Stéphanie Portet

 
Aufenthalt an der RWTH Aachen Kármán Fellow an der RWTH Aachen, 2014
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Stéphanie Portet ist Associate Professor am Department of Mathematics der Faculty of Science an der Universität von Manitoba in Kanada.

Während ihres dreimonatigen Aufenthalts am Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie, kurz MOCA, im Jahre 2014 beschäftigte sie sich mit der Entwicklung von Bildmodellen von Intermediärfilamentnetzwerken in biologischen Zellen. Ein Resultat ihres Forschungsaufenthalts ist eine gemeinsame Publikation mit Forscher-Alumnus Anotida Madzvamuse und Professor Leube zum Thema Keratindynamik.

 

Interview with Stéphanie Portet

Stéphanie Portet © University of Manitoba

Was ist ihr Forschungsgebiet? Können Sie uns kurz erklären, in welchem Kontext ihre Forschung wichtig ist?

Ich bin Bio-Mathematikerin und beschäftige mich mit angewandter Zellbiologie, das heißt ich analysiere und entwickle mathematische und computer-basierte Modelle zur Untersuchung biologischer Probleme.

Mein Hauptinteresse gilt der Modellierung zytoskeletaler Netzwerke, wobei mein Hauptaugenmerk auf den Intermediärfilamentnetzwerken liegt.   

Was führte zu Ihrem Aufenthalt als Gastwissenschaftlerin am Institut für molekulare und zelluläre Biologie und dem Lehrstuhl für Bildbearbeitung?

Die Professoren Leube und Windoffer sind international renommierte Experten für Intermediärfilamente, und ihre Arbeit und Expertise auf dem Gebiet der Bildgebung sind essenziell für ein Verständnis der Organisation und Funktionsweise der Intermediärfilamentnetzwerke.

Um meine Modelle entwickeln, kalibrieren und validieren zu können, ist der Austausch mit experimentellen Forschern unerlässlich, wie auch die Bestätigung der Modellvorhersagen mit experimentellen Daten. Daher war und ist die Zusammenarbeit mit Professor Leube, dem Leiter des Instituts für Molekulare und Zelluläre Anatomie, für meine Arbeit sehr wichtig.  

Wenn Sie auf Ihren Aufenthalt an der RWTH Aachen  zurückblicken, welche Erfahrung war für Sie die lohnendste?

Insgesamt habe ich drei Monate am Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie verbracht – hier hatte ich steten Kontakt mit experimentellen Forschern und Experten auf dem Gebiet der Intermediärfilamente. Im engen Kontakt auch zu Biologen war ich in der Lage, Szenarien für mathematische Modelle zu entwickeln und Modellvorhersagen anhand experimenteller Daten zu überprüfen. Der tägliche Austausch machte es mir möglich, meine Modellannahmen stetig zu verfeinern.    

Welche sind die wichtigsten greifbaren Resultate Ihres Forschungsaufenthalts?

Ein wichtiges Ergebnis meines Aufenthalts ist die Publikation Keratin Dynamics: Modeling the Interplay Between Turnover and Transport,  die ich zusammen mit den Aachener Kollegen veröffentlicht habe.

Des Weiteren habe mein Wissen über die Biologie der Internediärfilamente erweitern und die Ergebnisse meiner Zusammenarbeit mit Anotida Madzvamuse, einem ehemaligen Theodore-von-Kármám-Fellow, validieren können. Anotida Madzvamuse habe ich 2013 während seines Aufenthalts an der RWTH Aachen kennengelernt.

War das Ihr erster Aufenthalt in Aachen? Was sind Ihre Eindrücke?

Es war nicht mein erster Aufenthalt in Aachen, da ich Professor Leube und seine Forschungsgruppe bereits öfters besucht habe. Das erste Mal bin ich 2010 nach Aachen gekommen. Aachen ist eine sehr schöne und lebhafte Stadt, in der ich mich zuhause fühle. Für die Stadt spielt die RWTH eine bedeutende Rolle.

Da dies Ihr erster Besuch in Deutschland war: Gibt es Ihrer Meinung etwas was man an deutschen Universitäten von Hochschulen in Kanada lernen kann oder umgekehrt?

Ich habe bereits öfters davon profitieren können, dass deutsche Forschungseinrichtungen Gastaufenthalte internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen. Programme wie das Theodore-von-Kármán-Fellowship-Programm an der RWTH Aachen, sind zentrale Instrumente des deutschen Wissenschaftssystems.

Sie sind Alumna zahlreicher Forschungserinrichtungen in Frankreich, Kanada, und Deutschland. Wie sehen Sie die Rolle von Alumni-Netzwerken beziehungsweise der Vernetzung von Forscherinnen und Forschern im allgemeinen?

Meine Arbeit ist auf interdisziplinäre Ansätze angewiesen, Forschungskooperation ist daher unerlässlich. Und der Auf- und Ausbau von Netzwerken ist eine wichtige Voraussetzung für die Anbahnung von Kooperationen.

Weitere Informationen zum Kármán-Fellowship-Programm:

ERS - Exploratory Research Space at RWTH Aachen