Geschichtswissenschaft - Geschichte als Wissenskultur M.A.

 

Steckbrief

Eckdaten

Abschluss:
Master of Arts
Studienbeginn:
Winter-, Sommersemester
Regelstudienzeit:
4 Semester
ECTS-Punkte:
120Mehr Informationen

Was ist damit gemeint?

ECTS sind Leistungspunkte, die den Arbeitsaufwand im Studium messen.

Sprache:
Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

  • 1. Hochschulabschluss, fachliche Vorbildung gem. PO Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Ein anerkannter erster Hochschulabschluss, durch den die fachliche Vorbildung für den Masterstudiengang nachgewiesen wird. Die für ein erfolgreiches Studium erforderlichen Kenntnisse sind in der jeweiligen Prüfungsordnung (PO) festgelegt.

  • Sprachkenntnisse in Deutsch Mehr Informationen

    Was ist damit gemeint?

    Zur Einschreibung in diesen Studiengang muessen Sie Kenntnisse in der Unterrichtssprache nachweisen. Details regelt die Pruefungsordnung.

Zulassung für Erstsemester

frei
kein NC

Zulassung höhere Semester

frei
kein NC

Sprachvoraussetzungen

  • siehe Studiengangbeschreibung

Termine und Fristen

 

Geschichte als Wissenskultur thematisiert Vergangenheit aus der Perspektive einer wissensgestützten Weltaneignung. Ursprünglich enge Disziplin- und Fortschrittsgeschichte erzählend, versteht sich die Wissenschaftsgeschichte heute als Geschichte der Herausbildung von Wissenskulturen. Die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte fragt nicht mehr nur nach den Inhalten und Personen, sondern ebenso nach den Institutionen, Vermittlungsverfahren, Anwendungsformen, gesellschaftlichen Kontexten und Folgen gelehrten und wissenschaftlichen Wissens. Moderne Wissens- und Wissenschaftsgeschichte thematisiert folglich die gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen, unter denen Wissenschaft stattfindet.

Die Studierenden des Masterstudiengangs „Geschichtswissenschaft – Geschichte als Wissenskultur“ lernen solche unterschiedlichen Wissenskulturen kennen, das heißt, sie setzen sich mit sehr unterschiedlichen Formen der Produktion von Wissen und des Umgangs mit Wissen auseinander. Zu nennen sind hier vor allem: Geschichtswissenschaft als spezifischer Zugang zum Wissen, fachsystematische Zugriffe auf Wissen, epochale und kulturräumliche Unterschiede des Umgangs mit Wissen, Dynamiken der Wissensgewinnung. Damit verstehen die Studierenden die Kontextgebundenheit – nämlich die Historizität und die kulturelle Bedingtheit – von Wissen, Wissenschaft und Innovation. Mit diesem methodischen – und eben nicht durch einen Gegenstand, eine Epoche oder einen Raum definierten – Zugang erlaubt der Studiengang eine epochenübergreifende Diskussion aller mit Wissenskulturen verbundenen Themen auf verschiedenen Ebenen. Er erlaubt sie jedoch nicht nur, sondern er erfordert solche Diskussionen geradezu.

Charakteristika des Studiengangs an der RWTH

Der Aachener Masterstudiengang „Geschichtswissenschaft – Geschichte als Wissenskultur“ zeichnet sich gegenüber Studiengängen mit ähnlichen Bezeichnungen an anderen Universitäten dadurch aus, dass er sich gleichzeitig auf das Wissen in der Geschichte und dessen Erforschung und Rekonstruktion konzentriert.

Zum einen greift er damit wichtige Anforderungen unserer postindustriellen Wissensgesellschaft auf, zum anderen thematisiert er klassische und aktuelle Forschungsfragen der Historiografie. Er bietet damit sowohl unverzichtbare und nahezu kanonisierte Lehrinhalte des Fachs Geschichtswissenschaft als auch intensive Einblicke in aktuelle Forschungsfragen.

Das Aachener Historische Institut hat in der Vergangenheit im Uniranking bei der Betreuung von seinen Studierenden immer sehr gut abgeschnitten. Der Master „Geschichte als Wissenskultur" spiegelt darauf aufbauend das Bestreben wider, die eigenen Kompetenzen zu bündeln und die Studierenden in die Forschung aktiv miteinzubeziehen.

 

Studienverlauf

Der Studiengang besteht aus zwei Arten von Modulen, den speziellen Modulen und den allgemeinen Modulen. Pro Semester wird aus jeder der beiden Gruppen ein Modul belegt. Jedes dieser Module besteht aus einer Vorlesung, einer Übung und einem Seminar.

