungen zu absolvieren.

Auslandsprogramme

Studierende der Chemie haben vielfältige Möglichkeiten, einen Forschungsaufenthalt oder eine Studienphase an weltweit führenden Universitäten in das Studium zu integrieren. 56 Partneruniversitäten, intensive Begleitung der Auslandsphase und umfassende Anrechnung der externen Leitungen bieten dafür beste Rahmenbedingungen. Alternativ oder ergänzend bietet sich die Möglichkeit, im Rahmen von Kooperationen mit Partnerunternehmen praktische Erfahrung in der Industrie zu sammeln.

Über die fakultätsspezifischen Auslandsprogramme hinaus profitieren Studierende der RWTH von den strategischen Partnerschaften der Hochschule mit internationalen Universitäten. So können sie zum Beispiel im Rahmen ihrer Studienarbeiten kurze Aufenthalte an einer der IDEA League-Hochschulen absolvieren. Das deutschlandweit einzigartige UROP Abroad-Programm bietet die Möglichkeit, schon in der Bachelorphase an Forschungsprojekten internationaler Hochschulen teilzunehmen. Gefördert werden diese Auslandsaufenthalte teilweise durch RWTH-spezifische Finanzierungshilfen.

 

Voraussetzungen

Persönliche Voraussetzungen

Studienanfängerinnen und Studienanfänger sollten Freude an naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Spaß an der Kombination von Praxis und Theorie mitbringen. Hilfreich sind nicht nur schulische Vorkenntnisse in Chemie, sondern auch in Physik, Mathematik und Englisch. Studieninteressierte können ihre Kenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie schon vor dem Studium in Vorkursen auffrischen und vertiefen. Die hohen Anforderungen in Vorlesungen, Übungen und Praktika sowie organisatorische Vorgaben des Tagesablaufs in der Vorlesungszeit bringen eine ausgefüllte Arbeitswoche mit sich. Motivation zum Studieren und eine gute Selbstorganisation helfen bei der Meisterung dieser Herausforderungen. Rund 50 Prozent ihrer Studienzeit verbringen Studierende im Labor. Hier erlernen sie die Sicherheitsvorschriften, alle relevanten Arbeitsabläufe und Methoden, die statistische Verarbeitung und Dokumentation der Ergebnisse. Laborarbeit setzt hohes Verantwortungsbewusstsein und eine äußerst exakte Arbeitsweise voraus. Und nicht alle Experimente gelingen auf Anhieb! Eine gesunde Portion Frustrationstoleranz sollten alle Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler mitbringen. Darüber hinaus sollten Studieninteressierte bedenken, ob ihnen das lange Stehen im Labor oder der Umgang mit chemischen Substanzen eventuell gesundheitliche Probleme bereiten könnte, die zu Studienbeginn schon absehbar sind. Hier sind die Fachstudienberatungen gute Ansprechpartner.

Einschreibungsvoraussetzung

RWTH SelfAssessment Mathematik und Naturwissenschaften
Der Nachweis, dass dieses fachspezifische Selfassessment absolviert wurde, muss erst bei der Einschreibung erbracht werden, nicht schon bei der Bewerbung.

 

Entscheidungshilfen

Die Freude an Chemie entdecken die meisten Studieninteressierten schon in der Schule. Im Gegensatz zum Schulunterricht bietet ein Studium aber die Herausforderung, den Naturgesetzen wirklich auf den Grund zu gehen. Vom ersten Semester an geht es nicht nur darum, sich den Vorlesungsstoff anzueignen, sondern auch um das eigenständige Experimentieren im Labor. Wer Freude daran hat, sich auf diesem Weg immer wieder auf die Suche nach Ursachen und Zusammenhängen stofflicher Reaktionen zu begeben, ist in einem Chemiestudium gut aufgehoben. Nicht zu vergessen: Experimentalergebnisse müssen statistisch ausgewertet und Zusammenhänge mit mathematischen Formeln ausgerechnet und dargestellt werden. Eine grundsätzliche Freude an mathematischem Arbeiten sollte also vorhanden sein. Erste Eindrücke von den Anforderungen können Schülerinnen und Schüler in Vorlesungsbesuchen, in der Schüleruni oder in der Hochschulhospitationswoche sammeln.

