Innovation Award der RWTH Aachen verliehen
Der Innovation Award der RWTH Aachen wurde jetzt zum vierten Mal verliehen. Ausgezeichnet werden jährlich drei Hochschulprojekte, die besonders zur Strahlkraft der Region Aachen als Innovationsstandort beitragen.
FlexPad
Tim Schröder, Dennis Bosse und Professor Georg Jacobs vom Chair for Wind Power Drives konnten mit ihrem Projekt „FlexPad - Neuartige Gleitlagerbauform für die Hauptlagerung einer Windenergieanlage“ den dritten Platz erreichen. Die Gleitlager haben aufgrund ihrer Geometrie einen geringeren Raumbedarf, ihre Segmente sind kostengünstig und einfach austauschbar. Sie tragen zur Erhöhung der Lebensdauer und damit zur Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen bei. Bisher werden Gleitlagergehäuse sehr steif aufgeführt, um eine Verformung unter Last zu vermeiden. Die Wissenschaftler gehen bei FlexPad den gegenteiligen Weg: Sie setzen mit einer konischen Lagerbauform auf Flexibilität und eine Verformbarkeit der einzelnen Elemente. Die Entwicklung kann maßgeblich dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Windenergieanlagen zu steigern und so einen Beitrag zu Energiewende leisten.
Organoglas
Der zweite Platz im Innovation Award der RWTH Aachen wird von Robert Brüll mit „Organoglas: Vollständig transparente Faserverbundwerkstoffe“ belegt. Am Institut für Textiltechnik unter Leitung von Professor Thomas Gries wurde ein Material entwickelt, dass aus einem thermoplastischen Faserverbund aus flachen Glasfasern und einer darauf abgestimmten Matrix besteht. Organoglas ist transparent, hochfest, leicht, frei formbar und rezyklierbar. Es kann aufgrund dieser Eigenschaften im Auto, im Flugzeug und auch in einer Raumsonde eingesetzt werden, auch im Hochhaus-bau und weiteren Anwendungsgebieten kann Organoglas durch Gewichtsersparnis Möglichkeiten eröffnen.
TorqueWerk
Jan-Dirk Reimers, Tobias Berthold, Tobias Lange und Claude Weiss vom Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe unter Leitung von Professor Rik W. De Doncker konnten sich über den ersten Platz beim Innovation Award freuen. Im Projekt „TorqueWerk“ entwickeln und fertigen sie modulare, segmentierte und einfach skalierbare Elektromotoren, die als Direktmomentantriebe besonders gut zur Anlagenintegration geeignet und servicefreundlich sind. Zukünftig eingesetzt werden diese vor allem in industriellen Hochdrehmomentanwendungen, etwa im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus, in Werkzeugmaschinen und der Automatisierungstechnik, aber auch in Windkraft und bei Flurförderfahrzeugen. Die modularen Systemschnittstellen ermöglichen neue Gestaltungsmöglichkeiten für den Maschinenhersteller, indem Antriebslösungen ohne aufwändige und zeitintensive Sonderauslegungen realisiert werden. Die gewonnene Geometriefreiheit ermöglicht, die Maschine auch in bisher nicht geeignete Bauräume zu integrieren und damit beim Bau von Industrieanlagen erstmalig einen ganzheitlichen Ansatz.
Bildunterschrift
Professor Malte Brettel (rechts), RWTH-Prorektor für Wirtschaft und Industrie, überreichte die Auszeichnung für den ersten Platz des Innovation Award an Dr.-Ing. Jan-Dirk Reimers, Tobias Berthold, Tobias Lange und Claude Weiss (von links) für ihr Projekt „TorqueWerk“.
Redaktion: Presse und Kommunikation