Sonnig und trocken – wieder ein „bisher wärmstes Jahr“
Zum Jahresabschluss ergeben sich folgende Jahreswerte für 2022 an der Klimamessstation Aachen-Hörn des Geographischen Instituts der RWTH:
Das Jahr 2022 war mit 12,4 Grad Celsius das bisher im Mittel wärmste und auch gemessen an der erst seit 2021 geltenden klimatologischen Normalperiode 1991 bis 2020 erheblich wärmer als normal. 2022 war dabei auch insgesamt sehr sonnig – allein von Mai bis Oktober hatte die Sonne mit 1.417 Stunden bereits fast 90 Prozent der normalen Sonnenstunden des ganzen Jahres erreicht (1.583 Stunden). Mit 619 Millimetern Niederschlag liegt die Jahressumme um 232 Millimeter unter dem Normalwert 1991 bis 2020.
Die mittlere Lufttemperatur lag 2022 mit 12,4 Grad Celsius um 0,2 Kelvin höher als im bisherigen Rekordjahr 2020 und um 1,5 Kelvin über der neuen Klimanormalperiode 1991 bis 2020 (10,9 Grad Celsius) sowie um 2,7 Kelvin über dem Mittel von 1901 bis 2000 für die ehemalige Station Aachen (Wetterstation) des Deutschen Wetterdienstes am Wingertsberg.
Die höchste Temperatur im Jahr 2022 wurde mit 39,5 Grad Celsius am 19. Juli gemessen. Bislang wurde ein solcher Höchstwert nur einmal – mit 40,0 Grad Celsius in 2019 – überschritten. Die niedrigste Temperatur 2022 gab es am 18. Dezember mit -8,2 Grad Celsius. Dieser Tiefstwert wurde im Durchschnitt in 17 der 30 Jahre der letzten Normalperiode unterschritten, zuletzt in 2021. Entsprechend der hohen Jahresmitteltemperatur waren mit 22 Tagen sehr viele heiße Tage mit einem Temperaturmaximum größer oder gleich 30 Grad Celsius zu verzeichnen. 1991 bis 2020 gab es im Vergleich dazu nur 16 dieser heißen Tage und 2022 liegt sogar beim sechsfachen des Durchschnitts der Periode 1961 bis 1990 mit 3,5 Tagen größer oder gleich 30 Grad Celsius. Hingegen gab es 2022 nur vier Eistage, an denen die Temperatur nicht über 0 Grad Celsius gestiegen ist. Das sind acht weniger als im Mittel der Periode 1961 bis 1990, aber zwei mehr als im Mittel von 1991 bis 2020.
Kein Monat in 2022 war kälter als der Normalwert der Bezugsperiode 1961 bis 1990. Selbst der Dezember mit seinem kalten Beginn war im Mittel noch 0,5 Kelvin wärmer. Insgesamt waren nur drei Monate kälter als der jeweilige Durchschnittswert der aktuellen Normalperiode 1991 bis 2020. Der August lag mit 22 Grad Celsius um 3,3 Kelvin über dem Normalwert für 1991 bis 2020 und um 4,9 Kelvin über dem Durchschnitts-August im Zeitraum 1961 bis 1990.
Beim Niederschlag waren acht Monate als deutlich trockener als normal und zwei feuchter – der Februar und September mit je plus 27 Millimetern. Im Juli und August fielen zusammen nur 41 Millimeter Niederschlag, also 118 Millimeter weniger als normal. Starkregengefahr gab es in Aachen 2022 nicht – in jedem Monat war der größte Tagesniederschlag geringer als normal.