Angewandte Geowissenschaften B.Sc.

 

Steckbrief

Eckdaten

Abschluss:
Bachelor of Science
Studienbeginn:
Wintersemester
Regelstudienzeit:
6 Semester
ECTS-Punkte:
180Mehr Informationen

Was ist damit gemeint?

ECTS sind Leistungspunkte, die den Arbeitsaufwand im Studium messen.

Sprache:
Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

  • Abitur oder eine gleichwertige HZB Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung (HZB)

  • Sprachkenntnisse in Deutsch Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Zur Einschreibung in diesen Studiengang muessen Sie Kenntnisse in der Unterrichtssprache nachweisen. Details regelt die Pruefungsordnung.

Zulassung für Erstsemester

frei
kein NC

Zulassung höhere Semester

frei
kein NC

Einschreibungsvoraussetzungen

  • SelfAssessment Mehr Informationen

    SelfAssessment

    Die RWTH-SelfAssessments sind Online-Beratungsverfahren zur Studienentscheidung. Die Teilnahme an einem (selten zwei) dieser SelfAssessments ist verpflichtend. Welches SelfAssessment für dieses Fach absolviert werden muss, lesen Sie in der Studiengangbeschreibung unter "Voraussetzungen". Zur Einschreibung (nicht schon zur Bewerbung) muss die Teilnahme am studienfeldspezifischen SelfAssessment nachgewiesen werden. Die Teilnahmebescheinigung können Sie sich selbst ausdrucken.

Termine und Fristen

 

Wie ist die Erde entstanden, wie ist sie aufgebaut, welche Rohstoffe birgt sie und wie kann man diese wertvollen Materialien finden? Wo könnten sich Erdschichten verschieben oder Höhlen einbrechen? Wie kann man Wasserreserven finden und nutzen? Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler untersuchen die Erde und bringen ihr Wissen in den Schutz unserer Natur und einen nachhaltigen Umgang mit den Rohstoffen der Erde ein. Sie können Erdbebenrisiken, Bergstürze, Verformungs- und Einbruchswahrscheinlichkeiten einschätzen und sichern mit ihren Untersuchungen und Gutachten beispielsweise große Bauvorhaben wie Tunnel und Staudämme. Darüber hinaus ergründen sie Entstehung und Struktur von fossilen und mineralischen Lagerstätten und die Eigenschaften natürlicher Materialien. Erschließung und nachhaltige Nutzung von Grundwasserreserven ist ein weiteres Anwendungsfeld. Für jeden dieser Themenkomplexe gibt es eine spezielle geowissenschaftliche Richtung, die mit den jeweils anderen intensiv zusammenarbeitet.

An der RWTH sind diese Spezialisierungen zu einem einzigen anwendungsorientierten Studiengang zusammengefasst. Er bietet ein breites natur- und geowissenschaftliches Grundlagenstudium sowie eine umfassende methodische Ausbildung. Hierzu kommen die sorgfältige Unterweisung im Gelände und außergewöhnlich gute Optionen, berufs- und forschungsrelevante Laborerfahrungen zu sammeln, zum Beispiel in der umweltgeochemischen Analytik. Dies ist in vergleichbarer Intensität nur an wenigen anderen Hochschulen möglich.

Schon in den letzten Semestern der Bachelorphase ist eine Spezialisierung möglich.

Aus frei wählbaren Module dreier geowissenschaftlicher Profilierungsbereiche stellen Studierende ein individuelles Studienprofil zusammen. Diese Fokussierung erlaubt ihnen, umfangreiches Wissen in einem Spezialisierungsbereich aufzubauen. Dieser kann in die geoingenieur-, materialwissenschaftliche oder lagerstättenkundliche Richtung weisen.

  • Geoingenieurwissenschaften: In diesem Profilbereich stehen beispielsweise Grundwasseruntersuchungen, Lösungen für Wasserversorgung in Megastädten und Sicherung des Baugrunds für Tunnel, Hochbauten oder Brücken im Mittelpunkt.
  • Energie und Mineralische Ressourcen: Die Spezialisierung fokussiert vor allem auf Erdöl und Erdgas, Mineralien und Metalle. Sie widmet sich damit einer wichtigen geowissenschaftlichen Aufgabe, die letztlich die Versorgung mit Energie- und Produktionsrohstoffen sicherstellt.
  • Angewandte Mineralogie und Kristallographie: Materialien, die in der Natur vorkommen, sind Forschungsgebiet des Bereichs Angewandte Mineralogie und Kristallographie. Sie werden in Bezug auf ihr Potenzial als Werkstoffe in Technologie und Wirtschaft analysiert. relevante Themen sind zum Beispiel Energiematerialien und Werkstoffe.
 

