Neue Chancen durch Digitalisierung in der Chemie
Covestro und RWTH kooperieren. CAT Catalytic Center prüft Ergebnisse.
Covestro, eines der weltweit größten Polymerunternehmen, startet in Kooperation mit der RWTH Aachen und Unternehmen aus der IT-Branche ein neues Programm, um digitale Technologien und Prozesse in Forschung und Entwicklung (F&E) im operativen Geschäft zu fördern. „Wir treiben den Ausbau des High Performance Computing konsequent voran. Dank der digitalen Forschung und Entwicklung können wir schneller und effizienter dazu beitragen, die Grenzen des Machbaren weiter zu verschieben und die Ressourcen der Erde zu schonen“, sagt Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. Künftig sollen komplexe Forschungs- und Entwicklungsprozesse signifikant beschleunigt und Versuchsreihen mit deutlich höherem Umfang am Computer simuliert werden. Die Zeit bis zur Markteinführung innovativer Produkte ließe sich so nicht nur verkürzen, sondern die Prozesse werden auch nachhaltiger, weil Energie- und Materialverbrauch in der experimentellen Arbeit sinken.
So kann Covestro auch den Bedürfnissen nach maßgeschneiderten innovativen Lösungen noch besser gerecht werden und Produkte mit speziellen Eigenschaften gezielt und effizient entwickeln: Der Computer errechnet in umfangreichen Simulationen die vielversprechendsten Lösungen. In Kooperation mit dem Forschungspartner RWTH werden die digital gewonnenen Ergebnisse am CAT Catalytic Center in realen Experimenten im Labor überprüft. „Künftig können zahlreiche Experimente virtuell nachgestellt werden, die auf herkömmlichem Wege sehr zeit- und ressourcenaufwändig sind. Insgesamt werden so die einzelnen Prozessschritte erheblich reduziert. Das führt im Ergebnis zu umweltfreundlicheren und energiesparenderen Produkten und Prozessen“, sagt Professor Walter Leitner, wissenschaftlicher Leiter des CAT Catalytic Center und Lehrstuhlinhaber für Technische Chemie und Petrolchemie der RWTH.
CAT ist das gemeinsame Zentrum der RWTH und Covestro. Die Forschung am Lehrstuhl für Technische Chemie und Petrolchemie beschäftigt sich hauptsächlich mit der metallorganischen Katalyse, von ihren molekularen Grundlagen bis hin zu reaktionstechnischen Konzepten. Thematischer Schwerpunkt ist die Schnittstelle zwischen energetischer und chemischer Wertschöpfung.
Redaktion: Presse und Kommunikation