RWTH plant Pilotanlage für das Recycling von 25.000 Tonnen Batterien
Deutsch-schwedische Kooperation zur Erforschung nachhaltiger Batterierecyclingverfahren.
Die Anforderungen an Energiequellen mit hohen spezifischen Spannungen und Ladezyklen haben die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien in mobilen Anwendungen stark vorangetrieben. Doch der zunehmende Einsatz dieser Batterien bedingt auch ein erhöhtes Abfallaufkommen. Die Nutzung der in den Batterien enthaltenen Ressourcen ist für die künftige Sicherung der Rohstoffversorgung unerlässlich. Der steigende Lithiumbedarf und die alarmierende Verfügbarkeit von Metallen für führende europäische High-Tech-Länder erfordern die Entwicklung von Recyclingverfahren für die Verwendung von Sekundärrohstoffen, um eine verbesserte Importunabhängigkeit zu gewährleisten.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand gemeinsam mit Vinnova aus Schweden das Forschungsprojekt LIBERO der RWTH Aachen. Das deutsch-schwedische Konsortium mit jeweils zwei Partnern aus Industrie und Forschung arbeitet gemeinsam an einem robusten, flexiblen und möglichst abfallfreien Prozess zum Batterierecycling. Damit sollen alle in gebrauchten Li-Ionen-Batterien enthaltenen Wertmetalle und Komponenten zurückgewonnen werden. Seitens der RWTH wird das Projekt „Near zero waste Hydrometallurgy for spent Li-ion batteries – multi element recovery for maximized recycling efficiency“ vom Institut für Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling unter Leitung von Professor Bernd Friedrich umgesetzt. Das Forschungsvorhaben umfasst ein Projektvolumen von rund 920.000 Euro. Zu den Partnern zählen die Accurec Recycling GmbH, die Chalmers University of Technology sowie die MEAB Metallextraktion AB.
Ziel ist, mittels Mehrkomponenten-Recycling eine Antwort auf das Recyclingproblem des Batteriemarktes zu bieten und die Wiederverwertung von Lithium-Ionen-Batterien in den Tonnenbereich zu skalieren. Das Verfahren ermöglicht die Rückgewinnung von Batteriekomponenten wie Lithium, Graphit und Elektrolyten und steigert so die Recyclingeffizienz. Herzstück des Projektes ist die Entwicklung eines containerbasierten, modularen Anlagenkonzepts. Das Forschungsvorhaben endet mit der grundlegenden Planung einer Pilotanlage, um 25.000 Tonnen Elektrofahrzeugbatterien sowie weitere Konsumerbatterien zu behandeln.
Redaktion: Presse und Kommunikation