Studienverlauf

Zwischen Hörsaal und Gelände erleben Studierende der Angewandten Geowissenschaften eine außergewöhnliche Kombination aus Theorie und Praxis. Im ersten Jahr des Bachelorstudiums werden die Grundlagen in Mathematik, Physik und Chemie und eine erste Einführung in das System Erde sowie in die Themenfelder Gesteine, Minerale und Kristalle vermittelt.

Von Beginn an wird dieses Programm von Geländeübungen und Kartierkursen begleitet, die auch im zweiten und dritten Studienjahr fortgesetzt werden. Danach steht eine fundierte Einführung in verschiedene Disziplinen der Geowissenschaften im Mittelpunkt. Im abschließenden dritten Studienjahr stehen drei geowissenschaftliche Profilierungsbereiche zur Wahl - teils in englischer Sprache. Ein vierwöchiges, studienbegleitendes Berufspraktikum bietet erste Einblicke in die Anwendungsbereiche.

Studienstruktur

Semester

Naturwissenschaftliche Grundlagen

Geowissenschaftliche Grundlagen

1

Lineare Algebra, Chemie, Physik, Praktikum Chemie

Allgemeine Geologie, Erdgeschichte, Kristallographie, Mineralogie, Mineralbestimmung, Gesteinskunde

2

Differential und Integralrechnung, Physik, Praktikum Physik, Organische Chemie

Geologische Arbeitsmethoden und Kartenkunde, Geländeseminare

Geowissenschaftliche Grundlagen

3

Physik und Chemie der Erde, Polarisationsmikroskopie, Kartierkurs, Sedimentologie, Endogene Dynamik, Grundlagen der Geoingenieurwissenschaften

4

Regionale Geologie, Geoinformationssysteme und Fernerkundung, Statistik und Modellieren, Präsentieren und Publizieren, Paläontologie

Geowissenschaftliche Profilierung

5 bis 6

Profilierung: 7 aus 14 frei wählbaren Modulen
Berufspraktikum, Bachelorarbeit

Details zum Studienverlauf: Den Studienverlaufsplan und das Modulhandbuch gibt das Kurzprofil des Studiengangs wieder.

Auslandsprogramme

Die Fakultät pflegt mit einer Vielzahl von europäischen und nicht-europäischen Hochschulen feste Forschungs- und Lehrkooperationen. Über 70 Hochschulen weltweit, allein über 30 in Asien, bieten Studierenden die Möglichkeit, ihre akademische Ausbildung mit vertieften Kenntnissen der geologischen Gegebenheiten eines anderen Landes zu verbinden. Im Rahmen des EU-Mobilitätsprogrammes ERASMUS+ besteht die Möglichkeit, ein Auslandssemester an einer der zahlreichen europäischen Partnerhochschulen zu absolvieren, beispielsweise auf Island. Weitere Partnerschaften eröffnen Studienmöglichkeiten zum Beispiel im Oman, in Indonesien oder Indien. Alle Auslandssemester und -praktika werden von den geowissenschaftlichen Instituten ausdrücklich unterstützt – vor allem durch die eigens geschaffene Praxisinitiative Aachener Geowissenschaftler. Darüber hinaus führen jährliche Geländeübungen in alle Teile der Welt und eröffnen direkt vor Ort Studienmöglichkeiten und neue fachliche Perspektiven.

Alle Kooperationsprogramme der RWTH werden vorgestellt auf den Webseiten zum Austauschstudium. Fachspezifische Angebote werden auf der Fachgruppenwebseite zur Internationalen Vernetzung veröffentlicht.

 

Voraussetzungen

Persönliche Voraussetzungen

Unabdingbar für ein geowissenschaftliches Studium sind Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere an geowissenschaftlichen und technischen Fragestellungen, Bereitschaft zur Arbeit am Rechner, im Labor, auf Baustellen und in Bergwerken, teilweise auch unter extremen Bedingungen in strukturschwachen Gebieten, gute gesundheitliche Konstitution, gute Mathematik-, EDV- und Sprachkenntnisse und experimentelles Geschick. Zur Intensivierung und Vervollständigung des Vorwissens bietet die RWTH Studieninteressierten vor Studienbeginn ein Vorkursprogramm.

