Strategische Partnerschaft RWTH Aachen und Tsinghua University
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Zur strategischen Partnerschaft
Die RWTH Aachen ist mit der renommierten Tsinghua University in Peking durch eine langjährige Freundschaft verbunden. Bereits seit 1981 besteht ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Universitäten, die sich jeweils durch eine ausgeprägte Stärke in den Ingenieur- und Naturwissenschaften auszeichnen. Seit 2001 besteht ein Doppelmaster-Programm im Maschinenbau, welches bereits mehr als 850 Absolventinnen und Absolventen hervorgebracht hat. 2013 wurde die Tsinghua University zum ersten strategischen Partner der RWTH Aachen University.
Das Auslaufen der besonderen Förderung dieser Partnerschaft durch den DAAD wurde vom Willen der beiden Universitäten zur privilegierten Partnerschaft aufgefangen und so versicherten sich Professor Ernst Schmachtenberg, damaliger Rektor der RWTH Aachen, und Professor Qiu Yong, Präsident der Tsinghua University in jüngster Vergangenheit die gegenseitige Verbundenheit wie auch den ausdrücklichen Wunsch, in Zukunft zusammenzuarbeiten und die Beziehungen weiter zu vertiefen.
Rektor Ulrich Rüdiger bestätigte 2019 diesen Kurs und unterzeichnete nicht nur eine Verlängerung des bestehenden Kooperationsvertrags, sondern weitete die Kooperation auf die Shenzhen International Graduate School (SIGS) aus. Konkret bedeutet das ein weiteres Doppelmasterprogramm (in Vorbereitung), gemeinsame Spitzenforschung und Austauschplätze für Studierende der RWTH in einer der jüngsten und innovativsten Städte Chinas.
Aktuelle Kooperationsprojekte
Im EU HORIZON 2020-Projekt MIX-UP erforscht ein internationales Konsortium, darunter auch die RWTH Aachen und die Tsinghua University, neuartige und nachhaltige Recyclingmethoden. Das Projekt wird von Professor Lars Blank koordiniert.
Das Institut für Kraftwerkstechnik, Dampf- und Gasturbinen (IKDG) unterhält seit vielen Jahren intensive Kontakte zur Tsinghua University. Regelmäßige Workshops und Forschungsaufenthalte von Master-Studierenden und Promovierenden führten zu einem nachhaltigen bilateralen Netzwerk. Aus dieser Beziehung ging schließlich die Clean Energy Research Initiative (CERI) hervor, gefördert vom BMBF, welche sich mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Energietechnik beschäftigt. Im Oktober 2018 wurde ein Kooperationsbüro auf dem Campus der Tsinghua University eröffnet.
Der Lehrstuhl für Baustatik und Baudynamik führt mit dem Department of Hydraulic Engineering seit 2017 im Rahmen eines Forschungsvorhabens hybride Echtzeit Simulationen durch, um die seismische Effektivität von Formgedächtnisdämpfern zu erfassen.
Am Werkzeugmaschinenlabor, kurz WZL, wird in Kooperation mit der Tsinghua University von 2018 bis 2021 das Projekt StarTest durchgeführt, welches die Standardisierung von Testverfahren für Batterien in der Elektromobilität in Deutschland und China zum Ziel hat.
Die EMR führt mit der School of Aerospace der Tsinghua University seit 2018 ein gemeinsames Forschungsvorhaben durch, welches sich mit der Durchlässigkeit von Gesteinen für Gase beschäftigt. Ziel ist eine deutliche Präzisierung bei der Prognose von Gasflüssen.
Am Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik wird gemeinsam mit dem Department of Mechanical Engineering der Tsinghua University Grundlagenforschung zum Einsatz von Exoskeletten bei gelähmten Patientinnen und Patienten betrieben. Im Projektzeitraum sollen die Modelle und Anwendungen entwickelt werden, welche die Übertragung des Prinzips auf Querschnittsgelähmte ermöglichen soll, einschließlich einer Studie mit gelähmten Personen zum Ende der Projektlaufzeit.
Häufig gestellte Fragen zur Strategischen Partnerschaft
Was ist eine Strategische Partnerschaft?
Die RWTH schließt Strategische Partnerschaften mit renommierten Partnern ähnlichen Profils, wie der kanadischen University of Alberta in Edmonton, dem indischen IIT Madras in Chennai sowie der Tsinghua University in Peking. Diese besonderen Partnerschaften zeichnen sich durch den nachhaltigen Ausbau der Zusammenarbeit auf allen institutionellen Ebenen aus. Das betrifft die Lehre, die Forschung wie auch die administrative Ebene. Im Zuge dessen sollen gemeinsame Strukturen und innovative Lehrangebote entwickelt, Forschungsverbünde errichtet und synergetische Kooperationsformate gefestigt werden. Das Ziel ist es, die Lehr- und Forschungsprofile zu schärfen und die Internationalisierung der RWTH und ihrer Partnerhochschulen voranzutreiben.
Was sind die Kernziele der Strategischen Partnerschaft der RWTH und Tsinghua University?
Das Kernziel der Strategischen Partnerschaft ist es, gemeinsam innovative Lösungsansätze und Spitzentechnologien zu entwickeln, um damit den globalen Herausforderungen zu begegnen. Dazu sollen die wissenschaftlichen Kooperationen ausgebaut, Anwendungsbezug, Unternehmertum und Industrie-Kooperationen gefördert sowie die Ausbildung hochqualifizierten und interkulturell geschulten Personals intensiviert werden. Dies soll die internationale Sichtbarkeit und Mobilität auf allen Ebenen erhöhen, forschungsorientierte (und digitale) Lehre stärken sowie gemeinsame Governance- und Verwaltungsstrukturen schaffen. Durch optimale Forschungsmöglichkeiten und Karriereförderung soll allgemein die Attraktivität für Talente und Spitzenforscher gesteigert werden.
Was sind die Kernthemen der Strategischen Partnerschaft der RWTH und Tsinghua University?
Die Zusammenarbeit der Tsinghua University mit der RWTH Aachen wird durch eine Vielzahl von Aktivitäten charakterisiert. Besondere Schwerpunkte liegen im Maschinenbau mit dem Sino-German Joint Laboratory of Innovative Design and Manufacturing of Advanced Mechanical Systems und der Forschung zu nachhaltigen Energien mit der Clean Energy Research Initiative am IKDG. In den Wirtschaftswissenschaften wird mit einem gesonderten Fakultätsabkommen als auch dem WIN-Programm die intensive Partnerschaft gepflegt.
Profil
Die Tsinghua University wurde 1911 auf dem Gelände eines ehemals kaiserlichen Gartens gegründet und verschrieb sich bereits zu jener Zeit dem Ziel, zwischen China und dem Westen zu vermitteln. 1952 wurde der ingenieurwissenschaftliche Schwerpunkt der Hochschule festgelegt, welcher auch die Grundlage zur Partnerschaft mit der RWTH Aachen bildet. Mittlerweile ist die Tsinghua University eine international vernetzte Volluniversität mit circa 48.000 Studierenden, an der neben den Ingenieur- und Naturwissenschaften zum Beispiel auch Kunst, Jura, Philosophie und Medizin gelehrt werden. Das „MIT Asiens“ gilt als eine der forschungsstärksten Universitäten der Welt und ist insbesondere in der Grundlagenforschung profiliert. Unter dem Motto „Selbstdisziplin und gesellschaftliche Verantwortung“ sollen von der Tsinghua University ausgehend sowohl die Herausforderungen der chinesischen wie auch der Weltgesellschaft angegangen werden.
Campus Tsinghua University
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