Willy-Hager-Preis 2013 für RWTH-Dissertation
Mit ihrer Arbeit über die Rückgewinnungsmöglichkeiten von Phosphor aus Klärschlamm überzeugte Dr. Claudia Niewersch die Jury der Wasserchemischen Gesellschaft: Die ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin des RWTH-Lehrstuhls für Chemische Verfahrenstechnik erhielt dafür den Willy-Hager-Preis 2013.
Jedes Jahr werden nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) weltweit über 40 Millionen Tonnen Phosphat als Düngemittel eingesetzt. Doch leicht zugängliche Phosphatressourcen gehen allmählich zur Neige, die Erschließung phosphatreicher Sekundär-Quellen ist erforderlich. In diese Kategorie fällt Klärschlamm, denn er enthält rund fünf Prozent Phosphat. Um das darin enthaltene Phosphat nutzbar zu machen, muss es konzentriert und gleichzeitig von den oft vorhandenen Schwermetallen getrennt werden.
Claudia Niewersch hat in ihrer Dissertation ein Verfahren untersucht, dass eine Nanofiltration mit einer Nassoxidation kombiniert. Im Nanofiltrations-Schritt werden Schwermetalle und organische Verbindungen zurückgehalten, während Phosphat bei niedrigem pH-Wert passieren kann. Niewersch stellte fest, dass die Ergebnisse der Nanofiltration durch die Konzentrationen diverser Haupt- und Nebenkomponenten beeinflusst wurden. Sie entwickelte daraufhin ein Modell, mit dessen Hilfe der Prozess entscheidend verbessert werden konnte.
Der Willy-Hager-Preis ist mit 6000 Euro dotiert und wird durch die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) und die „Wasserchemische Gesellschaft“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) organisiert. Die Auszeichnung wird an jüngere Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik in der industriellen Wasser- oder Abwasseraufbereitung vergeben.