Wer sich für Chemie interessiert und von Beginn an auf ganz bestimmte Anwendungen zielt, sollte sich auch spezielle Chemiestudiengänge wie Biochemie, Lebensmittelchemie oder Pharmazie anschauen. An der RWTH könnte das Studienfach Materialwissenschaften eine interessante Alternative im Überschneidungsbereich von Naturwissenschaften und Technik sein.

 

Mediathek

Sie wünschen sich noch mehr Einblicke und Eindrücke? Nutzen Sie die Vielfalt der Informationsmöglichkeiten! Unsere Empfehlungen finden Sie in der Mediathek.

 

Berufsperspektiven

Die Berufsperspektiven für Chemikerinnen und Chemiker werden nach wie vor als sehr gut eingeschätzt. Nicht nur Chemische Industrie, sondern auch Konsumgüterindustrie, Medizin, Energiewirtschaft, Pharmazeutische Industrie, Zulieferfirmen – zum Beispiel für Autohersteller – oder auch Öffentlicher Dienst benötigen gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen.

Durch den hohen Anteil an praktischer Ausbildung wird schon mit dem Bachelorabschluss eine berufliche Qualifikation für Tätigkeiten im Labor, beispielsweise in der Analytik, erreicht.

Um forschend arbeiten und leitende Tätigkeiten übernehmen zu können, absolvieren die meisten Chemikerinnen und Chemiker jedoch noch ein Masterstudium und schließen eine Promotion an.

Die Webseite der Gesellschaft Deutscher Chemiker gibt exemplarisch Einblicke in ganz verschiedene Laufbahnen, die mit einem Studium der Chemie begonnen haben.

 

Masterperspektiven

Die Module des Masterstudiengangs Chemie spiegeln nicht mehr die klassischen Teildisziplinen der Chemie wider – Anorganische Chemie, Organische Chemie und Physikalische Chemie. Stattdessen werden alle chemischen Bereiche vernetzt und Studierende können sich auf zwei der vier zuvor genannten Forschungsschwerpunkte der Aachener Chemie fokussieren. In Forschungspraktika lernen sie, in multinationalen und interdisziplinären Arbeitsgruppen mit zum Beispiel Ingenieurinnen, Ingenieuren, Medizinerinnen, Medizinern oder Industriepartnerunternehmen eigenständig an grundlegenden und anwendungsorientierten wissenschaftlichen Fragestellungen zu arbeiten. Dazu gehören wichtige Zukunftsthemen wie Biomedizinische Anwendungen, Brennstoffzellen, Katalysatoren für nachhaltige chemische Prozesse beziehungsweise Stromerzeugung und Energiespeicherung. Hier wird die RWTH-typische Verzahnung der Naturwissenschaften und der Ingenieurwissenschaften für Studierende zu einem entscheidenden Standortvorteil, der sich später auch auf berufliche Perspektiven auswirken kann.

 

Modulhandbuch und Prüfungsordnungen

Das Modulhandbuch stellt alle Module des Studienganges vor und bietet damit einen umfassenden Einblick in seine Inhalte.

Prüfungsordnungen hingegen regeln rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen.

Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie Angaben zum Nachweis der gegebenenfalls geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Diese Regelungen werden für jeden einzelnen Studiengang in einer fachspezifischen Prüfungsordnung aufgegriffen, detaillierter formuliert und auf die spezifischen Fachinhalte angewendet.

Existieren in einer Übergangsphase für einen Studiengang zwei Prüfungsordnungen, gilt für Studienanfänger automatisch die aktuellste Fassung.

Modulhandbuch
Fachspezifische Prüfungsordnung
Übergreifende Prüfungsordnung der RWTH

 

Fakultät

Der Bachelorstudiengang Chemie wird angeboten von der Fachgruppe Chemie in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Die Fachgruppe vertritt mit ihren Schwerpunkten Asymmetrische Synthese und Wirkstoffe, Katalyse, Werkstoffe und Mesoskopische Systeme hochaktuelle Forschungsgebiete. Weitere experimentelle und theoretische Querschnittskompetenzen ergänzen das Fachspektrum, insbesondere im Bereich Computational Chemistry und Spektroskopie. Die Vernetzung der Chemie mit den Lebens-,Material- und Ingenieurwissenschaften manifestiert sich in vielfältigen Kooperationen mit Sonderforschungsbereichen, Exzellenzclustern, Graduiertenschulen und anderen Verbundprojekten.