EU-Projekt SOLUTIONS: Maßstäbe für gesunde Gewässer in Europa

27.08.2014

Der Schutz europäischer Oberflächengewässer steht vor großen Herausforderungen, um den von der Union geforderten „guten Zustand“ unserer Gewässer und Einzugsgebiete zu erreichen. Das EU-Projekt „SOLUTIONS“ (Koordination durch Dr. Werner Brack am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ) will hierfür neue Maßstäbe beim Verständnis von Umweltrisiken aufgrund von Schadstoffbelastungen setzen. Über 100 Wissenschaftler von 39 Projektpartnern aus ganz Europa sowie China, Brasilien und Australien arbeiten in den nächsten fünf Jahren an lösungsorientierten Sanierungsmaßnahmen für die gesamte EU.

 

Seitens der RWTH Aachen beteiligt sich das Lehr- und Forschungsgebiet für Ökosystemanalyse unter Leitung von Prof. Dr. Henner Hollert an der Entwicklung von Lösungsansätzen, welche die zukünftige Verbesserung der Gewässerqualität und den Erhalt der biologischen Vielfalt europäischer Gewässer und Auenlandschaften sichern sollen. Die Aachener Gruppe erforscht die Auswirkungen von Umweltbelastungen auf Zellen und Organismen, um den Einfluss von bereits vorhandenen und zukünftigen Gewässerverschmutzung besser voraussagen zu können. Die EU-Kommission fördert die Arbeit der Aachener Biologen mit 213.000 Euro.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf unserem Planeten. Unsere Gewässer stellen seit jeher die Lebensadern unserer Zivilisation dar und beherbergen einen unermesslichen Reichtum an Pflanzen und Tieren. Aufgrund menschlicher Aktivitäten sind Gewässer weltweit chemisch und vor allem ökologisch in einem unbefriedigenden Zustand. Mögliche Sanierungsmaßnahmen sind jedoch schwer umsetzbar, da zumeist Unklarheit über die Bewertungsgrundlage vorhandener chemischer und biologischer Daten herrscht. Gemäß dem Bundesamt für Umweltschutz, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Stand 2012) befinden sich lediglich 10% aller deutschen Oberflächengewässer in einem guten ökologischen Zustand. Notwendigen länderübergreifenden Gewässer-Sanierungsmaßnahmen steht ein Mangel an einheitlichen Regulierungsmöglichkeiten gegenüber.

Einzigartig für das Projekt SOLUTIONS ist die direkte Zusammenarbeit mit internationalen Fallstudien, wie zum Beispiel der internationalen Donauexpedition „Joint Danube Survey 3“, welche es ermöglicht Umweltmonitoring in selten erreichten Größenordnungen zu betreiben. Ziel ist es eine Brücke zwischen dem Auftreten chemischer Substanzen und den nachweislichen Auswirkungen auf die Umwelt zu schlagen – dieser kombinierte Ansatz setzt im Bereich der Umweltforschung neue Maßstäbe.