RWTH-Wissenschaftler erforschten Baukultur und Dorfgestaltung in der Eifel

09.04.2013

Im Januar 2009 startete das Forschungsprojekt „Planen, Bauen und Gestalten – Baukultur und Dorfgestaltung“. Nach vier Jahren wird das Projekt mit einem Finanzvolumen von 154.000 Euro jetzt abgeschlossen. Die Arbeiten wurden im Rahmen des LEADER-Schwerpunktes der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. Projektträger war das Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen unter Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Rolf Westerheide. Weiterhin engagierten sich die StädteRegion Aachen, der Kreis Düren, der Kreis Euskirchen und die Geschäftsstelle LEADER-Region Eifel gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Städte und Gemeinden. Die Gebietskulisse des LEADER-Projektes umfasst 15 Eifelgemeinden und Städte des Kreises Düren, Kreises Euskirchen und der StädteRegion Aachen mit insgesamt 275 Dörfern.

 

Projekt setzte Impulse

Die Impulse des Projektes sind vielseitig und haben einiges in der nordrhein-westfälischen Eifel bewegt. Entstanden ist ein breitgefächertes Angebot an Produkten, die Bürgern, Planern und Verwaltungen in der Region als Informationsplattform, Beratungshilfen und Ideengeber kostenlos zur Verfügung stehen: So ist die Wanderausstellung ,,Besonderheiten der Baukultur der nordrhein-westfälischen Eifel‘‘ seit November 2011 an verschiedenen Standorten zu sehen. Die Webseite www.baukultur-eifel.de ist ebenfalls seit 2011 online, hier werden baukulturelle Besonderheiten der Städte und Gemeinden der Region, städtebauliche und bauliche Prinzipien der Baukultur und ausgewählte Baubeispiele dargestellt. In Workshops haben Planer, Vertreter der Politik sowie Stadt- und Kreisverwaltungen gemeinsam über gemeinde- und kreisübergreifende Themen und Maßnahmen zur Stärkung der Baukultur diskutiert. Eine öffentlichen Fachtagung ,,Es bewegt sich was! Regionale Baukultur im ländlichen Raum‘‘, die im November 2011 in Simmerath-Rurberg stattfand, thematisierte Fragestellungen zur Stärkung regionaler Baukultur und regte einen Austausch an. Gegründet wurde die Initiative „Baukultur Eifel“ mit Bauexperten aus der Region, sie soll auch nach Projektabschluss weiter geführt werden.

Studierende entwickelten Visionen für Dörfer

Architektur-Studierende der RWTH Aachen entwickelten ,,Testentwürfe‘‘, bei denen sie für verschiedene Ortsteile Konzepte unter spezifischen Fragestellungen planten. Durch die Bearbeitung und Vorträge der Studierenden vor Ort wurden die Bewohner angeregt, über die Neugestaltung Ihres Wohnortes nachzudenken. Einige ,,Testentwürfe‘‘ sind auf der Webseite www.baukultur-eifel.de und in einer Broschüre veröffentlicht.

Zielgruppe Schülerinnen und Schüler

Die Vermittlung regionaler Baukultur an Schülerinnen und Schüler war ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. So wurde gemeinsam mit Lehrern ein Konzept zur Einbindung modularer Unterrichtsreihen in den Erdkundeunterricht für die Jahrgangsstufen 9 und 11 entwickelt. Die Lehrer Gerd Deutz vom Ritzefeld-Gymnasium in Stolberg und Dirk Sieven vom Franziskus-Gymnasium in Vossenack sowie Lehrerin Anja Henseler vom Städtischen Gymnasium in Schleiden und ihre Schüler engagierten sich hier. Die Unterrichtsbausteine sind auf der Webseite www.baukultur-eifel.de zum Download aufbereitet.

Ratgeber „Bauen in der Eifel NRW“

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde der 300-seitige Ratgeber ,,Bauen in der Eifel NRW‘‘ erstellt. Der Ratgeber wird in den Beratungsstellen der Kreise und Gemeinden sowie in der LEADER-Geschäftsstelle öffentlich ausliegen.

„Die Förderung der Baukultur darf nach Abschluss dieses Projektes nicht zum Stillstand kommen. Vielmehr müssen Bauherren, Bürger und verantwortliche Akteure im ländlichen Raum der Eifel durch neue Anstöße die ,,Baukultur‘‘ auch in Zukunft stärken“, betont Projektleiter Prof. Westerheide.