RWTH Aachen koordiniert Kompetenzzentrum AKzentE4.0
Fokus liegt bei zukünftiger Arbeit im Rheinischen Revier
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Das „Arbeitswissenschaftliche Kompetenzzentrum für Erwerbsarbeit in der Industrie 4.0 in der Region Aachen“, kurz AKzentE4.0, hat jetzt seine Arbeit aufgenommen. Es wird vom Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen unter der Leitung von Professorin Verena Nitsch koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 12 Millionen Euro gefördert. AKzentE4.0 ist eines von vier regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung, die dazu beitragen, zukunftsorientierte Formen der Arbeit und der Arbeitsorganisation in den Braunkohlerevieren Deutschlands zu gestalten.
Der Ausstieg aus der Kohleverstromung führt im Rheinischen Revier zu erheblichen strukturellen Veränderungen, die in vielen Bereichen mit wirtschaftlichen Einbußen und dem Verlust von Arbeitsplätzen einhergehen. Als Kompensation sollen etwa 14,8 Milliarden Euro Strukturhilfe in das Rheinische Revier fließen. Im Kompetenzzentrum geht es um die Frage, wie digitale Technologien und Künstliche Intelligenz eingesetzt werden können, um die Entstehung zukunftssicherer und resilienter Wertschöpfungsnetzwerke zu fördern, damit der Wandel im Rheinischen Revier nachhaltig gelingt.
Technologien der Industrie 4.0, insbesondere Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, versprechen enorme Markt- und Wachstumspotenziale, werden aber bislang nur von wenigen Unternehmen umgesetzt. Die Ursachen reichen von fehlendem Know-how bis hin zu Vorbehalten bezüglich des Nutzens für die Betriebe und ihre Beschäftigten. Hier besteht gleichzeitig Bedarf an Wissenstransfer sowie Unterstützung bei der Entwicklung und Einführung, verbunden mit der Notwendigkeit, die Auswirkungen auf Arbeitspersonen und -bedingungen zu untersuchen.
„Die digitale Transformation wird weltweit bislang von den technischen Möglichkeiten bestimmt. Arbeitsplätze, an denen Menschen nicht optimal eingesetzt werden, können Muskelskeletterkrankungen, Unzufriedenheit und Burnout begünstigen. Für Unternehmern können dadurch hohe Kosten entstehen. Wir wollen erforschen, wie Unternehmen mithilfe von innovativen Technologien und Konzepten attraktive Arbeitsplätze schaffen können, an denen Menschen auch langfristig produktiv, gesund und sicher arbeiten können“, erklärt Nitsch.
Im Kompetenzzentrum wird unter anderem eine sogenannte Mixed-Reality-Modellfabrik aufgebaut. Dabei sollen virtuell dargestellte Räume mit Reallaboren verbunden werden, um die Potenziale und Auswirkungen von Industrie 4.0-Technologien auf die betriebliche Arbeitsgestaltung zu erforschen und für Unternehmen erfahrbar zu machen. So können in Unternehmen auf Basis des gewonnenen Erkenntnisse Entscheidungen zur Umsetzung und Anwendung von verschiedenen Applikationen getroffen und die wettbewerbsförderlichen Potenziale von KI-basierten Technologien ausgeschöpft werden.
Ziel ist zudem die Vernetzung von Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und wichtigen regionalen Akteuren. Geförderte Partner sind neben der RWTH Aachen unter anderem die FH Aachen und die Hochschule Düsseldorf, die Handwerkskammer Aachen, VUV e.V., FIR e.V. an der RWTH Aachen, CBM GmbH, MA&T Sell & Partner GmbH, AIXTRON SE, Aurubis Stolberg GmbH und Co. KG, Wagner GmbH, DIRKRA Sondermaschinenbau GmbH & Co.KG, Fecken-Kirfel GmbH & Co. KG, HECKER & KROSCH GmbH & Co. KG, Lauscher Präzisionstechnik GmbH, NEUMAN & ESSER GmbH & Co. KG, Ph-MECHANIK GmbH & Co.KG, Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH sowie die Stadt Aachen.