Einschreibungsvoraussetzung

RWTH-Studienfeld-SelfAssessment Georessourcen und Materialtechnik

 

Entscheidungshilfen

Dieser Studiengang nutzt Grundlagen der Physik, Mathematik und Chemie und baut darauf einen naturwissenschaftlich orientierten, geowissenschaftlichen Studiengang auf. Im Gegensatz zum Studium des Georessourcenmanagement und der Angewandten Geographie werden im Studium Angewandte Geowissenschaften vertiefende Kenntnisse über den Aufbau, die Dynamik und den Chemismus der Erde sowie chemische, physikalische und mathematische Methoden zur Lösung von komplexen, geowissenschaftlichen Aufgaben vermittelt. Studieninteressierte sollten also ein großes Interesse an naturwissenschaftlichem Arbeiten haben. Wer das Fachgebiet und den Studiengang besser kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, schon während der Schulzeit Vorlesungen zu besuchen. Erste Eindrücke bieten auch die Schüleruni, die Hochschulhospitationswoche oder die Schnupperuni für Mädchen.

 

Mediathek

Sie wünschen sich noch mehr Einblicke und Eindrücke? Nutzen Sie die Vielfalt der Informationsmöglichkeiten! Unsere Empfehlungen finden Sie in der Mediathek.

 

Berufsperspektiven

Aufgrund ihres stark auf Anwendungsaspekte ausgerichteten Studiums haben Absolventinnen und Absolventen der RWTH in einer Vielzahl von Berufsfeldern sehr gute Perspektiven.

Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler untersuchen die Prozesse im System Erde. Geowissenschaftliche Expertise wird z. B. in der rohstoffgewinnenden und -verarbeitenden Industrie (Erdgas, Erdöl, Geothermie, mineralische Lagerstätten, Edelmetalle, Baumaterialien, Kohle) benötigt.

Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler wirken bei Bau- und Infrastrukturprojekten mit, beurteilen Georisiken und tragen zur nachhaltigen Nutzung von Georessourcen beispielsweise in der Energie- und Wasserwirtschaft bei. In der Entwicklungszusammenarbeit steuern sie Projekte z. B. in den Bereichen Nachhaltige Infrastruktur, Wasser und Energie.

Ein weiteres wichtiges Ziel ihrer Arbeit ist die Entwicklung innovativer Materialien wie z. B. Energie- und Baumaterialien, Funktionswerkstoffe, Keramik, Glas und Kristalle.

Selbstverständlich stützen auch staatliche Ämter, Landesbehörden sowie kommunale Einrich-
tungen ihre Entscheidungen bei allen Planungs- und Bauvorhaben auf geowissenschaftliches Fachwissen – insbesondere in der RWTH-spezifischen Verbindung mit geoinformatischer Expertise.

 

Masterperspektiven

Im Masterstudiengang Angewandte Geowissenschaften kann die im Bachelor gewählte Proflilierung in eigenständigen Vertiefungsrichtungen fortgesetzt werden. Sie kann mit einigen Anpassungen des Studienprogramms auch gewechselt werden.

Die Vertiefungsrichtungen Energy and Mineral Resources und Applied Mineralogy and Cristallography werden in englischer, Geoingenieurwissenschaften teils in englischer, teils in deutscher Sprache unterrichtet. Dies eröffnet Studierenden die Möglichkeit, neben den fachlichen auch ihre fachspezifischen sprachlichen Kompetenzen zu erweitern.

Absolventinnen und Absolventen können alternative Masterprogramme des Geoclusters wählen: Georessourcenmanagement und Applied Geophysics.

 

Modulhandbuch und Prüfungsordnungen

Das Modulhandbuch stellt alle Module des Studienganges vor und bietet damit einen umfassenden Einblick in seine Inhalte.

Prüfungsordnungen hingegen regeln rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen.

Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie Angaben zum Nachweis der gegebenenfalls geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Diese Regelungen werden für jeden einzelnen Studiengang in einer fachspezifischen Prüfungsordnung aufgegriffen, detaillierter formuliert und auf die spezifischen Fachinhalte angewendet.

Existieren in einer Übergangsphase für einen Studiengang zwei Prüfungsordnungen, gilt für Studienanfänger automatisch die aktuellste Fassung.

Modulhandbuch
Fachspezifische Prüfungsordnung
Übergreifende Prüfungsordnung der RWTH

 

Fakultät

Der Bachelorstudiengang Angewandte Geowissenschaften wird angeboten von der Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie in der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik.

Die Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie der RWTH vereint derzeit 22 Professuren, die sich mit dem System der Erde beschäftigen, zum RWTH-Geocluster. Gemeinsam mit den Fachgruppen Rohstoffe und Entsorgungstechnik sowie Materialwissenschaften und Werkstofftechnik ist sie Teil der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik, die sich der gesamten Prozesskette Rohstoffquelle – Gewinnung – Veredelung – Weiterverarbeitung – Entsorgung widmet.