Innovation Award der RWTH verliehen

14.04.2022

Forschungsprojekte für eine starke Aachener Region ausgezeichnet.

 

Mit der Verleihung des Innovation Award will die RWTH Aachen Ideen aus der Forschung unterstützen, die sich besonders eignen könnten, die Innovationskraft der Aachener Region zu stärken. Die Auszeichnung wird seit 2014 jährlich verliehen. 2022 erreicht IonKraft vom Institut für Kunststoffverarbeitung den ersten Platz, einen zweiten Platz belegen das Projekt Compression Guys am Institut für Nachrichtentechnik und InCirTals vom Lehrstuhl für Höchstfrequenzelektronik.

Die Ausschreibung des Awards wird von der RWTH Innovation GmbH unterstützt. Die eingereichten Ideen werden nach Technologieorientierung, Innovationspotenzial, Kundennutzen, geplanter Weiterentwicklung, kommerziellem Potenzial und Gesamteindruck bewertet.

IonKraft

Der öffentliche und politische Druck auf Unternehmen, auf recyclingfähige Kunststoffverpackungen umzusteigen, nimmt täglich zu. Doch in manchen Bereichen ist eine Nutzung nachhaltiger Verpackungen technologisch schwierig. Chemische Produkte haben beispielsweise hohe Anforderungen an ihre Verpackung, sie muss nicht nur chemisch beständig, sondern auch absolut dicht sein. Die Standardkunststoffe für Verpackungen können dies aber nicht leisten. Benedikt Heuer, Montgomery Jaritz, Daniel Rau, Stefan Wilski, und Professor Rainer Dahlmann vom Institut für Kunststoffverarbeitung haben daher eine chemisch Barrierebeschichtung für Kunststoffbehälter entwickelt, die eine hohe Barriereleistung bei geringen Kosten ermöglicht, und die Recyclingfähigkeit des Behälters nicht einschränkt. So kann ein maßgeblicher Beitrag zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe geleistet werden. Mit dem Start-up bringt das Team die Technologie aus der Forschung in die Anwendung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die Arbeiten im Rahmen des EXIST-Forschungstransferprogramms.

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Compression Guys

Videodaten, einschließlich Video-Streaming und Downloads, machen mehr als 80 Prozent des gesamten Internetdatenverkehrs aus. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach hochwertigen Videoinhalten, beispielsweise für Videoanrufe, E-Learning oder Unterhaltung, aber auch nach immersiven Technologien sind immer effizientere Videokomprimierungstechnologien erforderlich. Die meisten 2D-Videos wurden in einer 3D-Umgebung mit einer Kamera aufgenommen, daher können die Projektionen von 2D-Frames zurück in den 3D-Raum erfolgen. Die so gewonnenen Informationen lassen sich für eine höhere Kompressionseffizienz nutzen. Hossein B. Golestani, Christian Rohlfing und Privatdozent Mathias Wien entwickelten am Institut für Nachrichtentechnik ein 2D-Videokompressionsverfahren, das die 3D-Szenengeometrie sowie die Kamerabewegung schätzt und auf dieser Basis eine Vorhersage für zukünftige, noch nicht gesehene Bilder macht. Diese Technologie kann auf jedes Videocodierungsszenario mit Kamerabewegungen angewendet werden. Außer einer monokularen Kamera ist kein besonderer Sensor erforderlich; zusätzliche Sensoren können jedoch zu einem Codierungsgewinn beitragen. Die Technologie wurde in einer international betriebenen Testumgebung demonstriert und wird durch die Einführung in die internationale Standardisierung weltweit zugänglich.

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InCirT

Mobile Anwendungen der nächsten Generation wie autonome Autos, Industrie 4.0, Virtual und Augmented Reality erfordern steigende Datenraten bei niedrigeren Verzögerungszeiten. Daher müssen die Chipsätze in mobilen Endgeräten oder in der Mobilfunknetzinfrastruktur höhere Leistung erbringen. In der Vergangenheit wurden Leistungsverbesserungen durch einen erhöhten Miniaturisierungsgrad erreicht. Diese Methode nähert sich jedoch den physikalisch machbaren Grenzen an. Das Team aus Erkan Bayram, Oner Hanay, Mohamed Saeed, Sebastian Waters und Professor Renato Negra vom Lehrstuhl für Höchstfrequenzelektronik hat einen Transceiver Mikrochip für die drahtlose Kommunikation entwickelt, der eine bis zu hundertmal höhere Datenrate ermöglicht und gleichzeitig eine zehnmal höhere Energieeffizienz als die heute kommerziell verfügbaren Systeme aufweist. Erreicht wird diese Verbesserung durch eine neuartige Chiparchitektur. Anfang 2023 soll das erste kommerzielle Produkt auf den Markt gebracht werden.

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RWTH Innovation Award 2021