Spezielle Module:

  • Methoden I: Wissen erschließen
  • Methoden II: Geschichtswissenschaft reflektieren
  • Methoden III: Wissen vermitteln

Allgemeine Module:

Im Gegensatz zu den speziellen Modulen, die epochenübergreifend ausgerichtet sind, bewegen sich die allgemeinen Module entlang der vier Epochen Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neuzeit.

Die vier ordentlichen Professuren sowie die sonstigen Dozenturen des Historischen Instituts an der RWTH prägen jeweils eigene Aspekte des Studiengangs: Die Alte Geschichte ist prädestiniert für die Analyse der Entstehung von Schriftlichkeit, sie erkundet die kulturgeographischen Grundlagen des Wissens, wobei der Einsatz moderner Techniken zur Erforschung antiker Kulturen eine wichtige Rolle spielt. Die Mittlere Geschichte untersucht die sozialen, organisatorischen und habituellen Voraussetzungen mittelalterlicher Wissenskulturen; ferner verfügt die Professur sowohl über beste Kompetenzen für die Vermittlung von Geschichtswissenschaft im Computerzeitalter als auch über die entsprechenden Netzwerke in der community. Die Frühe Neuzeit thematisiert die für die Epoche typischen Vernetzungen des Wissens und die daraus sich ergebenden neuen Formen und Inhalte der Wissensbeschreibung sowie die sich ebenfalls aus den neuen wissenschaftlichen Praktiken ergebende Genderdimension von Wissenskulturen. Die Neuere Geschichte nimmt entsprechend der technischen Entwicklung in der Moderne die Medialität und Technik als Bedingung und Faktoren der Geschichtswissenschaft in den Blick und thematisiert die Herausbildung und Struktur moderner Technikkulturen; Technikgeschichte wird dabei stets als Gesellschaftsgeschichte verstanden.

Auslandsprogramme

Damit die Studierenden Gelegenheit erhalten, frühzeitig andere Wissenskulturen auch aus eigener Anschauung kennen zu lernen, ermöglicht ihnen der Studiengang auch Auslandsaufenthalte, bevorzugt im fremdsprachigen Ausland. Wir empfehlen jedoch, den Auslandsaufenthalt schon im Bachelorstudium zu absolvieren.

 

Voraussetzungen

Zugangsvoraussetzung

Voraussetzung für die Studienaufnahme ist ein erster Hochschulabschluss, mit dem die fachliche Vorbildung nachgewiesen wird, die die Prüfungsordnung definiert. Die Feststellung, dass die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, trifft der Prüfungsausschuss.

Sprachvoraussetzungen

Weil das Verstehen unterschiedlicher Wissenskulturen an Sprachkenntnisse gebunden ist, wird vor der Aufnahme des Studiums die Aneignung solcher Sprachkenntnisse, insbesondere des Lateinischen und Englischen sowie einer weiteren modernen Fremdsprache, dringend empfohlen. Sprachkenntnisse können gegebenenfalls studienbegleitend erworben werden.

 

Berufsperspektiven

Aus den fachwissenschaftlichen wie den überfachlichen Kompetenzen und Fertigkeiten, die der Studiengang vermittelt, ergeben sich grundsätzlich zwei berufliche Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen:

1. Die methodische Ausrichtung des Studiengangs wird die Absolventinnen und Absolventen in besonderer Weise befähigen, auf hohem Niveau wissenschaftlich zu arbeiten und sich, insbesondere mit einer Promotion, wissenschaftlich weiter zu qualifizieren.

2. Die Absolventinnen und Absolventen, die nicht promovieren, erwerben die erforderliche Professionalität im Sinne geschichtswissenschaftlicher Berufe außerhalb von Universitäten und Forschungseinrichtungen in Medien, Kultur- und Wissenschaftsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit, Parteien und Verbänden, Dokumentation, Museen und Erwachsenenbildung. Die Erlangung fundierter Sachkenntnisse im gewählten Schwerpunkt des Studienganges ist hierfür grundlegend.

 

Modulhandbuch und Prüfungsordnungen

Das Modulhandbuch stellt alle Module des Studienganges vor und bietet damit einen umfassenden Einblick in seine Inhalte.

Prüfungsordnungen hingegen regeln rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen.

Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie Angaben zum Nachweis der gegebenenfalls geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Diese Regelungen werden für jeden einzelnen Studiengang in einer fachspezifischen Prüfungsordnung aufgegriffen, detaillierter formuliert und auf die spezifischen Fachinhalte angewendet.

Existieren in einer Übergangsphase für einen Studiengang zwei Prüfungsordnungen, gilt für Studienanfänger automatisch die aktuellste Fassung.

Modulhandbuch
Fachspezifische Prüfungsordnung
Übergreifende Prüfungsordnung der RWTH

 

Fakultät

Der Masterstudiengang „Geschichtswissenschaft – Geschichte als Wissenskultur“ wird angeboten vom Historischen Institut in der Philosophischen Fakultät.