Laila Kamar

  Laila Kamar beim Doktorjubiläum 2011 © Martin Lux Laila Kamar beim Doktorjubiläum 2011

In ihrem Heimatland Ägypten gilt sie bereits als so etwas wie die „Mutter aller Schiffbauingenieure“: Laila Kamar, Professorin an der Sues-Universität in Port Said. Mitte der Siebzigerjahre kam die heute 66-jährige Ägypterin mit Hilfe eines Regierungsstipendiums zum Studium nach Deutschland. Am damaligen Lehrstuhl für Schiffbau, Entwurf und Dynamik der RWTH Aachen studierte sie ab 1974 Maschinenbau mit Fachrichtung Schiffbau. Als vermutlich deutschlandweit erste Frau promovierte sie dort 1985 mit einer Doktorarbeit über den Einfluss von Flachgewässern auf die Fahreigenschaften von Schiffen.

Aachen eroberte ihr Herz

Nur, wie kommt man als junge Ägypterin, die zudem in Ägyptens zweitwichtigster Hafenstadt Port Said tagtäglich Schiffe aus aller Herren Länder ein- und auslaufen sah, auf die Idee, ausgerechnet in Aachen Schiffbau studieren zu wollen? Am weithin berühmten maritimen Flair der alten Kaiserstadt dürfte es jedenfalls kaum gelegen haben, dass es Kamar ausgerechnet ins Dreiländereck verschlug. Oder sollte gar etwa die Wurm mit ihren tückischen Sandbänken und Untiefen ihren wissenschaftlichen Ehrgeiz in besonderer Weise geweckt haben? Der Grund ist weitaus banaler. Gemeinsam mit ihrem Mann, der ebenfalls in Aachen promoviert hat, hatte sie im Vorfeld Deutschland bereist und dabei eine Reihe anderer Universitätsstädte (Hamburg, Hannover und Berlin) in Augenschein genommen. Aber keine von diesen möglichen Alternativen konnte der Stadt Karls des Großen buchstäblich das Wasser reichen.

Aachen hat auf Anhieb unser Herz erobert und auch, wenn es nicht am Meer liegt, ist es ein Volltreffer gewesen.

Prof. Dr.-Ing. Laila Kamar

 

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Heimatgefühle

Bis heute pflegt Kamar, die unmittelbar nach ihrer Promotion wieder in ihr Heimatland zurückkehrte, wo sie als gefragte Wissenschaftlerin schnell Karriere machte und inzwischen als Professorin lehrt sowie als Vize-Dekanin ihrer Fakultät tätig ist, enge Kontakte nach Deutschland. Noch heute, wenn sie Deutschland besuche, wie zuletzt anlässlich ihres silbernen Doktorjubiläums im Sommer 2011, komme sie stets für ein paar Tage nach Aachen. „Ich habe einfach noch viele Freunde und Bekannte hier und es fühlt sich immer an, als ob ich nach Hause komme“, klingt bei Kamar ein wenig Wehmut an.

 

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